„Schwer erträglicher Moment“: Messner stellt letzten Wunsch von Laura Dahlmeier infrage

„Schwer erträglicher Moment“: Messner stellt letzten Wunsch von Laura Dahlmeier infrage

Extrembergsteiger Reinhold Messner (kleines Bild) hat sich zum Bergunglück um Laura Dahlmeier in Pakistan geäußert. © dpa (2)/Rupert Pupkin (Wikipedia), Montage
Nach dem tragischen Tod von Laura Dahlmeier spricht Reinhold Messner offen über die Risiken des Bergsteigens. Die Bergsteiger-Legende hat den letzten Wunsch der verunglückten Laura Dahlmeier hinterfragt und fordert eine neue Diskussion.

Hochpustertal/Pakistan – Nach dem tödlichen Bergunglück der Ex-Biathletin Laura Dahlmeier hat sich Extrembergsteiger Reinhold Messner zu den Gefahren am Berg geäußert. In der Sendung „phoenix persönlich“ (Ausstrahlung am Sonntag 17. August) sagte der 80-Jährige, Alpinismus sei immer auch eine egoistische Leidenschaft – gegenüber Angehörigen und Gesellschaft. „Natürlich gehe ich los mit der Sicherheit, ich habe alles im Griff. Aber es bleibt ein Restrisiko.“

Messner: Bereit sein, am Berg zu sterben

Die Natur sei unendlich, der Mensch dagegen fehlerhaft. Niemand steige hinauf, um zu sterben. Doch wer sich der Wildnis aussetze, müsse akzeptieren, dass es tödlich enden könne: „Wer nicht bereit ist, am Berg zu sterben, darf nicht bergsteigen.“ Besonders heute, so Messner, seien die Berge durch die Erderwärmung brüchiger geworden. Steinschläge ließen sich nicht berechnen.

Der letzte Wunsch von Dahlmeier

Die zweifache Olympiasiegerin war Ende Juli beim Abstieg vom 6069 Meter hohen Laila Peak in Pakistan von Steinschlag getroffen worden und ums Leben gekommen. Schon zuvor hatte sie verfügt, nicht geborgen werden zu wollen, um keine Retter in Gefahr zu bringen. Trotzdem kam es zu Verwirrung, was mit ihrem Leichnam passieren soll. Gerade auch, weil nur wenige Tage blieben, um die Mission zu starten.

Messner hält diesen Wunsch für nachvollziehbar, aber nicht abschließend. Er betonte deutlich, dass der Anblick, den Leichnam oben zu belassen, für die Angehörigen ein „schwer erträglicher Moment“ sei: „In erster Linie sollten die Eltern entscheiden, was mit dem Leichnam geschieht.“ Ihnen bleibt aktuell nur eine Gedenkstätte in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen.

Aus dem Spannungsfeld zwischen persönlichem Wunsch und familiärer Verantwortung zieht Messner einen klaren Schluss: „Deswegen bin ich der Meinung, dass man das weiter diskutieren sollte.“ Seiner Meinung nach sollten im Ernstfall nicht nur die Wünsche der verunglückten Person, sondern auch die Perspektiven der Angehörigen berücksichtigt werden. Vor allem Eltern müssten in solchen Ausnahmesituationen ein Mitspracherecht haben. Für ihn persönlich sei die Vorstellung, am Berg zu bleiben, unangenehm. Lesen Sie auch: Tod von Laura Dahlmeier: Hetze und unfassbare Vorwürfe gegen Seilpartnerin – Huber platzt der Kragen 

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