Nach 6 Bundesliga-Spielen erste 5 Tore… Mainz 05 und seine Probleme im Sturm: Jetzt gibt Sportvorstand Christian Heidel (62) im Exklusiv-Gespräch mit BILD zu, dass 10-Mio.-Neueinkauf Benedict Hollerbach (24) kein Ersatz für Jonny Burkardt (25) ist! Was der 05-Boss außerdem zum Krisen-Gerede bei Nelson Weiper (20) zu sagen hat – lesen Sie’s hier mit BILDplus.
Mainz, eine Stadt, die sonst für ihre rheinische Lebensfreude bekannt ist, steht plötzlich im Zentrum eines Fußball-Dramas, das selbst erfahrene Bundesliga-Fans sprachlos macht. Seitdem der junge Offensivspieler Robert Hollerbach beim FSV Mainz 05 aufgetaucht ist, brodelt es hinter den Kulissen. Es begann mit einem Satz – harmlos, nüchtern, aber explosiv in seiner Wirkung: Trainer Bo Svensson erklärte auf einer Pressekonferenz, „Hollerbach ist kein Burkardt-Ersatz.“ Und genau dieser Satz ließ eine Lawine losbrechen.
Was meinte Svensson damit wirklich? War es ein Versuch, den Druck vom Neuzugang zu nehmen? Oder steckt eine tiefere Botschaft dahinter – eine, die zeigt, dass im Team etwas nicht stimmt? Spieler, Fans und Journalisten fragen sich seit Tagen, warum der Trainer die beiden überhaupt in denselben Satz bringt. Denn jeder in Mainz weiß: Jonathan Burkardt war das Herz des Angriffs, der Publikumsliebling, der Junge aus der eigenen Jugend. Dass nun Hollerbach kommt, sollte Hoffnung bringen – doch stattdessen sät er Zweifel.
Laut internen Quellen, die dem Verein nahestehen, war die Verpflichtung Hollerbachs kein Plan A. Angeblich hatte Mainz in den letzten Stunden des Transferfensters noch an einem anderen Stürmer gearbeitet, einem Namen, der bis heute nicht öffentlich wurde. Doch plötzlich platzte der Deal – und Hollerbach wurde präsentiert. War es Zufall? Oder eine Entscheidung, die von oben kam, vorbei an Svenssons eigentlichem Willen?
Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, sagte: „Die Kommunikation zwischen Trainerteam und Vorstand war in dieser Phase… kompliziert. Es gab Missverständnisse, vielleicht auch Misstrauen.“ Ein weiteres Mitglied aus dem Umfeld deutete sogar an, dass Hollerbachs Transfer auf Empfehlung eines externen Beraters zustande kam – jemandem, der seit Monaten Einfluss auf die Personalpolitik des Klubs nimmt.
Auch die Stimmung im Team soll sich verändert haben. Während einige Spieler Hollerbach offen begrüßten, sollen andere skeptisch reagiert haben. Einer meinte laut „Kicker“-Bericht, „der Junge hat Talent, aber das Timing ist komisch.“ Komisch – ein Wort, das sich seit Tagen durch die Gespräche im Verein zieht. Denn nichts scheint mehr so klar zu sein, wie es einmal war.
Svensson selbst gibt sich gelassen, aber seine Körpersprache verrät mehr als seine Worte. Auf Fragen nach der Hierarchie im Sturm reagiert er ausweichend, vermeidet Blickkontakt. „Wir haben viele Optionen, und jede davon hat ihre Qualität“, sagte er zuletzt – ein diplomatischer Satz, der jedoch kaum beruhigt.
Unterdessen wächst der Druck von außen. Die Fans, die seit Jahren Treue zeigen, wollen Antworten. In sozialen Netzwerken wird spekuliert, gestritten, sogar Verschwörungstheorien entstehen. Einige glauben, dass Hollerbach Teil eines langfristigen Projekts sei, das die Handschrift des Sportdirektors trägt – ein Projekt, das Svensson nicht voll unterstützt. Andere vermuten, dass Burkardts Rückkehr schneller bevorsteht, als der Klub zugibt, und dass Hollerbach nur als taktischer Vorwand dient, um Verhandlungen zu verschleiern.
Die Wahrheit? Niemand weiß es genau. Doch die Indizien häufen sich. Beispielsweise wurde beobachtet, dass Hollerbach bei den letzten Trainingseinheiten isolierter wirkte. Kein Smalltalk, kaum Lächeln, kaum Kontakt mit den etablierten Spielern. Nur Fokus, fast schon Zwang. Als würde er wissen, dass er eine Rolle spielt, die er nie wollte.
Ein besonders aufmerksamer Fan berichtete sogar, dass Hollerbach und Burkardt sich kürzlich in einem Café getroffen hätten – diskret, am Rand der Stadt. Was wurde dort besprochen? War es ein versöhnliches Gespräch oder eine geheime Absprache? Der Verein dementiert, der Trainer schweigt. Doch das Schweigen klingt lauter als jedes Dementi.
Auch sportlich ist die Lage delikat. Mainz braucht Punkte, das Team steht unter Druck. Die Medien sprechen von einer „Identitätskrise“. Hollerbach soll frischen Wind bringen, aber jeder seiner Ballkontakte wird seziert, jede Bewegung interpretiert. Wenn er trifft, heißt es: „Er will Burkardt vergessen machen.“ Wenn er nicht trifft, heißt es: „Er ist kein Ersatz.“ Es ist ein Teufelskreis, aus dem keiner unbeschadet herauskommt.
Hinter den Kulissen wächst der Eindruck, dass es nicht nur um Fußball geht. Es geht um Macht, Kontrolle, Vertrauen – und darum, wer in Mainz wirklich die Entscheidungen trifft. Ist Svensson noch der Mann am Steuer, oder zieht jemand anderes die Fäden?
Während die Gerüchte immer lauter werden, scheint der Verein alles zu tun, um die Ruhe zu bewahren. Doch wie lange kann das gut gehen? Schon beim nächsten Heimspiel werden die Augen wieder auf Hollerbach gerichtet sein, jede Geste, jedes Wort analysiert. Und irgendwo im Hintergrund sitzt jemand, der weiß, wie das alles begann – und warum der Satz „Er ist kein Burkardt-Ersatz“ vielleicht das ehrlichste, aber auch gefährlichste Statement dieser Saison war.
Denn in Mainz geht es längst nicht mehr nur um Fußball. Es geht um Vertrauen, Loyalität – und ein Geheimnis, das größer scheint, als der Klub selbst.