In der lärmenden Turnhalle der Gerhard Hauptmann Gesamtschule halt Gelächter durch den Raum als Schulleiter her Kramer die kleine Frau im ausgewaschenen Ho, die abschätzig mustert. “Sie unterrichten also Karate?”, fragt er spöttisch. Einige Jungs aus der Oberstufe kichern. “Na los, zeigen Sie mal, was Mami so drauf hat.
” Was Sie nicht wissen, diese Mami leitete einst ein KSK Einsatzteam in Kunduzutz und in den nächsten 10 Minuten wird in dieser Halle niemand mehr lachen. Rebecca Schuster, 38, verwittwete KSK Veteranin und alleinerziehende Mutter, betritt die Halle für einen vom Elternbeirat organisierten Selbstverteidigungskurs. Sie trägt einfache Jeans und ein verwaschenes Siziert.
Die Narbe an ihrem Handgelenk und ihre müden Augen passen nicht zu ihrer Ausstrahlung. Ruhig, fokussiert, selbstbewusst. Herr Kramer beugt sich zu Sportlehrer Herr Baumann und flüstert. Wir lassen die das wirklich vormachen. Die hat nicht mal eine Zertifizierung. Die Schüler, besonders Tim, der Judo Schulmeister, lachen laut.
Wir dachten, wir kriegen eine richtige Trainerin, keine Babysitterin. Rebecca lächelt ruhig und beeindruckt. Herr Baumann wirft ihr eine Mathe zu. Dann zeigen Sie mal, was Sie können. Wollen Sie uns eine Technik vormachen? Rebecca bindet sich langsam die Haare zurück, zieht den Hodi aus. Auf ihrer Schulter blitzt das Tätowierungsabzeichen des KSK auf.
Die Halle wird still. Sie deutet auf Tim. Na los, greif an. Tim grinst, sprintet auf sie zu. Ein einziger flüssiger Griff, Schulterhebel und Tim liegt in 3 Sekunden auf der Matte. Fixiert, regungslos. Totenstille. Rebecca beginnt zu unterrichten. Ruhig, präzise. Sie zeigt einfache Hebeltechniken, korrigiert Haltungen, erklärt, wie man sich in Stresssituationen stabilisiert.
Ihre Stimme ist leise, aber eindringlich. Die Schüler hören zu, als wären sie in der Grundausbildung der Bundeswehr. Herr Baumanns Gesicht wird rot. Er beugt sich zu Herrn Kramer. Die Frau ist echt. In einer kurzen Pause steht ein stilles Mädchen aus der neunten Klasse auf. Lina, schüchtern, zurückhaltend, tritt langsam zu Rebecca.
Ihre Stimme ist kaum hörbar. Waren Sie wirklich beim KSK? Rebecca nickt ruhig. 20 bestätigte Einsätze. Ich war die einzige Frau in meiner Einheit. Lina senkt den Blick, dann hebt sie ihn zögernd. Könnten Sie mir beibringen, wie ich mich verteidigen kann? Es gibt da einen Jungen. Rebeccas Blick verändert sich. Wachsam, schützend.
Du wirst lernen, wie du ihn stoppst und nie wieder Angst haben musst. Später kehrt Tim zurück. Dieses Mal nicht ganz so überheblich, aber noch immer überzeugt, dass der erste Wurf ein Zufall war. “Na gut”, sagt Rebecca mit einem leichten Lächeln. “Letzte Chance, es dir zu überlegen.” Tim lacht auf, ein wenig gezwungen und greift an.
In 8 Sekunden liegt er wieder auf der Matte. Dieses Mal war es ein Armhebel mit einem Druckpunkt am Unterarm. Sauber, scharf, schmerzhaft, aber kontrolliert. Tim klopft ab. Die Schüler jubeln. Herr Baumann klatscht. Sogar Schulleiter Kramer murmelt. Merke niemals eine Mutter unterschätzen. In der Woche darauf ist die Halle brechend voll.
Schüler, Eltern, Lehrer. Selbst der Baumann macht mit. Rebecca unterrichtet ruhig, aber mit spürbarer Autorität. Lina sitzt wieder in der ersten Reihe. Dieses Mal mit einem leichten Lächeln. Ihre Schultern sind gerader, ihre Haltung aufrechter. Etwas hat sich verändert. Über dem Eingang zur Turnhalle hängt ein frisch gedrucktes Schild.
Rebecca Schuster, Instruktorin für taktische Selbstverteidigung. Rebecca hat kein Wort über sich verloren, keine Eigenwerbung, keine Geschichten, nur klare Techniken, eine ruhige Stimme und eine Präsenz, die Autorität ausstrahlt, ohne sie laut einzufordern. Und doch verändert sie alles. Schüler, die sich vorher kaum trauten, melden sich plötzlich.
Eltern, die skeptisch waren, versuchen sich an Grifftechniken. Sogar Sportlehrer Baumann lässt sich korrigieren mit einem verliegenen Grinsen. Rebecca hat sich den Respekt nicht erbeten. Sie hat ihn sich verdient. Bewegung für Bewegung, Blick für Blick. Nach dem Training steht Lina wieder bei ihr. Ich habe gestern das erste Mal jemandem gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll.
Rebecca nickt und er ist gegangen. Sie sagt es nicht laut, aber in ihren Augen liegt Dankbarkeit und stolz. Später am Tag bleibt Schulleiter Kramer stehen, sieht auf das neue Schild über der Tür. “Ich hätte sie nicht unterschätzen dürfen”, sagt er leise. Rebecca antwortet nicht. Sie muss es auch nicht. Sie nickt nur, denn wahre Stärke braucht keine lauten Worte.
Sie kommt in der Stille, in der Entschlossenheit, im Moment, indem man entscheidet, sich nicht mehr klein machen zu lassen. Bevor wir weitermachen, abonniere den Kanal, gib uns ein Like und schreib in die Kommentare, woher du kommst.