Hulk Hogan ist t0t – genau 10 Jahre, nachdem die Welt von seiner schockierenden Ankündigung geschockt wurde: Der berüchtigte N-Wort-Skandal, der seine Karriere ruinierte, und der schicksalshafte Tag, an dem alles endete – Zufall oder dunkle Planung?
Am 24. Juli verstarb Hulk Hogan, bürgerlich Terry Gene Bollea, im Alter von 71 Jahren. Der ehemalige Wrestling-Superstar und Popkultur-Ikone hinterlässt eine komplexe und widersprüchliche Bilanz – geprägt von sportlicher Größe, medialer Omnipräsenz, aber auch einem tiefgreifenden Skandal, der seine Karriere nachhaltig überschattete. Besonders makaber: Hogans Tod fiel auf den exakt zehnten Jahrestag der Veröffentlichung eines Transkripts, das seine wiederholte und beiläufige Verwendung rassistischer Beleidigungen offenbarte. Es war ein Moment, der sein öffentliches Image unwiderruflich beschädigte und einen beispiellosen Absturz aus dem Olymp des amerikanischen Showbusiness einleitete.
Der Anfang vom Ende: Das geleakte Stape
Im Jahr 2012 tauchte erstmals ein brisantes Video auf: ein heimlich aufgenommenes Stape von Hulk Hogan mit der Frau seines damaligen Freundes Bubba the Love Sponge, einem Radiomoderator aus Florida. Gawker Media, ein berüchtigtes Online-Portal für Klatsch und Enthüllungen, veröffentlichte Auszüge aus dem Video – mit der Begründung, es handle sich um eine relevante Information des öffentlichen Interesses.
Was zunächst wie eine weitere Promi-Schlagzeile wirkte, entwickelte sich rasch zu einem juristischen Großkonflikt. Hogan verklagte Gawker wegen Verletzung seiner Privatsphäre und der Veröffentlichung intimer Inhalte. Das Verfahren sorgte für große mediale Aufmerksamkeit – insbesondere, als später bekannt wurde, dass der Tech-Milliardär und Facebook-Investor Peter Thiel die Klage finanziell unterstützte. Thiel, der mit Gawker noch eine persönliche Rechnung offen hatte, nutzte Hogan als juristisches Mittel, um das Medium in die Knie zu zwingen.
Die Bombe platzt: Das vollständige Transkript
Doch während Hogan zunächst als Opfer eines schweren Eingriffs in seine Privatsphäre galt, wendete sich das Blatt auf dramatische Weise. Im Rahmen des Gerichtsprozesses wurde ein vollständiges Transkript des taes angefertigt – und am 24. Juli 2015, genau zehn Jahre vor seinem Tod, veröffentlichten sowohl The National Enquirer als auch Radar Online diesen Text.
Darin zeigte sich ein ganz anderes Bild des einst so beliebten Show-Helden. Hogan sprach abfällig über die Männer, mit denen seine Tochter Brooke ausging, und nutzte dabei mehrfach und in variierter Form das N-Wort sowie andere rassistische Beleidigungen. Der Wortlaut ließ kaum Interpretationsspielraum: Hogans Aussagen waren nicht nur beleidigend, sondern von tief sitzendem Rassismus geprägt.
Der Absturz: Verträge, Werbedeals, Karriere
Die öffentliche Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Noch am selben Tag kündigte die WWE (World Wrestling Entertainment), die jahrelang von Hogans Popularität profitiert hatte, die Zusammenarbeit mit ihm. Sein Name verschwand von der offiziellen Website, Fanartikel wurden aus dem Shop entfernt, und seine Rolle in der „Hall of Fame“ wurde zumindest vorübergehend aus der öffentlichen Darstellung gestrichen.
Auch zahlreiche lukrative Werbedeals platzten über Nacht. Hogan, der jahrzehntelang als patriotischer Held mit dem Slogan „Say your prayers and eat your vitamins“ vermarktet worden war, wurde von der Werbewelt gemieden wie ein toxisches Element. Was blieb, war ein gebrochener Mann, der in Interviews zwar wiederholt um Vergebung bat, dabei aber nie wirklich überzeugend Reue zeigte.
Eine juristische Zeitenwende
Parallel zum gesellschaftlichen Boykott Hogans spielte sich ein ebenso dramatischer Prozess in der Medienlandschaft ab. Die Klage gegen Gawker, die letztlich mit einem Urteil zugunsten Hogans endete, hatte massive Auswirkungen auf die Pressefreiheit in den USA. Gawker wurde zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 140 Millionen Dollar verurteilt – eine Summe, die das Unternehmen in die Insolvenz trieb.
Die Enthüllung, dass Peter Thiel die Klage mit Millionenbeträgen finanziert hatte, führte zu einer bis heute andauernden Debatte über die Gefährdung unabhängiger Medien durch reiche Einzelpersonen. Zwar wurde Gawker wegen der Veröffentlichung des Svideos zu Recht juristisch belangt – doch die Absicht Thiels war eindeutig: Rache. Sein Eingreifen offenbarte eine neue Realität, in der finanzielle Macht ausreicht, um ganze Medienhäuser zum Schweigen zu bringen.
Eine gespaltene Nachwelt
Der Tod von Hulk Hogan löste auch deshalb eine so ambivalente Reaktion aus, weil sein Leben selbst aus lauter Widersprüchen bestand. Einerseits war er der Inbegriff des amerikanischen Entertainments der 1980er- und 90er-Jahre. Seine Kämpfe gegen „Macho Man“ Randy Savage oder Andre the Giant sind Teil des kollektiven Gedächtnisses ganzer Generationen. Mit seinem markanten Schnauzer, dem Bandana und seiner überlebensgroßen Ausstrahlung war Hogan mehr als ein Wrestler – er war ein Symbol.
Andererseits konnte er die rassistischen Aussagen, die durch das Transkript ans Licht kamen, nie vollständig abschütteln. Zwar wurde er 2018 wieder in die WWE Hall of Fame aufgenommen, doch sein Image blieb beschädigt. Viele Fans sahen in ihm seither nicht mehr den Held ihrer Kindheit, sondern einen Mann, der seine Berühmtheit und seinen Einfluss nicht nutzte, um Brücken zu bauen – sondern um alte Vorurteile zu bestätigen.
Die Ironie des Datums
Dass Hulk Hogan am 24. Juli 2025 – exakt zehn Jahre nach dem Verlust seiner öffentlichen Reputation – starb, wird von vielen als tragische Ironie empfunden. Es ist ein symbolischer Kreis, der sich schließt: An diesem Tag begann sein gesellschaftlicher Fall, und an diesem Tag endete nun sein Leben. Während manche Fans trauern, fällt es anderen schwer, Mitgefühl zu empfinden für jemanden, der in privaten Momenten eine zutiefst verletzende Sprache benutzte.
Sein Tod wirft damit auch erneut die Frage auf, inwiefern öffentliche Figuren für ihr Privatverhalten zur Rechenschaft gezogen werden sollten – insbesondere, wenn dieses Verhalten diskriminierend oder menschenverachtend ist. Hogan selbst argumentierte stets, die Aufnahme sei illegal erfolgt und verletze seine Privatsphäre. Doch für viele Kritiker wog das gesprochene Wort schwerer als die Umstände seiner Veröffentlichung.
Fazit
Hulk Hogan bleibt eine ambivalente Figur der amerikanischen Popkulturgeschichte. Ein Mann, der Millionen unterhielt, Kinder inspirierte und ein Imperium auf seinem Namen aufbaute – und doch durch seine eigenen Worte stürzte. Sein Tod am 24. Juli 2025 markiert nicht nur das Ende eines Lebens, sondern auch den Abschluss eines Kapitels, das viele Fragen über Prominenz, Verantwortung, Rassismus und Pressefreiheit aufwarf.
Während einige ihn als tragischen Helden erinnern werden, werden andere in ihm ein mahnendes Beispiel sehen: dass Ruhm allein nicht vor den Konsequenzen der eigenen Worte schützt – selbst dann nicht, wenn sie in einem vermeintlich privaten Moment gesprochen wurden.