Mutter, Model, Provokateurin: Die zwei Gesichter der Laura Müller im skandalösen Spagat zwischen Babyglück und OnlyFans-Millionen
In der glitzernden und oft gnadenlosen Welt der sozialen Medien gibt es wenige Persönlichkeiten, die so polarisieren wie Laura Müller. Einst als junge Influencerin an der Seite des umstrittenen Schlagersängers Michael Wendler bekannt geworden, hat sie sich zu einer komplexen Figur entwickelt, deren Lebensentscheidungen eine nationale Debatte auslösen. Ihr jüngster Lebensabschnitt als Mutter ihres Sohnes Rome Aston hat die Kontroverse auf eine neue Spitze getrieben. Es ist die Geschichte eines bizarren Spagats: Auf der einen Seite die frischgebackene Mutter, die vehement die Privatsphäre ihres Kindes einfordert, auf der anderen Seite die Erotik-Unternehmerin, die genau diese neue Mutterrolle auf der Bezahlplattform OnlyFans zu Geld macht.
Der Wendepunkt, der die öffentliche Wahrnehmung von Laura Müller zementierte, kam nicht unerwartet, aber mit einer Geschwindigkeit, die selbst Kritiker schockierte. Im Juni 2023 verkündeten sie und Michael Wendler stolz die Geburt ihres Sohnes Rome Aston. „Der schönste Tag meines Lebens“, schrieb sie auf Instagram, und sprach vom unendlichen Glück, nun Eltern zu sein. Fast im selben Atemzug folgte ein Appell an die Öffentlichkeit: „Um die Privatsphäre unseres Sohnes zu schützen, haben wir uns dazu entschlossen, ihn nicht in der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Ein nachvollziehbarer und ehrenwerter Wunsch, den viele Eltern in der Öffentlichkeit teilen. Doch die Aufrichtigkeit dieses Wunsches wurde nur wenige Stunden später in Frage gestellt.
Während die Nachricht vom neuen Familienglück noch durch die Medien ging, reaktivierte Laura Müller bereits ihren Account auf OnlyFans. Die Plattform, bekannt für explizite Inhalte, wurde zum Schauplatz einer bizarren Marketingstrategie. Statt einer Babypause sahen Abonnenten eine „Flashback Week“ mit alten, aufreizenden Fotos. Kurz darauf folgte neues Material unter dem Slogan „Sexy Mummy“. Die Botschaft war unmissverständlich: Das Baby ist da, aber das Geschäft geht weiter. Mehr noch, das Geschäft wird durch das Baby beflügelt.
Diese Entscheidung, die Mutterschaft direkt mit der Vermarktung erotischer Inhalte zu verknüpfen, war kein Zufall, sondern die Fortsetzung einer bereits während der Schwangerschaft etablierten Strategie. Schon Monate vor der Geburt bot das Paar „exklusive Babybauchbilder“ auf der Plattform an – gegen Bezahlung, versteht sich. Dieser Schritt wurde von vielen als Tabubruch empfunden. Die intime und private Erfahrung einer Schwangerschaft wurde zu einem Produkt degradiert, vermarktet zwischen anderen Nackt- und Striptease-Videos. Komiker Oliver Pocher, ein langjähriger Kritiker des Paares, brachte die öffentliche Empörung auf den Punkt, als er es als „next level an Ekelhaftigkeit“ bezeichnete.
Die zentrale Frage, die im Raum steht, ist die nach der Authentizität und den wahren Motiven. Warum dieser offenkundige Widerspruch zwischen dem Schutz der Privatsphäre des Kindes und der gleichzeitigen kommerziellen Ausschlachtung des Mutterseins? Die Antwort liegt vermutlich in der finanziellen Situation des Paares. Seit Michael Wendlers Absturz in die Welt der Verschwörungstheorien während der Corona-Pandemie sind die traditionellen Einnahmequellen versiegt. TV-Verträge wurden gekündigt, Werbepartner sprangen ab, und seine Musikkarriere in Deutschland kam zum Erliegen. Das glamouröse Leben in Florida musste weiter finanziert werden, und OnlyFans erwies sich als lukrative, wenn auch kontroverse Einnahmequelle.
Laura Müller wurde zur Hauptverdienerin der Familie. Sie, die einst als das junge „Schatzi“ an der Seite eines berühmten Mannes belächelt wurde, ist nun die treibende wirtschaftliche Kraft. Dieser Rollentausch hat eine komplexe Dynamik geschaffen. Sie steht loyal zu ihrem Mann, verteidigt ihn gegen Kritik und trägt gleichzeitig die finanzielle Last, die durch seine Entscheidungen entstanden ist. In diesem Licht erscheint die Vermarktung ihrer Mutterschaft weniger als eine bewusste Provokation, sondern vielmehr als ein verzweifelter Versuch, den Lebensstandard zu halten, koste es, was es wolle – selbst den Anstand.
Doch dieser Weg hat seinen Preis. Die öffentliche Verachtung ist enorm. In den sozialen Netzwerken und Kommentarspalten wird Laura Müller vorgeworfen, ihr ungeborenes und nun geborenes Kind zu verkaufen. Die Kritik richtet sich nicht gegen ihre Arbeit auf OnlyFans per se – Erotik-Content ist ein legitimes Geschäftsfeld –, sondern gegen die geschmacklose Vermischung mit der unantastbaren Sphäre eines Neugeborenen. Es entsteht das Bild einer jungen Frau, die in einer von ihrem Ehemann geschaffenen Isolation lebt und dabei möglicherweise den moralischen Kompass verloren hat.
Man kann argumentieren, dass Laura Müller in einer Zwickmühle steckt. Gefangen zwischen der Loyalität zu ihrem Mann und dem Druck, finanziell zu überleben, wählt sie den Weg, der ihr offensteht. Sie nutzt das einzige Kapital, das ihr geblieben ist: ihren Körper und ihre Lebensgeschichte. Jede Phase ihres Lebens, von der umstrittenen Beziehung über die Hochzeit bis hin zur Schwangerschaft und Geburt, wird zu Content, zu einem Produkt, das verkauft werden muss. Ihr Leben ist zu einer permanenten Reality-Show geworden, bei der die Grenzen zwischen privat und öffentlich, zwischen intim und kommerziell vollständig verschwimmen.
Die Tragik in der Geschichte der Laura Müller liegt darin, dass sie möglicherweise selbst ein Opfer der Umstände ist, die sie nun zu nutzen versucht. Mit 18 Jahren trat sie ins Rampenlicht, an der Seite eines Mannes, der 28 Jahre älter ist als sie. Ihre Entwicklung fand unter den wachsamen Augen der Öffentlichkeit und unter dem prägenden Einfluss von Michael Wendler statt. Ob ihre Entscheidungen heute wirklich ihre eigenen sind oder das Ergebnis einer langjährigen Abhängigkeit und Manipulation, bleibt Spekulation.
Fest steht jedoch: Das Narrativ der schützenden Mutter, das sie auf Instagram zu zeichnen versucht, zerbricht an der Realität ihres OnlyFans-Accounts. Der Fall Laura Müller ist mehr als nur ein weiterer Promi-Skandal. Er ist ein Lehrstück über den modernen Ruhm, den moralischen Preis des Influencer-Daseins und die verzweifelte Suche nach Relevanz und Einkommen in einer Welt, die einen bereits abgeschrieben hat. Während der kleine Rome Aston hoffentlich in einer liebevollen Umgebung aufwächst, wird seine Existenz bereits als Marketinginstrument missbraucht – ein düsterer Start ins Leben, überschattet von den Entscheidungen seiner Eltern.