Dahlmeier-Tragödie: Ex-Judoka überlebte Steinschlag in unmittelbarer Nähe
Eine österreichische Ex-Judoka überlebt einen Steinschlag und stoppt die Besteigung des K2. Laura Dahlmeier kommt fast zeitgleich, nur wenige Kilometer entfernt, ums Leben.
Skardu – Die dramatischen Ereignisse am Laila Peak werfen ihre Schatten bis zum K2. Während die österreichische Ex-Judoka Sabrina Filzmoser sich auf die Besteigung des zweithöchsten Bergs der Welt vorbereitet, verunglückt nur wenige Kilometer entfernt die deutsche Ex-Biathletin Laura Dahlmeier tödlich. Die 45-Jährige aus Thalheim bei Wels sieht sich daraufhin mit einer schweren Entscheidung konfrontiert.
Eine Ex-Judoka hatte mehr Glück als Laura Dahlmeier und überlebte auf wundersame Weise. © Newscom World/Sven Simon/Imago
Zur Akklimatisierung steigt Filzmoser auf den Broad Peak und merkt dort schnell: Das Risiko ist zu groß. „Der Steinschlag war enorm“, schildert die zweimalige Judo-Europameisterin dem Standard. „Es waren Ströme, teilweise wie ein Wasserfall.“ Die Steinschläge kommen aus dem Nichts, auch frühmorgens, weil es viel zu warm ist. „Ich konnte danach nicht schlafen“, berichtet sie.
K2-Besteigung: Dahlmeier-Tragödie beeinflusst Entscheidung
Dann passiert die Dahlmeier-Tragödie und beeinflusst Filzmoser entscheidend. Sie bricht die K2-Besteigung ab. „Erst am nächsten Tag haben wir erfahren, dass es Laura war. Wir wussten dann aber nicht, ob sie überlebt hat“, erzählt die Österreicherin. Dabei war der Unglücksort nur 15 Kilometer Luftlinie entfernt von ihrem Standort am K2. Die Nachricht verstärkt ihre Zweifel zusätzlich.
Die deutsche Biathlon-Ikone war Ende Juli beim Abstieg vom 6.069 Meter hohen Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge von einem Steinschlag erfasst worden. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen konnte die 31-Jährige nicht mehr gerettet werden. Zur Kritik an den Rettungsbedingungen meint Filzmoser: „Ich kann dazu nur sagen, die Laura hat das gewusst.“ Auch Laura Dahlmeiers Tour-Planer redet Klartext.
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Filzmoser selbst hat während ihrer Expedition unglaublich viel Glück. Als ein fußballgroßer Stein ihren Rucksack trifft, rettet sie das Fixseil, an dem sie hängt. „Wenn mich der Stein am Kopf trifft, habe ich null Chance. Es ist wie Roulette. Es kann schnell vorbei sein“, beschreibt sie die lebensbedrohliche Situation. Diese Erfahrung macht ihr die Gefahren noch bewusster.
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„Natürlich ist es etwas Anziehendes, wenn es heißt, er ist der gefährlichste, der schlimmste Berg“, erklärt Filzmoser ihre Faszination für den K2 dem Standard. „Die Mächtigkeit des Berges ist beeindruckend, man kann sich die Dimensionen nicht vorstellen.“ Doch die Realität am Berg zeigt ihr schnell die Grenzen auf. Die extremen Bedingungen machen eine Besteigung unmöglich.
Ob sie selbst noch einen Versuch am K2 wagen werde, weiß Filzmoser noch nicht. „Ich muss das erst verdauen“, sagt sie. Die erfahrene Bergsteigerin, die 2022 erfolgreich den Mount Everest bestiegen hatte, ist nachdenklich geworden. Die Kombination aus extremen Wetterbedingungen und dem tragischen Tod von Laura Dahlmeier lässt sie ihre Pläne überdenken.