„Was in dieser Nacht wirklich geschah: Die letzten Stunden von Prinzessin Diana“
Es sollte ein ruhiger Abend werden – eine ganz normale Nacht in Paris. Doch im Morgengrauen des 31. August 1997 hatte sich die Welt für immer verändert. Prinzessin Diana, geliebte Mutter, Humanistin und Weltikone, war tot. Offizielle Berichte deuteten auf einen tragischen Unfall hin. Doch fast drei Jahrzehnte später deuten neue Zeugenaussagen, verlorene Briefe und forensische Beweise auf eine weitaus komplexere Geschichte hin – eine Geschichte, die geprägt ist von Geheimnissen, Ängsten und Entscheidungen, die die königliche Familie noch immer verfolgen.
Eine Fahrt in die Dunkelheit
In dieser Nacht verließ Diana mit ihrem Begleiter Dodi Al-Fayed das Ritz Hotel. Sie wichen den Paparazzi aus und flüchteten durch die Hintertür in einem schwarzen Mercedes, gefahren von Henri Paul. Ein Dekorationswagen wurde vor die Tür geschickt, um die Fotografen auszutricksen. Doch die Presse kam schnell dahinter. Die Verfolgung begann. Paul, der Sicherheitschef des Ritz, war in dieser Nacht trotz Dienstschluss zurückgekehrt. Überwachungsaufnahmen zeigen ihn mit festem Gang, gebundenen Schnürsenkeln und selbstbewusster Stimme. Doch toxikologische Gutachten ergaben später, dass er dreimal über dem zulässigen Alkohollimit lag. Irgendetwas stimmte nicht. Um 0:23 Uhr raste das Auto in den Pont de l’Alma-Tunnel. Augenblicke später prallte es gegen den 13. Pfeiler. Dodi und Paul waren sofort tot. Diana wurde schwer verletzt. Nur ein Mann überlebte: ihr Leibwächter Trevor Rees-Jones – und er war der Einzige, der angeschnallt war.
Der verlorene Brief
2003 tauchte ein Brief auf. Diana hatte ihn Jahre vor dem Unfall an ihren Butler Paul Burrell geschrieben. Sie fürchtete um ihr Leben und behauptete, es gebe ein Komplott, die Bremsen ihres Autos zu manipulieren und einen Unfall zu verursachen, „um Charles eine erneute Heirat zu ermöglichen“. Ihre Worte waren erschreckend. Sie hatte in unheimlichen Einzelheiten genau die Art von „Unfall“ beschrieben, die ihr Leben beenden würde. Burrell hielt den Brief sechs Jahre lang geheim. Als er schließlich auftauchte, war der Name, den Diana befürchtet hatte, geschwärzt. Später kam er ans Licht: „Mein Ehemann“. Prinz Charles.
Ein Jahrzehnt des Zweifels
Die französischen Behörden stellten ihre Ermittlungen 1999 ein. Henri Paul wurde beschuldigt. Die Paparazzi gerieten in die Kritik. Doch zu viele Fragen blieben unbeantwortet. Warum war Paul am Abend vor dem Unfall stundenlang verschwunden? Warum bestand keine Eile, Diana ins Krankenhaus zu bringen? Erst 2007 wurde in Großbritannien ein formeller Antrag gestellt. Lord Justice Scott Baker führte die Jury durch ein Labyrinth von Beweisen: Überwachungsaufnahmen, Augenzeugenberichte, Briefe, Blutproben und Ungereimtheiten. Die eindringlichsten Details? Diana hatte einen winzigen Riss in einer Lungenvene erlitten. Dr. Richard Shepherd, Großbritanniens führender Gerichtsmediziner, bestätigte, dass die Verletzung selten und überlebbar sei – wenn sie angeschnallt gewesen wäre.
Eine vermeidbare Tragödie
Diana erlitt bei dem Unfall keine Knochenbrüche. Kein sichtbares Trauma. Nur ein einzelner Riss in einer Lungenvene verursachte eine langsame, irreversible innere Blutung. Laut Dr. Shepherd hätte sie, wenn sie sich angeschnallt hätte, wahrscheinlich nur Prellungen davongetragen. Vielleicht Rippenbrüche. Aber sie wäre lebend davongekommen. Die einzige Person im Auto, die angeschnallt war, überlebte.
Der Fiat Uno und eine verschwundene Spur
Was geschah wirklich in diesem Tunnel? Auf dem Mercedes wurde Farbe eines weißen Fiat Uno gefunden. Rote Rücklichtfragmente bestätigten den Kontakt. Doch der Fiat und sein Fahrer verschwanden. Ermittler brachten ein passendes Auto mit dem Fotografen James Andanson in Verbindung, der jedoch jede Beteiligung bestritt. Er starb später bei einem mysteriösen Autobrand – sein Körper verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Es konnte nie eine schlüssige Verbindung hergestellt werden.
Wusste Diana es?
1995 äußerte Diana gegenüber ihrem Anwalt ihre Sicherheitsbedenken. Sie bat um bessere Sicherheitsvorkehrungen. Ihre Bedenken wurden zurückgewiesen. Doch sie war nicht paranoid. In der Öffentlichkeit lächelte sie. Unter vier Augen erzählte sie engen Freunden, dass sie sich gejagt fühlte. Ihre letzten Tage waren geprägt von Überwachung, Spekulationen und Schweigen. Sie war mit dem Sohn eines mächtigen muslimischen Milliardärs zusammen. Sie besuchte die Villa Windsor. Sie trug einen Ring aus der Kollektion „Dis-moi Oui“ – Sag Ja zu mir. War es eine Verlobung? Niemand weiß es genau. Aber jemand im Palast könnte ihn als Bedrohung empfunden haben.
Die Untersuchung und das Erbe
Die britische Untersuchung wurde zu einem Medienrummel. Vier Gerichtsmediziner kamen und gingen. Zeugenaussagen widersprachen sich. Die Rolle des britischen Geheimdienstes wurde untersucht, aber nie bewiesen. Die Paparazzi wurden nach französischem Recht freigesprochen. Dennoch blieben Zweifel bestehen. Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es sich um eine „rechtswidrige Tötung“ aufgrund rücksichtslosen Fahrens und der Verfolgung durch Paparazzi handelte. Doch vielen erschien diese Erklärung zu bequem.
Wahrheit oder Abschluss?
Was heute bleibt, ist nicht nur Trauer, sondern auch eine Warnung. Diana war mehr als eine Prinzessin. Sie war eine Mutter, die Gefahren erkannte, bevor sie eintraf. Eine Frau, die versuchte, ihre Kinder und sich selbst vor Kräften zu schützen, die sie nicht kontrollieren konnte. Ihr Tod war vermeidbar. Sie wusste, dass die Schatten näher rückten. Und jetzt, da neu veröffentlichte Akten und Geständnisse auftauchen, wird es immer schwieriger, die Möglichkeit zu ignorieren, dass das, was in diesem Tunnel geschah, mehr als nur ein Absturz war. Es war eine Kette von Entscheidungen – manche rücksichtslos, andere vorsätzlich –, die das Leben einer Frau beendeten, deren einziges Verbrechen darin bestand, zu geliebt, zu mächtig und zu frei zu sein. Wenn wir zurückblicken, bleibt eine Frage:
Haben wir Diana enttäuscht oder hat jemand dafür gesorgt, dass wir nie die ganze Wahrheit erfahren?