Zum Tod von Robert Redford
Gauner, Pferdeflüsterer, Unbestechlicher
Robert Redford erhielt 2022 den Ehrenoscar für sein Lebenswerk © IMAGO / Picturelux / IMAGO / Cinema Legacy Collection / The Hollywood Archive
Robert Redford gehörte zu den größten Schauspielern Hollywoods. Er spielte Filmikonen, schuf auch als Regisseur Klassiker und gründete das Sundance Festival. Nun ist er mit 89 Jahren gestorben.
Es hatte schon etwas von Augenzwinkern, als Robert Redford 2001 an der Seite von Brad Pitt im Thriller „Spy Game“ spielte. Redford war so etwas wie der Brad Pitt der späten 60er- und 70er-Jahre. Er galt als ewiger Sunnyboy und einer, dem man das Label „Sexsymbol“ verpasst, auch wenn Redford viel zu bescheiden dafür war, das Klischee zu bedienen.
Robert Redford erhielt seine einzige Oscar-Nominierung als Schauspieler für „Der Clou“ (The Sting, 1973)© imago / Cinema Publishers Collection / Cinema Legacy Collection / The Hollywood Archive
Eine seiner ersten großen Rollen war 1969 an der Seite von Paul Newman, als die beiden gemeinsam „Zwei Banditen“ spielten, also „Butch Cassidy and the Sundance Kid“, ein Buddy-Western mit zwei liebenswerten Antihelden. 1973 trafen die beiden wieder in der Gaunerkomödie „Der Clou“ zusammen, wofür Redford seine einzige Oscar-Nominierung als Schauspieler erhielt. Ein bedeutender Charakterdarsteller ist er nie gewesen, eher ein Minimalist, der ohne den großen Auftritt Strahlkraft entfalten konnte.
Oscar als Regisseur
Robert Redford spielte dann die Hauptrolle in der Literaturverfilmung „Der große Gatsby“ (1974), Sydney Pollacks Agentenfilm „Die drei Tage des Condor“ (1975) sowie den Journalisten Bob Woodward in „Die Unbestechlichen“ (1976), der von der Aufdeckung des Watergate-Skandals handelt. Auch „Jenseits von Afrika“ wird 1985 ein großer Erfolg, mit Meryl Streep an Redfords Seite.
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Im Jahr 1980 wurde er selbst zum Regisseur mit dem Drama „Eine ganz normale Familie“, der vier Oscars gewann und einer davon ging an Redford. Später führt er auch Regie bei gefeierten Filmen wie „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ (1992), „Quiz Show“ (1994) und „Der Pferdeflüsterer“ (1998).
Begründer des Sundance Festivals
Der Name seiner Lieblingsfilmfigur steht bis heute für ein weiteres, von Robert Redford angestoßenes Projekt. Anfang der 1980er-Jahre gründet er das Sundance Film Festival. In den Bergen von Utah – fernab von Hollywood – schafft er eine Plattform für das unabhängige amerikanische Kino und damit für alle Filmschaffenden, denen Hollywood genauso suspekt ist, wie es ihm immer war.
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Redford machte auch bis ins hohe Alter Filme, selbst für Auftritte im Marvel-Universum war er sich nicht zu schade, auch wenn er sich als ein weiterer Schurke im Anzug nicht gerade profilieren konnte. In einer seiner letzten Rollen durfte er noch einmal das tun, was er am besten konnte: ein liebenswerter „Gauner und Gentleman“ sein (2018).
Doch in Erinnerung bleiben wird eine seiner stärksten Rollen aus „All Is Lost“ (2013). In dieser radikalen One-Man-Show fast ohne Dialog spielt Redford einen einsamen Segler in Seenot. Da bewies er erneut, dass ein großer Schauspieler nicht viel tun muss, um zu glänzen.
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