„Für immer Laura“ – Garmisch-Partenkirchen gedenkt seiner Ausnahmeathletin. Der tragische Tod der talentierten Skifahrerin erschüttert die Welt. Ihr letzter, atemberaubender Sprung blieb der tödliche Wendepunkt.

„Für immer Laura“ – Garmisch-Partenkirchen gedenkt seiner Ausnahmeathletin. Der tragische Tod der talentierten Skifahrerin erschüttert die Welt. Ihr letzter, atemberaubender Sprung blieb der tödliche Wendepunkt.


Laura Dahlmeier verkörperte sportliche Exzellenz und innere Stärke. Ihre Liebe zu den Bergen blieb bis zuletzt ihr Kompass – auf dem Siegerpodest wie am Laila Peak. © FOTOPRESS THOMAS SEHR

Der Todesfall am Berg in Pakistan von Laura Dahlmeier ist nun schon über eine Woche her. Die ehemalige Weltklasse-Biathletin verunglückte am Montag vergangener Woche. Dem offiziellen Statement zufolge wurde sie gegen Mittag Ortszeit in 5.700 Metern Höhe im Karakorum-Gebirge von einem Steinschlag erfasst.

Garmisch-Partenkirchen – Als das Unglück geschah, war mit sie „ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs“ gewesen. Die Begleiterin setzte sofort einen Notruf ab, doch die Bergung gestaltete sich aufgrund der extremen Höhe und Abgeschiedenheit des Gebiets als äußerst schwierig.

Am Berg bleiben

Nun ist nach wie vor unklar, was mit dem Leichnam von Dahlmeier passiert. Ihre Familie hatte bereits im Statement zu ihrem Tod mitgeteilt, dass sich die frühere Biathletin selbst gewünscht habe, dass ihr Leichnam am Berg verbleibe, um kein weiteres Leben zu gefährden. Dieser Wunsch entspricht einer unter Extrembergsteigern weit verbreiteten Philosophie, wonach die Berge als letzte Ruhestätte akzeptiert werden.

Nun hat sich Laura Dahlmeiers Bergsteiger-Freund Thomas Huber erneut zum Unglück geäußert und diesmal scharf den pakistanischen Alpinisten-Verein für eine geplante Bergung der Leiche kritisiert. „Bitte respektiert den Wunsch ihrer Familie“, betonte er. Huber, der auch an der geplanten Rettung Dahlmeiers beteiligt war, bezieht sich damit auf den Wunsch der Familie und auch von Dahlmeier selbst, dass ihr Körper nach dem Tod am Laila Peak verbleiben soll. „Wir wissen, dass der pakistanische Alpinisten-Verein einen Plan hat, den Körper zu bergen. Aber die Eltern, die Familie und die Freunde möchten nicht, dass die Leiche von Laura am Laila Peak geborgen wird“, sagte Huber in einem emotionalen Appell.

Gefahren Grenzgebiet

Doch die Region Gilgit-Baltistan, in der sich das Unglück ereignete, steht seit Jahrzehnten auch im Zentrum geopolitischer Spannungen. Das Gebiet wird von Pakistan verwaltet, aber von Indien als Teil des ehemaligen Fürstenstaates Jammu und Kashmir beansprucht. Diese umstrittene Region ist Schauplatz des sogenannten Siachen-Konflikts, bei dem sich seit 1984 indische und pakistanische Soldaten in Höhen von über 6.500 Metern gegenüberstehen. Der Siachen-Gletscher, nur wenige Kilometer von Dahlmeiers Unfallort entfernt, gilt als der höchstgelegene und kälteste Kriegsschauplatz der Welt. Dort sind Tausende von Soldaten beider Länder in extremen Bedingungen stationiert, wo die Temperaturen auf bis zu minus 40 Grad Celsius fallen können. Mehr Soldaten sollen bisher durch Lawinen, Erfrierungen und andere wetterbedingte Umstände ums Leben gekommen sein als durch tatsächliche Kampfhandlungen.

Gedenken Daheim

Dahlmeiers Heimatort möchte unterdessen seiner verstorbenen Ausnahmeathletin ein dauerhaftes Andenken widmen. Der Kurpark der Marktgemeinde in Partenkirchen soll künftig ihren Namen tragen. „Im September-Gemeinderat werde ich einen Antrag einbringen, dass wir den Kurpark in Laura-Dahlmeier-Park benennen“, betonte Bürgermeisterin Elisabeth Koch. Diese Entscheidung sei „mit der Familie so abgestimmt.“ Schon jetzt ist im Kurpark ein Ort der Erinnerung entstanden. Dort wurde am vergangenen Wochenende eine provisorische Gedenkstätte errichtet. Der stille Gedenkort besteht aus einem Foto Laura Dahlmeiers, das an einer Holzstelle angebracht wurde, einem Windlicht sowie einem Stein aus dem heimischen Gebirge

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Spuren in der Heimat

Schaufenster des Geschäfts für Inneneinrichtung von Dahlmeiers Vater in Garmisch-Partenkirchen ist ein Foto Dahlmeiers zu finden, dass sie mit siegreich emporgestreckten Armen in den Bergen zeigt. Dekoriert ist das Tischlein, auf dem sich das Bild befindet, darüber hinaus mit einigen Grabkerzen und Blumen. An einer der Blumen befindet sich ein Band mit der Aufschrift „Für immer Laura.“ Auch die Pfarrkirche St. Martin in Garmisch ist ein öffentlicher Gedenkort.

Ein Kindheitstraum

Für Dahlmeier bedeuteten die Berge alles, in denen sie nun gestorben ist. Auch in den heimischen Bergen suchte sie ihre Freiheit. Im Sommer 2019 wurden sie sogar einige Tage ihr Arbeitsplatz. Ihr Skiclub, der SC Partenkirchen, hatte ihr auf der Meilerhütte im Wettersteingebirge ein Praktikum organisiert. Für Dahlmeier erfüllte sich damit ein lange gehegter Kindheitstraum. Als Mädchen wollte sie entweder Olympiasiegerin oder Hüttenwirtin werden. So hatte sie es einst mit bunten Stiften in ein Freundschaftsbuch geschrieben. Auf 2372 Höhenmetern machte sie Betten, wischte Böden, schenkte an der Theke aus und servierte Frühstück, Mittag- und Abendessen. Von ihrem „super Praktikum“ schwärmte Dahlmeier danach. Auch dort oben dachten Freunde und Weggefährten nun an die 31-Jährige: Nahe der Hütte entzündeten sie nach der Nachricht von ihrem Tod ein Bergfeuer.

Digitale Kondolenz

Es ist auch möglich, auf digitalem Weg persönliche Worte zu übermitteln. Unter der E-Mail-Adresse [email protected] können Bürger Zeichen des Mitgefühls senden. Die eingehenden Nachrichten werden gesammelt und in enger Abstimmung mit der Familie einfühlsam und verantwortungsvoll behandelt. Neben dem digitalen Weg besteht auch die Möglichkeit, klassische schriftliche Kondolenzschreiben zu senden. Diese können an folgende Adresse gerichtet werden :Markt Garmisch-Partenkirchen, Hauptverwaltung, Rathausplatz 1, 82467 Garmisch-Partenkirchen.

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