Ulli Potofski (†73) und seine Lebensgefährtin Nadja Bogdanovic 2022
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Jetzt spricht seine Partnerin über den letzten, schweren Kampf.
Anfang des Monats starb Sportjournalist Ulli Potofski (73) an Leukämie – die Nachricht schockte die Sport-Welt. Bis zu seinem Tod hatte er offenbar Hoffnung, durch eine Knochenmarkspende gerettet zu werden!
Wie seine Lebensgefährtin Nadja Bogdanovic der „Bunten“ sagt, war Potofski an Leukämie erkrankt, hatte Ende Juli noch die Nachricht erhalten, dass die Knochenmarkspenderdatei einen Spender für ihn gefunden habe.
Doch Potofski verlor den Wettlauf gegen die Zeit. An seinem Todestag am 2. August habe die Reporter-Legende im Krankenhaus Fieberschübe gehabt.
Bogdanovic erinnert sich: „Ich hatte Ulli an diesem Samstag dreimal besucht. Zu dieser Zeit hatte er schon schlimme Fieberschübe. Um 20:30 Uhr sagte er mir, ich solle nun gehen, ich bräuchte doch auch Schlaf. Er würde sich später noch einmal bei mir melden.“ Dann die letzte Nachricht, als sie wieder zu Hause war: „Fieber unverändert“.
Kurz nach Mitternacht hätten dann Mitarbeiter der Klinik angerufen und ihr mitgeteilt, dass Potofski vor zwei Stunden gestorben sei.
4 Wochen vor seinem Tod hatte Potofski noch ein Foto mit seiner Lebensgefährtin auf Instagram gepostet, schrieb dazu: „In guten wie in schlechten Zeiten! Meine Lebensgefährtin Nadja war immer da! Ist immer da! Seit über 10 Jahren! Danke – auf die nächsten Jahre in Liebe und Zuversicht!!!“.
Ulrich „Ulli“ Potofski
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Bogdanovic sprach mit der „Bunten“ auch über Potofskis finanzielle Probleme. Zu seiner prekären Lage sagt sie: „Ulli hatte schon kein Geld mehr, als er bei mir eingezogen ist.“
BILD hatte bereits berichtet: Der gebürtige Gelsenkirchener und Schalke-Fan war zuletzt verarmt. Freunde und Familien baten über die Stiftung „Schalker Markt“ um finanzielle Hilfe für die Beerdigung auf dem „Schalker Fan-Feld“. Dieser letzte Wunsch wird ihm erfüllt!
Warum Potofski kein Geld mehr hatte, ist nicht bekannt. Seit 2006 berichtete Potofski für Sky (ehemals Premiere) von der Bundesliga und dem DFB-Pokal. Zudem kommentierte er auch Spiele der 2. Liga und des DFB-Pokals. Ursprünglich hatte er überlegt, 2023 seine Karriere zu beenden, verlängerte seinen Vertrag dann aber doch.
Seine Laufbahn nahm in den 1980er Jahren bei RTL Fahrt auf. Bis in die 1990er Jahre berichtete er bei RTL über Fußball und weitere Sportarten und war bis 2006 dort tätig. Von 1988 bis 1992 moderierte er die Fußballsendung „Anpfiff“, ein Pendant zur ARD-Sportschau. Zudem arbeitete er auch bei DSF (heute Sport1). 2006 wechselte er dann zu Sky, war seitdem ein wichtiger Teil der Berichterstattung über den deutschen Profifußball.
Seit 2019 betrieb er den täglich erscheinenden Podcast „Herz, Seele, Ball“. Dort teilte er seinen Fans am Donnerstag vor seinem Tod mit: „Ich bin wieder in meinem Krankenhaus gelandet, werde hier hoffentlich gut versorgt. Und Herz, Seele, Ball macht weiter.“