Wie versuchten Marina Krauss und ihre Begleiter, (Laura Dahlmeier) zu retten?

**Zwei Stunden lang kämpfte Marina Kraus am Layer Peak um das Leben von Laura Dalmeier – eine Tragödie, die nie vergessen wird**

Am Layer Peak in Pakistan ereignete sich eine Tragödie, die nicht nur die Bergsteigerwelt erschütterte, sondern auch die Herzen vieler Menschen weltweit berührte. Zwei Stunden lang kämpfte Marina Kraus, die Seilpartnerin der verstorbenen Biathletin Laura Dalmeier, um deren Leben. Doch trotz aller Bemühungen konnte sie ihre Freundin nicht retten. Der Tod von Laura Dalmeier wird Marina Kraus und viele andere ein Leben lang begleiten.

### Ein dramatischer Überlebenskampf

Es war ein dramatischer Überlebenskampf auf über 5700 Metern Höhe, als Laura Dalmeier, einst eine der bekanntesten Biathletinnen, bei einem verheerenden Steinschlag schwer verletzt wurde. Marina Kraus, ihre erfahrene Bergsteigerpartnerin, setzte alles daran, ihre Freundin zu retten. Doch der steile, gefährliche Berg und die extremen Bedingungen machten es zu einem Kampf gegen die Zeit.

Laut dem Management von Dalmeier versuchte Kraus nach dem Steinschlag über Stunden hinweg, ihrer Freundin zu helfen. Doch nach zwei Stunden des verzweifelten Kämpfens musste sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen: Sie musste sich zurückziehen. „Es gab keine Regung mehr, keine Hoffnung“, erinnerte sich Kraus später an den Moment, als sie einsehen musste, dass ihre Rettungsversuche erfolglos geblieben waren. Ihr Entschluss, aus der Gefahrenzone zu fliehen, war eine Frage des Überlebens – sowohl für sie selbst als auch für die Situation, die sie vorfand.

### Reinhold Messner: Ein Bergsteiger mit Erfahrung

Bergsteigerlegende Reinhold Messner, der selbst 1970 seinen Bruder bei einer Expedition am Nanga Parbat verlor, zeigte in dieser tragischen Situation Verständnis für den Entschluss von Marina Kraus. In einem Interview mit RTL sagte er: „Das ist ein Eingriff ins Leben ohnegleichen. Es bleibt eine lebenslange Belastung. Eine Erfahrung wie diese wird man nie los, aber sie kann auch eine neue Perspektive auf das Leben geben.“

Messner spricht aus eigener Erfahrung, wenn er von der mentalen Belastung spricht, die eine solche Tragödie mit sich bringt. „Wir sind dabei nicht gestorben, aber wir sind am Leben geblieben, als ob wir gestorben wären“, erklärte der Südtiroler. Diese Worte fassen treffend das emotionale Dilemma von Marina Kraus zusammen – sie überlebte, aber der Verlust ihrer Partnerin wird sie ein Leben lang begleiten.

### Laura Dalmeiers letzter Wille: Keine riskante Bergung

Das dramatische Ende der Rettungsaktion wirft auch Fragen auf, die nicht nur die Bergsteigerwelt betreffen, sondern auch die ethischen und emotionalen Aspekte des Alpinismus. Noch immer befindet sich Laura Dalmeiers Leichnam am Layer Peak. Ihr Team geht davon aus, dass sie sofort nach dem Unfall gestorben ist, doch gesichert ist dies nicht. Die Möglichkeit einer Bergung des Leichnams ist ebenfalls noch nicht entschieden.

Vor ihrer Reise hatte Dalmeier in schriftlicher Form verfügt, dass niemand für sie sein Leben riskieren solle. Sie wusste, wie gefährlich das Bergsteigen sein kann, und wollte nicht, dass jemand in ihr Risiko gehen würde. „Ich respektiere das und finde diese Haltung großartig“, sagte Reinhold Messner. „Es ist der Beweis dafür, dass sie das, was sie getan hat, geistig durchschaut hat.“ Solch eine Entscheidung sei laut Messner nicht ungewöhnlich. Viele Bergsteiger hinterlassen ähnliche Botschaften, um ihre Partner vor unnötigen Risiken zu schützen.

### Der Rettungsversuch: Ein Akt der Menschlichkeit

Für Marina Kraus war der Rettungsversuch keine Frage. Als erfahrene Bergsteigerin war sie sich der Risiken bewusst, doch wie jeder Bergsteiger wusste sie, dass das Retten eines Lebens zu den Grundprinzipien des Alpinismus gehört. „Das gehört dazu, wir tun es, um das Leben eines anderen zu retten“, erklärte Messner. Auch Marina Kraus dachte in diesem Moment nicht an sich selbst, sondern an die Verantwortung, die sie gegenüber ihrer Partnerin hatte.

Doch es gibt auch den Moment, in dem man anerkennen muss, dass ein Leben nicht mehr zu retten ist. „Es wäre eine Unmenschlichkeit, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, wenn das Leben des anderen nicht mehr gerettet werden kann“, sagte Messner. Diese Entscheidung, die von Marina Kraus getroffen wurde, war tragisch, aber menschlich. Sie musste sich aus der Gefahrenzone retten, um ihr eigenes Leben zu sichern.

### Die psychische Last der Tragödie

Die Tragödie, die sich am Layer Peak ereignete, hinterließ tiefe Spuren bei Marina Kraus. Der Verlust von Laura Dalmeier wird sie sicherlich ein Leben lang begleiten. Das Wissen, dass sie alles versucht hat, um ihre Freundin zu retten, wird sie dennoch nicht von der psychischen Last befreien können, die mit einem solchen Vorfall einhergeht.

Messner, der in der Vergangenheit ähnliche Verluste erfahren hat, betont, wie wichtig es ist, eine solche Tragödie psychisch zu verarbeiten. „Es ist nicht einfach, damit zu leben“, sagte er. „Aber manchmal gibt uns der Schmerz eine neue Perspektive auf das Leben. Wir überleben nicht, weil wir stärker sind, sondern weil wir lernen müssen, mit den Verlusten umzugehen.“

### Fazit: Ein tragischer Moment im Leben eines Bergsteigers

Die Tragödie am Layer Peak ist ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte des Alpinismus. Doch es ist auch ein Moment, der die Menschlichkeit und den Respekt gegenüber den Gefahren des Bergsteigens in den Vordergrund stellt. Marina Kraus hat ihr Bestes gegeben, um Laura Dalmeier zu retten, und obwohl sie letztlich nicht erfolgreich war, bleibt ihr Entschluss, sich aus der Gefahrenzone zu retten, ein akt der Menschlichkeit.

Reinhold Messner fasst die Tragödie zusammen: „Ein Bergsteigerleben ist von vielen Gefahren geprägt, aber auch von vielen Momenten der Menschlichkeit. Man muss sich den Verlusten stellen, aber man muss auch anerkennen, wann es zu spät ist, und diese Erkenntnis gibt uns die Fähigkeit, weiterzuleben.“

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