Messner über Dahlmeiers letzten Wunsch: „Schwer erträglich“

Messner über Dahlmeiers letzten Wunsch: „Schwer erträglich“

Laura Dahlmeiers Tod hat in der Sportwelt riesige Trauer ausgelöst. Nun hat sich Bergsteigerlegende Reinhold Messner zum Unglück und zum letzten Wunsch der einstigen Weltklasse-Biathletin geäußert.

Es war eine Tragödie, die die Sportwelt tief erschütterte. Ende Juli kam die einstige Ausnahme-Biathletin Laura Dahlmeier bei einer Bergexpedition im Karakorum-Gebirge in Pakistan ums Leben. Die zweifache Olympiasiegerin wurde bei einem Abstieg auf einer Höhe von 5.700 Metern von Steinschlag tödlich getroffen.

Vor dem Unfall hatte Dahlmeier festgehalten, dass sie in einem solchen Fall nicht geborgen werden wolle, um niemanden zu gefährden. Ihr Leichnam liegt deshalb immer noch an der Unfallstelle und wird wohl für immer dort bleiben. Nun hat sich Bergsteigerlegende Reinhold Messner dazu geäußert.

Laura Dahlmeier hat bei einer Bergexpedition ihr Leben verloren. © dpa / Matthias Balk

Einerseits findet der Südtiroler diesen letzten Wunsch nachvollziehbar. „Im Falle einer Notlage möchte ich nicht gerettet werden, weil andere Leben damit in Gefahr kommen könnten“, so Messner in der Sendung Phoenix persönlich. Andererseits sei es für die Hinterbliebenen schwierig. „Die Vorstellung, dass die Leiche irgendwo am Berg bleibt, ist ein schwer erträglicher Moment für die Angehörigen“, so Messner. So etwas müsse diskutiert werden. „In erster Linie sollten die Eltern die Entscheidungsmöglichkeit haben, was mit der Leiche von Frau Dahlmeier passiert.“

„Mir ist die Vorstellung von Leichen in den Bergen unangenehm.“Reinhold Messner

Messner erklärt, dass er vor seinen Bergtouren nie eine Verfügung hinterlassen habe, was im Falle einer Tragödie mit ihm passieren soll. „Mir ist die Vorstellung von Leichen in den Bergen unangenehm“, so der 80-Jährige. Gleichzeitig wies Messner auf die Gefahren des Bergsteigens hin. Man folge seiner Leidenschaft, sei dabei aber auch gegenüber Angehörigen und Gesellschaft egoistisch, sagte der Extrembergsteiger.

„Natürlich gehe ich los mit der Sicherheit, ich habe alles im Griff“, so der Südtiroler. Klettern in der Wildnis berge jedoch große Gefahren. Man könne vorsichtig sein, doch ein Restrisiko bleibe. Niemand steige auf Berge, um zu sterben. Wer sich jedoch in der wilden Natur exponiere, stelle sich Gefahren. „Wer nicht bereit ist, am Berg zu sterben, darf nicht bergsteigen“, so Messner.

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