Die eine glänzt, die andere enttäuscht. Was ist nur los mit unseren Nationalmannschaften? Ein Blick auf die Zahlen offenbart die bittere Wahrheit: Während die DFB-Frauen Deutschland stolz machen, stecken die Männer in einer tiefen Krise. Die schonungslose Bilanz, die zum Nachdenken anregt, gibt’s jetzt im Kommentarbereich!
Nach dem historischen WM-Gold im Basketball 2023 feierte Deutschland nun auch den ersten EM-Sieg seit 1993.
Kapitän Dennis Schröder spricht von einem Vermächtnis, das ewig in Erinnerung bleiben wird. BILD und SPORT BILD haben die deutschen Nationalmannschaften der olympischen Teamsportarten verglichen und eine Rangliste erstellt.
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Der deutsche Fußball erlebt derzeit eine paradoxe Situation: Während die Männer-Nationalmannschaft von einer Krise in die nächste schlittert und die Fans mit enttäuschenden Leistungen frustriert, begeistert die Frauen-Nationalmannschaft mit Erfolgen und einer Spielweise, die das Herz der Nation höherschlagen lässt. Ein Ranking der deutschen Nationalmannschaften basierend auf sportlichem Erfolg, Fan-Engagement und gesellschaftlicher Wirkung offenbart eine krasse Schieflage im Deutschen Fußball-Bund.
Platz 1: DFB-Frauen – Die neuen Helden der Nation
Die DFB-Frauen sind zweifellos der strahlende Stern am deutschen Fußballhimmel. Nach dem Vize-Europameistertitel 2022 und einer herausragenden Performance bei der WM 2023 haben sie nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch eine riesige Welle der Euphorie und Begeisterung ausgelöst.
Sportlicher Erfolg: Konstanter Medaillenkandidat bei großen Turnieren, Vize-Europameister, WM-Halbfinale. Die Mannschaft zeigt eine beeindruckende Leistungsdichte und taktische Reife.
Fan-Engagement: Die Zuschauerzahlen bei den Spielen explodieren, die Einschaltquoten erreichen Rekordwerte. Die Frauen haben eine neue Generation von Fans gewonnen und begeistern mit ihrer Nahbarkeit und Leidenschaft.
Teamgeist und Identifikation: Das Team tritt als geschlossene Einheit auf, die Spielerinnen sind nahbar und authentisch. Sie verkörpern Werte wie Kampfgeist, Zusammenhalt und Freude am Spiel.
Gesellschaftliche Wirkung: Die DFB-Frauen sind wichtige Vorbilder, die Geschlechterbarrieren im Sport aufbrechen und die Gleichberechtigung fördern. Sie inspirieren junge Mädchen und Frauen, ihren sportlichen Träumen nachzugehen.
Platz 2: U21-Männer – Die Talentschmiede mit Höhen und Tiefen
Die U21-Nationalmannschaft der Männer war in den letzten Jahren ein wichtiger Lieferant für die A-Nationalmannschaft und konnte selbst große Erfolge feiern.
Sportlicher Erfolg: Mehrere U21-Europameistertitel (zuletzt 2021) zeugen von der Qualität der Nachwuchsarbeit.
Fan-Engagement: Das Interesse an der U21 ist stark abhängig vom Abschneiden bei Turnieren und der Bekanntheit der einzelnen Spieler.
Teamgeist und Identifikation: Der Teamgeist ist oft hoch, da es sich um eine Mannschaft im Aufbau handelt. Allerdings wechseln die Spieler häufig, was die langfristige Identifikation erschwert.
Entwicklungsfaktor: Die U21 ist essenziell für die Entwicklung zukünftiger Nationalspieler, aber selten im Fokus der breiten Öffentlichkeit.
Platz 3: DFB-Männer – Der Gigant auf Abwegen
Einst das Aushängeschild des deutschen Fußballs, strauchelt die Männer-Nationalmannschaft seit dem WM-Titel 2014. Die letzten Jahre waren geprägt von Enttäuschungen, Trainerwechseln und einer spürbaren Entfremdung von den Fans.
Sportlicher Erfolg: Nach dem WM-Titel 2014 folgten zwei desaströse WM-Gruppenphasen (2018, 2022) und ein enttäuschendes EM-Achtelfinale 2021. Die jüngsten Leistungen in der Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 sind besorgniserregend.
Fan-Engagement: Die Euphorie ist stark abgekühlt. Die Zuschauerzahlen bei Freundschaftsspielen sinken, und eine spürbare Skepsis und sogar Frustration bei den Fans machen sich breit. Das gellende Pfeifkonzert bei der Halbzeit im Länderspiel gegen Nordirland ist ein trauriges Beispiel.
Teamgeist und Identifikation: Der oft bemängelte mangelnde Teamgeist und die fehlende Identifikation mit Werten wie Kampf und Leidenschaft sind ein großes Problem. Die Mannschaft wirkt oft wie eine Ansammlung von Stars, die kein echtes Kollektiv bilden.
Gesellschaftliche Wirkung: Die Männer-Nationalmannschaft hat in den letzten Jahren an Strahlkraft verloren. Die Diskussionen drehen sich oft um sportliche Misserfolge und weniger um inspirierende Auftritte.
Die Gründe für die Schieflage
Die Gründe für diese deutliche Diskrepanz sind vielfältig:
Erfolg ist sexy:
- Die Frauen-Nationalmannschaft liefert ab. Erfolge schaffen positive Schlagzeilen und ziehen Fans an. Die Männer hingegen enttäuschen seit Jahren bei großen Turnieren.
Authentizität und Nahbarkeit:
- Die DFB-Frauen wirken auf und abseits des Platzes authentisch und nahbar. Sie feiern Siege emotional und gehen offen mit Niederlagen um. Bei den Männern wird oft eine gewisse Distanz wahrgenommen.
Werte und Leidenschaft:
- Die Frauen vermitteln oft den Eindruck, mit mehr Leidenschaft und Teamgeist zu Werke zu gehen. Der Kampf um jeden Ball und die sichtbare Freude am Spiel sind Attribute, die bei den Männern oft vermisst werden.
Generationenwechsel und Identitätskrise:
- Die Männer-Nationalmannschaft durchläuft einen schwierigen Umbruch. Es fehlt an klaren Führungsfiguren und einer festen taktischen Identität.
Fazit:
Das aktuelle Ranking zeigt klar auf, wo im deutschen Fußball die Begeisterung liegt. Die DFB-Frauen haben sich zu den wahren Helden der Nation entwickelt, während die Männer-Nationalmannschaft vor der Heim-EM 2024 dringend eine Kehrtwende einleiten muss, um das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen und die sportliche Misere zu überwinden. Der DFB hat die Aufgabe, aus den Erfolgen der Frauen zu lernen und diese positive Energie auf alle Bereiche des deutschen Fußballs zu übertragen.