Sie ließ ihr Abendessen auf dem Herd stehen, noch warm. Ihr Mantel hing neben der Tür, und ihre Katze hatte seit zwölf Stunden nichts gefressen. Was auch immer Dr. Evelyn Reed in dieser Nacht zugestoßen war, es riss sie aus ihrem Leben wie eine Seite, die aus einem Buch gerissen wurde. Und in Boulder, Colorado, bedeutet diese Art von Stille nicht nur, dass jemand die Stadt verlassen hat. Es bedeutet, dass etwas Dunkles dort vergraben ist, wo niemand hinsieht. Officer Andrew Drew Miller stand am Eingang zum Gewächshaus der Universität, sein Atem war vom Wein vernebelt. Kalte Novemberluft. Das Sicherheitslicht an der Decke flackerte und warf geisterhafte Schatten auf den rissigen Beton. Drew war nicht der Typ, der sich leicht erschreckte, aber irgendetwas an dieser Szene stimmte nicht. Zu ordentlich, zu still, zu endgültig. Neben ihm stieß Buster ein leises Winseln aus. Der erfahrene Deutsche Schäferhund, dessen Schnauze bereits grau wurde, war bereits wachsam, seine Nase arbeitete auf Hochtouren, während er in der Nähe der Fahrertür eines silbernen Prius schwebte, der auf dem Parkplatz geparkt war. Evelyns Auto, verschlossen und ungestört, stand genau dort, wo sie laut ihrem Stundenplan um 18:45 Uhr für einen Donnerstagabendkurs sein sollte. Sie kam nie zum Unterricht. „Mach schon, Kumpel“, murmelte Drew und löste die Leine. Buster bewegte sich, als wäre er dafür geboren. Seine Muskeln waren unter seiner Weste mit der Aufschrift „K-9“ glatt, die Nase tief auf dem Asphalt. Theorien oder Fallakten waren ihm egal. Er vertraute seinem Geruch. So hatte er letztes Jahr drei vermisste Wanderer und im Winter zuvor ein Kleinkind gefunden, das unter einer eingestürzten Hütte gefangen war. Und heute Abend ließ ihn etwas seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Katze, eine grau getigerte Katze namens Juniper, war auf Evelyns Fensterbrett auf und ab gegangen, als die Mitbewohnerin es meldete. Sie sagte, sie sei nach Hause gekommen und habe Evelyns Laptop noch geöffnet, ihren Mantel unberührt und einen Wasserkocher noch warm vorgefunden. Es war nicht nur eine verpasste Vorlesung. Es war, als wäre Evelyn mitten in Gedanken verschwunden.

Sie ließ ihr Abendessen auf dem Herd stehen, noch warm. Ihr Mantel hing neben der Tür, und ihre Katze hatte seit zwölf Stunden nichts gefressen. Was auch immer Dr. Evelyn Reed in dieser Nacht zugestoßen war, es riss sie aus ihrem Leben wie eine Seite, die aus einem Buch gerissen wurde. Und in Boulder, Colorado, bedeutet diese Art von Stille nicht nur, dass jemand die Stadt verlassen hat.


Es bedeutet, dass etwas Dunkles dort vergraben ist, wo niemand hinsieht. Officer Andrew Drew Miller stand am Eingang zum Gewächshaus der Universität, sein Atem war vom Wein vernebelt. Kalte Novemberluft. Das Sicherheitslicht an der Decke flackerte und warf geisterhafte Schatten auf den rissigen Beton.

Drew war nicht der Typ, der sich leicht erschreckte, aber irgendetwas an dieser Szene stimmte nicht. Zu ordentlich, zu still, zu endgültig. Neben ihm stieß Buster ein leises Winseln aus. Der erfahrene Deutsche Schäferhund, dessen Schnauze bereits grau wurde, war bereits wachsam, seine Nase arbeitete auf Hochtouren, während er in der Nähe der Fahrertür eines silbernen Prius schwebte, der auf dem Parkplatz geparkt war. Evelyns Auto, verschlossen und ungestört, stand genau dort, wo sie laut ihrem Stundenplan um 18:45 Uhr für einen Donnerstagabendkurs sein sollte. Sie kam nie zum Unterricht. „Mach schon, Kumpel“, murmelte Drew und löste die Leine. Buster bewegte sich, als wäre er dafür geboren. Seine Muskeln waren unter seiner Weste mit der Aufschrift „K-9“ glatt, die Nase tief auf dem Asphalt. Theorien oder Fallakten waren ihm egal. Er vertraute seinem Geruch. So hatte er letztes Jahr drei vermisste Wanderer und im Winter zuvor ein Kleinkind gefunden, das unter einer eingestürzten Hütte gefangen war.

Und heute Abend ließ ihn etwas seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Katze, eine grau getigerte Katze namens Juniper, war auf Evelyns Fensterbrett auf und ab gegangen, als die Mitbewohnerin es meldete. Sie sagte, sie sei nach Hause gekommen und habe Evelyns Laptop noch geöffnet, ihren Mantel unberührt und einen Wasserkocher noch warm vorgefunden. Es war nicht nur eine verpasste Vorlesung. Es war, als wäre Evelyn mitten in Gedanken verschwunden.

Drew hatte in seinen 15 Jahren viel gesehen, aber das war nicht irgendein College-Student, der nach einer Schlägerei die Stadt verließ. Evelyn war 34, Professorin, Botanikerin, organisiert, angesehen, gewissenhaft. Niemand lässt sich einfach so aus seinem Leben zurück. Vor allem nicht, wenn Handy und Brieftasche fehlen und die Haustür von innen verschlossen ist. Im Gewächshaus hing trotz der Kälte draußen die Wärme in der Luft. Reihen tropischer Pflanzen säumten die Glaswände.

Deckenlampen summten und tauchten alles in ein surreales orangefarbenes Licht. Evelyns Arbeitsplatz stand noch genauso da, wie sie ihn verlassen hatte. Tagebücher halb geöffnet, Gummihandschuhe auf der Theke, eine Gartenschere mit einem winzigen roten Blatt, das noch im Scharnier hing. Buster ignorierte die Werkzeuge und huschte mit zuckender Nase zum Hinterausgang.
Hinter dem Gewächshaus befand sich ein kleiner, von Gärtnern genutzter Zuweg, überwuchert und schlammig vom letzten geschmolzenen Schnee. Dort erstarrte Buster plötzlich, die Ohren aufgestellt, den Kopf leicht zur Seite geneigt. Dann ertönte das Bellen. Nicht laut, nicht panisch, nur scharf, konzentriert. Was ist los, Junge? Drew folgte ihm. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe durchschnitt das Unterholz. Gleich hinter der Baumgrenze, nahe dem Rand des Gartens.
Buster scharrte mit den Hufen in einem schmalen Erdbett, das hinter einer wilden Ansammlung wilder Rosenbüsche versteckt war. Drew hockte sich neben ihn. Der Boden sah frisch aufgewühlt aus. Nicht genug für ein Grab, zu flach. Aber hier hatte kürzlich jemand gegraben. „Markiere diese Stelle“, sagte Drew in sein Funkgerät. „Mögliche Spurenfundstelle hinter dem West Greenhouse.“
Keine Fußspuren, kein Blut, kein offensichtlicher Hinweis. Aber Hunde wie Buster reagierten nicht umsonst. Immer noch ohne einen Körper, ohne mehr, konnte Drew es nur in seinem Notizbuch abheften. Ein weiteres merkwürdiges Detail in einer wachsenden Liste. Die Rosen jedoch – er konnte nicht umhin zu bemerken, dass sie Evelyns Lieblingsblumen waren, mehr als einmal erwähnt im Smalltalk der Kollegen, die er früher am Abend interviewt hatte.


Später in der Nacht, gerade als Drew auf dem Rückweg zum Hauptquartier war, kam der Anruf von der Streife. Eine Gruppe, die den nördlichen Abschnitt des US Highway 36, der Route zwischen Boulder und Denver, absuchte, hatte etwas gefunden. Als er ankam, fand er im Wind flatterndes Absperrband vor, einen langen Streifen Straßenrand, der mit Leuchtfackeln und Blinklichtern abgesperrt war.
Dort, im schwachen Schein eines Halogenscheinwerfers, lagen eine zerrissene Lederbrieftasche und ein zertrümmertes Smartphone. Der Bildschirm zertrümmert, das Gehäuse gesprungen. Beide gehörten Evelyn Reed. Der Ort war trostlos. Keine Straßenlaternen, keine Wohnhäuser in der Nähe, nur Kiefern und kilometerlange Stille. Keine Reifenspuren, keine Fußabdrücke, nur ein Gefühl der Angst, das sich in Drews Brust auftürmte wie eine Gewitterfront. Wenn sie jemand entführt hatte, hatte er es gut geplant.
Der Ton der Ermittlungen änderte sich schlagartig von einem Vermisstenfall zu etwas weitaus Unheilvollerem. Evelyn war nicht einfach verschwunden. Sie war wahrscheinlich entführt worden oder Schlimmeres. Mitten auf dem kalten Highway. Schulter. Drew blickte auf Buster hinunter, der ruhig neben ihm saß und den Blick auf den Wald dahinter gerichtet hatte. „Was übersehen wir, Partner?“, fragte er leise.
Buster rührte sich nicht, bellte nicht, starrte einfach in die Dunkelheit, als würde etwas zurückstarren. Am nächsten Morgen fegte ein kalter Wind durch Boulder und bog die Äste wie brüchige Knochen. Der Fall hatte es kaum in die Morgennachrichten geschafft. Mis

Related Posts

Our Privacy policy

https://newslitetoday.com - © 2025 News