Dem Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, wird unter anderem Vergewaltigung vorgeworfen. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.
In Norwegen ist gegen Marius Borg Høiby, den ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, Anklage erhoben worden. Dem 28-Jährigen werden Vergewaltigung in vier Fällen sowie schwere Sexualdelikte nach dem norwegischen Vergewaltigungsparagrafen vorgeworfen. Das teilte der zuständige Staatsanwalt in Oslo mit. Demnach ist Høiby in insgesamt 32 Punkten angeklagt, darunter tätliche Angriffe.
Viele der Vorwürfe gegen Høiby waren bereits vor rund einem Jahr bekannt geworden. Laut Staatsanwaltschaft droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Der Gerichtsprozess wird voraussichtlich Mitte Januar 2026 beginnen.
Untersuchungshaft im November 2024
Nach Vorwürfen der Körperverletzung und Sachbeschädigung hatte Høiby im August 2024 eingeräumt, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. In einer schriftlichen Stellungnahme berichtete er unter anderem davon, seit einiger Zeit mit dem Missbrauch von Drogen zu kämpfen.
Im Laufe der Ermittlungen weitete die Polizei die Anschuldigungen gegen Mette-Marits Sohn weiter aus. Er wurde mehrmals festgenommen und verhört. Im November 2024 kam er aufgrund neuer Vorwürfe zu mehreren mutmaßlichen Sexualdelikten in Untersuchungshaft, wurde jedoch bereits nach einer Woche wieder freigelassen. Medienberichten zufolge machte er im Anschluss einen Drogenentzug in London. Die ihm vorgeworfenen Sexualstraftaten bestritt er über seine Anwälte.
Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit und der Stiefsohn von Kronprinz Haakon. Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder: die 21-jährige Erbprinzessin Ingrid Alexandra und den 19-jährigen Prinzen Sverre Magnus. Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist – im Gegensatz zu seinen beiden Halbgeschwistern – kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
