Sie wurde vom Millionärs-Chef erniedrigt – bis er sie mit einem anderen tanzen sah auf der Gala

Verena Albrecht strich zum dritten Mal an diesem Morgen den Stapelberichte glatt. Ihre Finger zitterten leicht, während ihr Blick immer wieder zur Uhr glitt. 8:55 Uhr. Noch 5 Minuten bis zur wöchentlichen Strategiebesprechung von Niklas Berger. Alles musste perfekt sein. Nach drei Jahren, als seine persönliche Assistentin, wusste sie, dass er perfekt bei ihm nur der Ausgangspunkt war.
Selten reichte das für ein Nicken. Sie atmete tief ein, sammelte die Mappen und ging lautlos über den grauen Teppich Richtung Konferenzraum. Hinter der Glaswand lag Frankfurt wie ein Meer aus Stahl und Glas. Niklas Berger stand vor den bodentiefen Fenstern, hochgewachsen, die Hände in den Taschen, den Blick auf die Skyline gerichtet, dort, wo sich der Mein wie ein Silberband durch die Stadt zog.
Er drehte sich nicht um, als sie eintrat. Erst als die leitenden Abteilungschefs nach und nach eintrafen, löste er sich von der Aussicht. Verena verteilte die Unterlagen präzise, bewegte sich wie ein Schatten zwischen den Ledersesseln. Als sie ihm die Mappe reichte, sprach er ohne aufzusehen. Sie haben sich Zeit gelassen. Seine Stimme war kalt, kontrolliert, ohne jede Wärme.
Verena kurz auf die Uhr an der Wand. Herr Berger, das Meeting beginnt um 9 Uhr. Für mich ist alles, was nicht früh ist, zu spät. Er nahm die Mappe, ohne sie anzusehen. Sie können gehen. Hitze stieg ihr ins Gesicht, doch sie zwang sich zur Neutralität. Ich habe eine zusätzliche Marktanalyse vorbereitet”, sagte sie leise.
“Sie finden Sie auf der letzten Seite. Ich denke, sie könnte. Überlassen Sie strategisches Denken den Strategen.” Er blätterte nicht einmal. Verenackte, legte die Hände aneinander und verließ den Raum. Das leise Klicken der Glastür klang in ihrem Innern nach wie ein Urteil. Zurück an ihrem Schreibtisch, weit hinten, wo Niklas sie kaum wahrnahm, presste sie die Lippen zusammen. Es war nicht das erste Mal.
Drei Jahre lang hatte sie gezählt, wie oft er ihre Ideen ignorierte, sie mitten im Satz unterbrach, genervt seufzte, wenn sie eine Frage stellte. Er nannte sie nie beim Namen. Für ihn war sie die Assistentin, nützlich, aber austauschbar. Eine Stunde später endete das Meeting. Lächelnde Manager strömten hinaus, plauderten über die neue Expansionsstrategie.
“Brillante Idee, James Parker”, rief einer, klopfte ihm auf die Schulter. “Herr Berger hat sofort zugestimmt.” Verenaarrte. Das war ihre Analyse, die die sie in Nächten voller Zahlen und Kaffee entwickelt hatte. Nun trug jemand anderes die Lorbeeren. Sie blinzelte heftig, zwang die Tränen zurück. Weinen hier wäre ein Sieg für Niklas.
Also atmete sie tief durch und tippte weiter. Ihre Finger bebten. Sie, die Stimme kam aus der Tür seines Büros. Sie hob den Kopf. Ja, Herr Berger, diese Verträge sind falsch. Überarbeiten. Er warf die Blätter auf ihren Tisch. Verena prüfte sie. Ich habe alles dreimal kontrolliert. Nummern, Unterschriften. Er seufzte.
Dieser Ton wie bei einem Kind, das einfach nicht lernt. Dann prüfen Sie ein viertes Mal. Sie brauchen immer extra Zeit, um einfache Anweisungen zu verstehen. Dann war er weg. Seine Worte halten nach. Nicht ein Hinweis auf fachliches, nur Demütigung. Der Tag zog sich wie Kaugummi. Jede Aufgabe ein Test, jede Begegnung ein neuer Stich und niemand sah hin.
Nicht die Kollegen, nicht die anderen Manager. Niemand wagte, sich zwischen Verenaerreichbaren Chef zu stellen. Um 7 Uhr am Abend, als das Büro leer war, fuhr sie den Computer herunter. Sie wollte gerade gehen, als ihr ein weißes Kouvert auffiel. Darin eine Einladung zur jährlichen Charity Gala der Berger Holding GmbH.
Sie bekam jedes Jahr eine und jedes Jahr legte sie ungelesen weg. Warum auch hingehen, um dort unsichtbar zu sein, wie immer. Schon hob sie die Hand, um den Brief in den Papierkorb zu werfen, doch etwas in ihr zuckte. Ein winziger Funke Widerspruch. Sie steckte die Einladung in ihre Tasche. Am nächsten Tag saßen sie und Greta Meinhard in einem kleinen Kaffee am Römerberg.
Also, du gehst zu dieser Gala”, sagte Greta und kreuzte die Arme. “Und ich lasse kein Neinin gelten. Greta, ich habe kein Kleid, keine Zeit und ehrlich gesagt auch keinen Grund.” “Der Grund bist du.” Greta lehnte sich vor. “Drei Jahre lässt du dich von diesem Eisblock quälen und hast nie etwas nur für dich getan. Eine Nacht, mehr will ich nicht.
” Verenaed verloren in ihrem Latte. “Es wird nichts ändern. Ich bleibe unsichtbar.” Oder nicht. Greta lächelte schmal. Vielleicht ist es Zeit, ihm zu zeigen, wer du bist. Ein Lächeln huschte über Verena. Die Vorstellung hatte etwas Befreiendes, nur eine Nacht, in der sie nicht die graue Assistentin war.
Na gut, gab sie nach. Aber wenn ich es bereue, ist es deine Schuld. Deal, lachte Greta. Du wirst es nicht bereuen. Verenaß diese eine Entscheidung alles verändern würde. Der Samstag der Gala kam schneller, als Verena gedacht hatte. Schon seit dem frühen Morgen hatte sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen eingenistet.


Punkt 12 Uhr stürmte Greta in ihre Wohnung in Sachsenhausen mit Einkaufstaschen, Lockenstab und der Energie eines Wirbelsturms. Erster Halt: Friseur. Alles ist gebucht. Kein Widerspruch. Verena versuchte gar nicht erst zu protestieren. Zwei Stunden später saß sie im eleganten Salon an der Göthestraße, während eine Stylistin ihr kastanienbraunes Haar durch die Finger gleiten ließ.
So schönes Haar”, sagte sie. “Es braucht nur etwas Pflege und Wellen, sanft natürlich.” Als sie fertig war, sah Verena Spiegelbild an und er schrag fast. Ihr Haar fiel in glänzenden, weichen Wellen über die Schultern. Ihre grünen Augen wirkten heller, lebendiger. Das Make-up war dezent, aber perfekt gesetzt.
Sogar ihre Nägel glänzten in einem dunklen Bordeaux. “Greta, das bin doch nicht ich.” Doch, Greta grinste. Nur die Version, die du zu lange versteckt hast. Zurück in der Wohnung zog Greta aus einer der Taschen ein Kleid hervor und Verena schnappte nach Luft. Smaragdgrün, seidig, elegant. “Ich kann das nicht anziehen. Das ist viel zu perfekt für dich”, unterbrach Greta.
Sie drückte ihr das Kleid in die Hände. Los, anprobieren. Als Vera wenige Minuten später aus dem Schlafzimmer kam, blieb Greta der Mund offen stehen. Das Kleid umschmeichelte Verenas Figur, betonte die Taille, ließ ihre Schultern ersttrahlen. Das Licht glitt über den Stoff, als hätte er selbst beschlossen, sie hervorzuheben.
“Jetzt zieh dich an”, flüsterte Greta. “Das ist die Frau, die du immer warst.” Verenaam vor dem Spiegel. Zum ersten Mal seit Jahren sah sie sich selbst. Nicht als Schatten hinter jemandem, sondern als Frau. Schön, aufrecht, lebendig. Um Punkt hielt das Taxi vor dem Grthotel Hessischer Hof. Goldene Lichter spiegelten sich in den Fenstern, elegante Gäste stiegen aus Limousinen.
Verena schluckte schwer. Ich kann das nicht, flüsterte sie. Doch, du kannst. Kopf hoch. Heute Abend siehst du ihn nicht als Chef, sondern als Mann, der dich unterschätzt hat. Verena die Tür. Jeder Schritt über die Marmorstufen fühlte sich an wie ein Sprung ins Ungewisse. Drinnen empfing sie Musik, Kristallüster, Lachen, Champagnerläser.
Ein Orchester spielte leise Jay. Der Duft von Parfüm und weißen Rosen lag in der Luft und plötzlich Stille in ihrem Kopf. Blicke, Kollegen, die sie kaum beachtet hatten, starten jetzt. Flüsterten wer war diese Frau im smaragdgrünen Kleid? Verena, eine Stimme ließ sie herumfahren. James, der Strategiedirektor, stand da mit offenem Mund.
“Mein Gott, du siehst unglaublich aus.” “Danke”, antwortete sie schlicht. Noch bevor sie reagieren konnte, huschte Bewegung am Eingang durch den Raum. Ein Raunen ging durch die Menge. Niklas Berger war angekommen. Schwarzer Smoking, kühle Eleg, diese unerschütterliche Haltung, die Räume zum Schweigen brachte. Er begrüßte einflußreiche Gäste mit professioneller Distanz, nahm ein Glas, trank nicht und dann blieb sein Blick hängen auf ihr.
Für einen Moment schien die Zeit zu stocken. Niklas runzelte die Stirn, als versuchte er zu begreifen, warum ihm diese Frau so vertraut vorkam. Erst als Verenaf ihn die Erkenntnis. Verenacht, seine Assistentin, aber anders. strahlend, aufrecht, lebendig und sie war nicht allein.
Ein Mann trat neben sie, groß, charmant, mit einem gewinnenden Lächeln. “Guten Abend, ich glaube, wir kennen uns noch nicht.” “Noch nicht”, sagte Verena, lächelte höflich. “Rafael Steiner”, stellte er sich vor, reichte ihr die Hand. Investor, und Sie? Verenacht, Berger Holding, dann arbeiten sie also für Niklas Berger. Seine Augen blitzten.
“Dann muss ich ihm wohl danken, dass er eine so faszinierende Mitarbeiterin hat.” Verenachte verlegen. Es war lange her, dass jemand sie wirklich angesehen hatte. Rapael bot ihr die Hand an. “Darf ich um diesen Tanz bitten?” Für einen Sekundenbruchteil zögerte sie, dann nickte sie. Der Saal verschwamm im Licht.
Rafael füllte sie sicher über das Pakett. Seine Hand lag leicht an ihrer Taille. “Sie tanzen wunderbar”, sagte er. Ich übe selten. Dann sollten sie es öfter tun. Sie bringen den Raum zum Leuchten. Ein Kompliment, so schlicht. Und doch traf es sie tief. Und irgendwo zwischen den Klängen der Musik und dem leisen Lachen merkte sie nicht, dass Niklas Berger am anderen Ende des Saals stand, das Glas in der Hand, und sie ansah, als hätte er die Welt aus den Fugen verloren.
Er sah, wie Rafaelie etwas zuflüsterte, wie sie lachte. Frei, hell, echt. Etwas zog sich in seiner Brust zusammen. Als Raapael am Ende des Tanzes ihre Hand zum Kuss anhob, zerbrach das Glas in Niklas Hand mit einem scharfen Knall. Mehrere Gäste blickten erschrocken auf. Er selbst bemerkte das Blut nicht, das zwischen seinen Fingern hervorquoll, nur diesen Blick, der sie hielt. Verena spürte ihn.
Sie drehte sich, ihre Augen trafen seine. Zum ersten Mal in dre Jahren sah Niklas sie wirklich und dieser Blick ließ sie stolpern. “Alles gut?”, fragte Rafael besorgt. Ja, ich glaube schon. Aber ihr Herz schlug unruhig, denn etwas in Niklas Augen war nicht kalt. Nicht diesmal. Etwas brennendes, unverständliches, fast schmerzhaftes.
Niklas stand am Rand des Balzahls, die Scherben seines zerbrochenen Glases auf einem Tablett abgelegt, dass ihm ein nervöser Kellner reichte. Sein Blick war noch immer auf Verena. Die Musik, das Lachen, das Klirren der Gläser, alles um ihn herum verschwamm. Nur sie blieb scharf. Klar, lebendig. Verena.
seine Assistentin, die Frau, deren Stimme er seit Jahren kaum beachtete, die, deren Namen er nie sagte. Jetzt aber sah er sie in diesem smaragdgrünen Kleid, das ihr stand wie eine Rüstung und ein Versprechen zugleich. Rafael Steiner beugte sich zu ihr, flüsterte etwas, das sie zum Lachen brachte. Es war kein höfliches Lächeln wie im Büro, sondern ein echtes warmes, das Niklas erschreckend schön fand.
Ein seltsames, brennendes Gefühl kroch in seine Brust. Eifersucht. Ein Wort, das er für sich nie zugelassen hatte. Er wollte sich zwingen, wegzusehen, doch seine Füße bewegten sich von allein. Schritt für Schritt durch die Menge, kontrolliert, kühl, doch innerlich tobte ein Sturm. Als die Musik leiser wurde, stand er plötzlich neben ihnen.
Frau Albrecht, Verenaarrte. Rafael drehte sich um, noch immer mit diesem charmanten Lächeln, das Niklas sofort unsympathisch fand. Herr Berger”, sagte Rafael gelassen. “Ich glaube, Sie kennen meine wunderbare Tanzpartnerin.” Niklas Kiefer verspannte sich. “Sie arbeiten für mich, Frau Albrecht. Ich brauche Sie jetzt.” “Jetzt.” Verenairt.
“Hier, es ist dringend. Wir sind auf einer Gala.” “Niklas”, sagte Rafael mit zffisanter Ruhe. “Vielleicht kann das bis Montag warten.” Niklas Blick traf ihn eiskalt. “Ich habe nicht mit ihnen gesprochen, Herr Steiner. Verena spürte, wie sich die Luft zwischen ihnen elektrisch auflut. Menschen blickten bereits neugierig herüber.
“Es ist wirklich wichtig”, presste Niklas hervor. Sie zögerte, dann nickte sie, der Gewohnheit gehorchend. “Entschuldigen Sie mich kurz.” Rafael küsste demonstrativ ihre Hand. “Ich warte auf Sie.” Niklas. Finger zuckten. Er drehte sich abrupt um und ging Richtung Terrasse. Sie folgte ihm, den Herzschlag in den Ohren.
Draußen unter dem kalten Novemberhimmel blieb er stehen. Atem dampfte in der Luft. “Was ist los, Herr Berger?”, fragte sie leise. Er öffnete den Mund, doch kein Wort kam. Es gab keinen Grund, kein Projekt, nur dieses irrationale Bedürfnis, sie von diesem Mann fernzuhalten. Also die Integrationsanalyse, sagte er schließlich, absurd unbeholfen.
Ich brauche ihre Auswertung bis Montag. Verenairn. Sie holen mich mitten aus einem Tanz, um mir zu sagen, dass sie etwas bis Montag brauchen. Sein Schweigen war Antwort genug. Sie wollten gar nicht über Arbeit reden, stellte sie fest, Stimme zitternd vor Empörung. Warum also bin ich hier? Niklas rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Er sah müde aus, fast verloren.
Ich weiß es selbst nicht, murmelte er. Dann gehe ich zurück. Sie wollte an ihm vorbei, doch er trat unbewusst einen Schritt in den Weg. Ihr Blick traf seinen grün gegen grau, verletzlich gegen kontrolliert. “Bitte”, flüsterte er. “Bleiben Sie noch einen Moment.” “Warum?” “Weil ich, er brach ab, schluckte.
” Worte, die ihm sonst leicht fielen, blieben in seiner Kehle stecken, weil ich sie nicht so mit ihm sehen kann. Verena starrte ihn an. Mit wem? Mit Raphael. Wieso? Weil es mich stört. Stört? Ein bitteres Lächeln zuckte über ihre Lippen. Drei Jahre lang war ich Luft für sie. Und jetzt, weil ich tanze, stört es sie. Ich weiß, ich war ungerecht, sagte er rau.
Aber aber was? Er trat näher, seine Stimme kaum hörbar. Sie lassen mich etwas fühlen, dass ich nicht will, etwas, dass ich verlernt habe. Verena wich einen Schritt zurück, herzrasend. Das ist verrückt. Sie sind mein Chef. Ich weiß. Einen Moment lang standen sie nur da, zwischen Wind und Schweigen. Dann drehte sie sich abrupt um.
Ich gehe. Verenach ihren Namen zum ersten Mal. Sie blieb stehen. Dieser Klang, ihr Name aus seinem Mund, traf sie tiefer, als sie zugeben wollte. Doch sie ging. Im Saal empfing sie wieder Licht, Musik, Bewegung. Rafael wartete bereits. Alles in Ordnung? Fragte er, ein Glas in der Hand. Ah ja, nur Arbeit.
Arbeit auf einer Gala. Er lächelte spöttisch. Das klingt nach Berger. Sie lachte schwach. Sie kennen ihn. Genug, um zu wissen, dass er niemanden wirklich sieht. Seine Worte trafen sie, weil sie zu wahr klangen. Er bot ihr das Glas an. Vergessen Sie ihn. Heute geht es nur um sie. Sie nahm einen Schluck, ließ den Champagner auf der Zunge prickeln und zwang sich zu lächeln.
Doch ihr Blick glitt immer wieder Richtung Terrasse, wo Niklas verschwunden war. Und irgendwo in ihr brannte noch immer dieser seltsame Nachhall seines Blickes, dieses Verena, das nicht aus ihrem Kopf wollte. Als sie später allein im Taxi saß, sah sie die Lichter Frankfurts an sich vorbeiziehen. Der Abend hatte sie erschöpft, verwirrt, aufgewühlt.
Sie war gesehen worden zum ersten Mal. Aber von wem? von dem Mann, der sie jahrelang übersehen hatte, oder von dem, der sie vielleicht nur sah, um etwas zu gewinnen. Sie wusste es nicht, nur dass irgendetwas begonnen hatte, etwas, dass sie nicht mehr aufhalten konnte. Der Montagmgen begann mit einem Gefühl, das Verenaum benennen konnte.
Es war weder Angst noch Wut, eher ein leises Zittern unter der Haut. Als sie das Gebäude der Berger Holding GmbH betrat, fühlte sich alles anders an. Vielleicht lag es an der Erinnerung an die Gala an Niklas Blick an dem absurden Gespräch auf der Terrasse. Er war schon da wie immer hinter der Glaswand seines Büros. Rücken gerade Anzug markellos.
Nur die Schatten unter seinen Augen verrieten, dass er kaum geschlafen hatte. Verena setzte sich an ihren Schreibtisch, wollte gerade den Computer starten, da ertönte die Stimme aus der Gegensprechanlage. Mein Büro, sofort. Keinen guten Morgen. Kein Tonfall, der auf etwas anderes als Routine hindeutete.
Sie nahm ihr Tablet und ging. Ihr Herz klopfte unruhig. Als sie eintrat, stand Niklas am Fenster, den Blick auf die Skyline gerichtet. Er drehte sich nicht um. Ich brauche heute bis Feierabend den vollständigen Projektbericht, aber ich habe drei Meetings und muss die Monatsberichte vorbereiten. Sagen Sie die Meetings ab. Verenaffnete den Mund, doch etwas in seiner Haltung hielt sie zurück.
Er sah müde aus, fast verletzlich. Sie nickte nur. Verstanden. Der Tag verlief seltsam. Niklas rief sie viermal in sein Büro, jedes Mal wegen Nichtigkeiten. Ein Bericht, der längst perfekt war. Ein Vertrag, der keine Fehler hatte. ein Kaffee, den er bestellte, dann unangerührt stehen ließ. Und jedesmal beobachtete er sie auf eine Weise, die sie nervös machte, als wollte er etwas sagen, aber nicht konnte.
Als ihr Handy zur Mittagszeit klingelte, war sie erleichtert. Unbekannte Nummer: Verena, welch Freude, deine Stimme zu hören. Rafael, ich hoffe, ich störe nicht. Ich habe deine Nummer von der Rezeption bekommen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Hallo Raphael, ich habe seit Samstag an dich gedacht. Wie wäre es mit einem Mittagessen? Ich kenne ein großartiges Restaurant in der Nähe.
Ich weiß nicht, ich habe viel Arbeit. Du verdienst eine Pause. 10 Minuten zum Abschalten. Bevor sie antworten konnte, öffnete sich plötzlich die Tür. Niklas stand im Rahmen, kühl und angespannt. Ich brauche Sie jetzt, Frau Albrecht. Es ist dringend. Sie hielt das Telefon an die Brust. Ich bin gerade in einem Gespräch.
Kann es warten? Nein, seine Stimme war scharf, die Augen dunkel. Raphael, ich muss auflegen, sagte sie leise. Mein Chef braucht mich. Niklas wieder kam es halb spöttisch, halb neugierig vom anderen Ende. Na gut, ich rufe dich später an. Als sie auflegte, stand Niklas immer noch dort, die Kiefer angespannt. Wer war das? Rafael Steiner.
Eine Pause dann und sie wollten mit ihm essen. Ah ja, aber sie sagten, es ist dringend. Vergessen Sie es. Es war nichts dringendes. Wie bitte? Er wandte sich ab, als würde er selbst nicht verstehen, was er da tat. Ich meinte, es ist erledigt. Gehen Sie nicht. Also ist es doch dringend. Ah ja. Nein. Ich. Er brach ab, fuhr sich durchs Haar.
Bleiben Sie einfach heute hier in Reichweite. Ich könnte Sie brauchen. Verena starrte ihn an. Das war keine Anweisung, das war Verwirrung in Person. Sie nickte nur, ging hinaus, doch ihr Herz hämmerte. In den folgenden Tagen kam Rafael beinahe täglich ins Gebäude. Offiziell wegen Investitionsgesprächen, inoffiziell, um bei ihr vorbeizuschauen.
Er brachte Blumen, kleine Aufmerksamkeiten, ließ sie lachen und jedes Mal, wenn sie lachte, sah sie in der Spiegelung der Glaswand Niklas Blick unergründlich, aber schneidend. Am Donnerstag brachte Rafael rote Rosen mitten am Tag. für die faszinierenzte Frau, die ich je getroffen habe, laut genug, daß alle es hörten.
Niklas kam genau in diesem Moment aus dem Aufzug. Seine Miene verhärtete sich. Er sagte kein Wort, kehrte um und schickte 5 Minuten später eine Rundmehl. Dringendes Meeting um 13 Uhr. Anwesenheit: obligatorisch. 13 Uhr, Verenas Mittagspause. Rafael hob eine Augenbraue, als sie ihm absagte. Er versucht sie zu kontrollieren. Sie lachte unsicher.
Er ist eben kompliziert. Kompliziert oder besessen? Seine Stimme wurde weicher. Sie verdienen besseres. Verena. Sie schwieg. Am Freitag bat Raapael sie um ein persönliches Gespräch. Sie gingen in die Cafeteria im Erdgeschoss abseits der neugierigen Blicke. “Ich muss Ihnen etwas sagen”, begann ernst. “Es geht um Berger.” Ihr Magen zog sich zusammen.
“Was ist mit ihm? Ich habe gestern zufällig ein Gespräch mitgehört. Er plant eine Umstrukturierung. Er will ihre Position durch jemand erfahreneren ersetzen. Verena erstarrte. Was? Er hält sie nicht für strategisch genug. Sie sind nur ausführend, nicht entscheidend. Die Worte trafen härter als erwartet. Es machte Sinn, zu viel Sinn.
Drei Jahre hatte er sie übersehen. Warum sollte er sie plötzlich schätzen? Rafael nahm ihre Hand. Kommen Sie zu mir. Mein Unternehmen wächst. Ich brauche jemanden wie Sie. Doppeltes Gehalt, mehr Verantwortung, Respekt. Verena spürte Tränen in den Augen. Ich weiß nicht. Denken Sie darüber nach, aber nicht zu lange. Solche Chancen kommen nicht oft.
Als sie zurückging, sah Niklas sie an und spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihr Blick wich aus, ihre Schultern waren angespannt. “Alles in Ordnung?”, fragte er. “Ja, aber es war gelogen.” Am Nachmittag hielt sie es nicht mehr aus. Sie betrat sein Büro ohne anzuklopfen. Wozu brauchen Sie mich diesmal, Niklas? Er sah überrascht auf.
Ich noch ein erfundenes Meeting, noch ein Vorwand. Was meinen Sie? Rafael hat mir gesagt, sie wollen mich ersetzen. Niklas erstarrte. Was? Sie planen eine Umstrukturierung, bringen jemanden von außen. Ich wusste, dass ich nie genug war. Das ist eine Lüge. Warum sollte er lügen? Weil er sie will, fuhr Niklas plötzlich auf.
und seine Stimme halte gegen die Glaswand, weil er genau weiß, dass sie das glauben würden. Verenainzelte, Tränen stiegen auf. Ich kündige. Niklas Gesicht verlor jede Farbe. Was? Rafael hat mir ein Angebot gemacht und ich werde es annehmen. Nein, seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Das kann ich nicht zulassen. Sie haben keine Kontrolle über mein Leben, Niklas.
Sie drehte sich um und ging, während er dort stand, fassungslos mit zitternden Händen der Boden unter ihm weggezogen. Zum ersten Mal wusste Niklas Berger, dass er etwas verlieren konnte. Nicht ein Projekt, sondern sie. Das Wochenende war für Niklas eine Qual. Zwei endlose Tage voller Gedanken, die sich im Kreis drehten.
Jede Szene mit Verena, ihr Blick, ihre Tränen, ihr Satz ich kündige brannte sich ein wie Feuer. Er hatte nie geplant, sie zu ersetzen. Nie. Aber er hatte es zugelassen, dass jemand anderes sie glauben ließ. Sie sei wertlos. Am Montag war er früher im Büro als sonst. Er wartete. Als Vera um 8 Uhr eintrat, stand er bereits in der Tür.
Wir müssen reden”, sagte er leise. “Ich habe nichts zu sagen.” Sie wollte an ihm vorbei, doch er blieb ruhig. “Nur fünf Minuten, bitte.” Etwas in seiner Stimme ließ sie innerhalten. Sie folgte ihm ins Büro, verschränkte die Arme. “Diese Geschichte von der Umstrukturierung, woher genau stammt sie?” “Von Raphael”, sagte sie kühl.
Er hat es angeblich im Gespräch mit dem Vorstand gehört. Niklas schüttelte langsam den Kopf. Wir hatten letzte Woche kein einziges Vorstandstreffen und selbst wenn, er ist kein Teil der Firma, er hätte gar nicht dabei sein können. Verenas Herz begann schneller zu schlagen, aber er sagte, er hat gelogen. Niklas öffnete seinen Laptop, zeigte ihr drei Einladungen zu Meetings, die sie angeblich versäumt hatte.
Ich habe sie zu diesen Besprechungen eingeladen. Dreimal, alle Mails verschickt an sie. Sie sah auf den Bildschirm. Ich ich habe sie nie bekommen. Ich weiß. Er stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch, öffnete die Einstellungen ihres Mailkontos. Nach wenigen Klicks erstarrte sie. Eine Regel war eingerichtet, die alle Mails von Niklas automatisch löschte.
Das war er, flüsterte sie. Rafael hat an meinem Computer gesessen, als ich kurz weg war. Er wollte sie von mir weglocken sagte Niklas und seine Stimme vibrierte vor Zorn. Er wusste, dass sie mir wichtig sind. Verena wich zurück. wichtig ihnen? Ja. Bevor sie reagieren konnte, erschien Rafael in der Tür mit seinem typischen, sorglosen Lächeln.
“Guten Morgen, ich wollte nur meine Lieblingsperson zum Kaffee abholen.” Niklas drehte sich langsam um. Sein Blick war eiskalt. Mein Büro jetzt. Rafael lachte nervös. Niklas, ich glaube, du übertreibst jetzt. Die Tür fiel hinter ihnen zu. Niklas ging keinen Schritt zurück. Du hast in ihr Postfach eingegriffen. Meine Mails gelöscht. Sie belogen.
Rafael hob abwährend die Hände. Ich habe ihr nur die Wahrheit gezeigt. Du behandelst sie wie eine Angestellte, nicht wie eine Frau. Das gibt dir nicht das Recht, sie zu manipulieren. Und du, Rapael, trat näher. Drei Jahre hast du sie ignoriert und jetzt, wo ich sie will, fällt dir plötzlich auf, dass sie existiert? Komm schon, Niklas.
Das ist keine Liebe, das ist Eitelkeit. Verena stand wie versteinert zwischen ihnen. Rapael sah sie an, sanft, fast bittend. Du verdienst jemanden, der dich von Anfang an sieht, nicht erst, wenn es zu spät ist. Raus, sagte Niklas, die Stimme gefährlich ruhig. Verlass mein Unternehmen, bevor ich Sicherheitsdienst rufe. Rafael lächelte schief.
Wenn du glaubst, sie bleibt, täusch dich. Er drehte sich zu Verena. Wenn du irgendwann erkennst, daß er sich nie ändern wird, du weißt, wo du mich findest.” Dann ging er und die Tür fiel hart ins Schloss. Zurückblieb Stille. Verena gegen die Wand, die Hände zitternd. Niklas atmete schwer. “Er hatte in einem Punkt recht”, sagte sie schließlich tonlos.
“Drei Jahre lang war ich für sie nichts, nur eine Stimme, die sie unterbrachen, eine Idee, die sie stahlen.” Niklas senkte den Blick. “Ich weiß, warum jetzt? Warum plötzlich all?” Er hob den Kopf und zum ersten Mal sah sie Schmerz in seinen Augen. Weil ich Angst hatte, wovor? Vor ihnen. Sie lachte bitter.
Vor mir, vor dem, was sie in mir auslösen. Ich wurde einmal betrogen, Verena, von der Frau, die ich heiraten wollte und meinem Geschäftspartner. Danach schwor ich mir, nie wieder zu fühlen. Gefühle sind Schwäche, dachte ich, bis sie kamen. Er trat einen Schritt näher. Sie haben mich wütend gemacht, weil sie mich berührt haben, weil sie mir gezeigt haben, dass ich noch fühlen kann.
Ich habe sie verletzt, weil es leichter war, als zuzugeben, dass ich sie brauche. Verenainzelte Tränen fort. Und jetzt erwarten Sie, dass ich ihnen glaube? Nein, seine Stimme war leise. Ich erwarte nur, daß sie mir Zeit geben, es zu beweisen. Sie sah in seine Augen und da war keine Arroganz mehr, keine Maske, nur Ehrlichkeit.
Und etwas, das sie nicht sehen wollte. Liebe, ich brauche Zeit, flüsterte sie, so viel sie wollen. Sie nahm ihre Tasche und ging. Kein Wort mehr. Drei Tage blieb sie zu Hause. Greta brachte Suppe und Ratschläge, aber Verenach kaum. Am vierten Tag kehrte sie zurück ins Büro. Auf ihrem Schreibtisch stand ein Cappuccino mit Zimt, genau wie sie ihn immer bestellte und ein kleiner Zettel. Willkommen zurück.
N Sie nahm den Becher in die Hand, spürte die Wärme und blickte auf. Niklas stand in der Tür seines Büros vorsichtig, als könnte ein falsches Wort alles zerstören. Guten Morgen, Verena. Guten Morgen, Niklas. Er lächelte zaghaft. Es gibt um 10 Uhr eine Präsentation. Ihre Präsentation. Ich möchte, daß Sie halten.
Es war immer ihr Projekt. Sie blinzelte überrascht. Ich ah ja, ich werde sie vorstellen. Dieses Mal bekommt die Richtige das Lob. Zwei Stunden später sprach Verena vor dem Vorstand: Ruhig, klar, sicher und niemand wagte sie zu unterbrechen. Niklas saß am Kopfende des Tisches, sah sie mit Stolz an. “Warum tun Sie das?”, fragte sie nach dem Meeting leise.
“Weil Sie es verdienen”, antwortete er, “und weil ich sie liebe.” Sie sah ihn an, lange prüfend, dann lächelte sie schwach. “Ich habe nie gedacht, dass sie das sagen würden.” “Ich auch nicht”, gab er zu. Monate vergingen. Niklas veränderte sich. Er hörte zu, lachte, zeigte Geduld. Verena blühte auf. Vertrauen wuchs langsam, aber echt.
Ein Jahr nach jener Gala standen sie wieder auf einem Ball, diesmal Seite an Seite. Niklas hielt ihre Hand, als wäre sie das kostbarste der Welt. Bereit? Fragte er mit dir immer. Er lächelte, kniete sich vor ihr nieder, zog eine kleine Schachtel hervor. Verenacht, du hast mich gelehrt wieder zu fühlen.
Willst du meine Frau werden? Tränen liefen über ihr Gesicht. Ja, flüsterte sie. Tausendmal ja. Applaus brandete auf, doch sie hörten nur einander. Zwei Menschen, die aus Fehlern Liebe formten. Ein Chef, der Demut lernte, eine Frau, die erkannte, dass ihr Wert nie von jemand anderem abhängt. Denn manchmal sind die größten Liebesgeschichten die, in denen zwei Menschen lernen, sich selbst zu heilen und dabei einander finden.

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