Geheime Vergangenheit enthüllt – K9-Held Rex war schon einmal dem gleichen Täter auf der Spur, und nun führen ihn Spuren aus einer Waschmaschine zurück zu einem ungelösten Albtraum… Zufall oder der Beginn eines gefährlichen Katz-und-Maus-Spiels? Was folgt, wird Sie schockieren.( P2 )
Seit dem Vorfall mit Lisa konnte niemand im Dorf Hohenbrunn Rex noch mit denselben Augen sehen. Für die meisten war er ein Held – für einige jedoch war er auch ein Rätsel.
Was nur wenige wussten: Rex hatte eine Vergangenheit, die nicht in die offiziellen Polizeiberichte passte. Er war nicht einfach nur ein Spürhund, der in den Ruhestand ging. Vor drei Jahren war er Teil einer Spezialeinheit, die in einer aufsehenerregenden, aber nie vollständig aufgeklärten Entführungsserie ermittelte.
Damals verschwanden innerhalb weniger Monate drei Kinder aus einer kleinen Stadt im Süden Bayerns. Alle drei Fälle hatten etwas Unheimliches gemeinsam: An den Tatorten fand man jeweils ein rätselhaftes Symbol – drei Kreise, die sich überlappten, in der Mitte ein kleiner schwarzer Punkt. Die Polizei konnte nie herausfinden, was es bedeutete.
Rex spielte damals eine entscheidende Rolle. Bei einer nächtlichen Durchsuchung führte er sein Team in einen verlassenen Bauernhof am Waldrand. Dort stießen die Beamten auf eine versteckte Kammer, in der ein entführtes Mädchen gefangen gehalten wurde. Doch bevor sie den Täter fassen konnten, verschwand dieser spurlos.
Nach diesem Einsatz veränderte sich Rex. Seine Ausbilder berichteten, dass er oft unruhig wurde, wenn er den Geruch von feuchter Baumwolle oder Maschinenöl wahrnahm – zwei Gerüche, die am damaligen Tatort stark präsent gewesen waren. Die Ermittler vermuteten, dass der Täter Maschinen nutzte, um Beweise zu vernichten.
Und genau deshalb war der Fund in der Waschmaschine von Anna Meier so beunruhigend. Als die Spurensicherung das Gerät untersuchte, stießen sie auf winzige Spuren von Schmieröl – dieselbe chemische Zusammensetzung wie bei den ungelösten Entführungsfällen vor drei Jahren.
Für Hauptkommissarin Petra Lenz war das der entscheidende Hinweis. Sie zog alte Akten hervor, verglich Beweisstücke und stellte fest: Die krakelige Schrift auf dem Zettel „Es ist noch nicht vorbei“ war fast identisch mit einer anonymen Drohung aus der damaligen Serie.
War der Täter von damals zurück? Hatte er all die Jahre im Schatten gewartet, um erneut zuzuschlagen?
Die Polizei begann, alte Überwachungsvideos zu prüfen. Auf einer unscharfen Aufnahme vom Abend vor Lisas Verschwinden entdeckten sie tatsächlich den Umriss eines Mannes mit Kapuze, der einen großen Sack trug – und neben ihm eine dunkle Gestalt, kaum erkennbar, doch von der Größe und Bewegung her eindeutig ein Hund.
Diese Entdeckung brachte eine weitere, erschreckende Frage auf: Arbeitete der Täter mit einem eigenen, trainierten Hund zusammen?
Rex’ Verhalten seit dem Vorfall wirkte fast so, als würde er mehr wissen, als er zeigen konnte. Jede Nacht patrouillierte er durchs Haus, verweilte besonders lange vor der Kellertür und dem Fenster zum Garten. Manchmal knurrte er in die Dunkelheit, als würde er etwas sehen, das für Menschen unsichtbar war.
Eines Abends, als Anna gerade die Rollläden schloss, hörte sie ein leises Jaulen aus der Ferne. Rex reagierte sofort, rannte zum Gartentor und bellte in einer aggressiven, fast verzweifelten Tonlage. Als Anna hinausspähte, meinte sie, in der Dunkelheit zwei gelb schimmernde Punkte zu sehen – als ob jemand sie aus der Ferne anstarrte.
Die Spurensicherung untersuchte am nächsten Morgen den Bereich hinter dem Garten und fand Fußspuren – menschliche und tierische – die direkt zum nahegelegenen Wald führten. Dort endeten sie abrupt, als hätte sich der Verfolger einfach in Luft aufgelöst.
Für viele Dorfbewohner wurde klar: Das war kein abgeschlossener Fall. Es war der Beginn einer neuen Welle von Angst.
Hauptkommissarin Lenz entschied, Rex offiziell wieder als Spürhund einzusetzen – zumindest inoffiziell. Er war der einzige, der das Muster zu verstehen schien. Anna willigte ein, solange Rex sicher blieb. Doch in ihrem Inneren wusste sie, dass dies Rex’ letzte und gefährlichste Mission werden könnte.
Denn irgendwo in den Schatten lauerte jemand, der ihre Bewegungen kannte, ihre Routinen studierte – und der vielleicht schon seinen nächsten Schritt plante.
Und so blieb das Dorf in einem Zustand ständiger Anspannung. Die Kinder wurden nur noch in Gruppen zur Schule gebracht, und selbst tagsüber schauten sich die Menschen über die Schulter. Jeder wusste: Solange der Täter nicht gefasst war, konnte niemand sicher sein.
Aber eins war auch klar: Wenn er zurückkam, würde Rex bereit sein.