Hollywoods letzte Legende schweigt für immer: Robert Redfords stiller Abschied und die herzzerreißende Enthüllung seiner Witwe

Am 16. September 2025 verstummte eine der letzten großen Stimmen des klassischen Hollywoodkinos. Robert Redford, der Inbegriff des charismatischen Antihelden und ein unermüdlicher Verfechter der unabhängigen Filmkunst, verstarb im Alter von 89 Jahren friedlich in seinem Zuhause in Sundance, Utah. Die Nachricht seines Todes verbreitete sich wie ein Lauffeuer um die ganze Welt und hinterließ eine tiefe Lücke in den Herzen von Millionen Fans, Kollegen und Weggefährten. Doch während die Öffentlichkeit noch den Verlust einer Ikone betrauerte, trat seine Witwe, die deutsche Künstlerin Sibylle Szaggars, an die Öffentlichkeit und enthüllte die unmittelbare Todesursache: ein plötzlicher Herzstillstand im Schlaf. Ihre Worte, knapp und doch von immenser emotionaler Tiefe, zeichneten das Bild eines Mannes, der so lebte, wie er auch ging – diskret, authentisch und im Einklang mit sich selbst.

Robert Redford, geboren am 18. August 1936 in Santa Monica, Kalifornien, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, weit entfernt vom Glanz der Filmindustrie, die er später prägen sollte. Sein junges Leben war von Entbehrungen und einem frühen, schmerzlichen Verlust gezeichnet. Als er gerade einmal 18 Jahre alt war, verlor er 1955 seine Mutter, ein Schicksalsschlag, der ihn tief erschütterte und seine vielversprechende Karriere als Baseballspieler abrupt beendete. Was für viele eine Niederlage gewesen wäre, wurde für Redford zu einer Zäsur, einem Wendepunkt, der ihn auf neue Pfade führte. Er suchte nach einer Ausdrucksform für die innere Unruhe, die ihn antrieb. Diese Suche führte ihn zunächst nach Europa, wo er in den Künstlerstädten Paris und Florenz der Malerei nachging. Doch die Leinwand allein konnte seine Seele nicht vollständig stillen. Das Medium, das ihn nicht mehr loslassen sollte, war der Film.

Ende der 1950er Jahre begann Redford mit Schauspielunterricht, zunächst zögerlich, dann mit wachsender Leidenschaft. Sein Talent war unbestreitbar, seine Leinwandpräsenz magnetisch. Ab den späten 1960er Jahren avancierte er zum Superstar. Filme wie „Butch Cassidy and The Sundance Kid“ (1969), „Der Clou“ (The Sting, 1973) und „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, 1976) machten ihn nicht nur zu einem der begehrtesten Schauspieler Hollywoods, sondern zu einer kulturellen Ikone. Er verkörperte den lässigen, charismatischen Antihelden, eine Figur, die das komplexe und ambivalente Bild des amerikanischen Traums widerspiegelte. Seine Rollen waren nie bloße Oberflächenästhetik; sie spiegelten eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuer und Selbstbestimmung wider – Themen, die sein eigenes Leben prägten. Seine Schauspielkarriere erreichte ihren Höhepunkt in den 70er und 80er Jahren mit Produktionen wie „Jenseits von Afrika“ (Out of Africa, 1985) und später „Der Pferdeflüsterer“ (The Horse Whisperer, 1998), die seine Wandlungsfähigkeit und sein Gespür für Geschichten bewiesen, die weit über reine Unterhaltung hinausgingen.

Doch Robert Redford wollte mehr als nur vor der Kamera stehen. Er war ein Visionär, der das Kino in seiner Gesamtheit verstand. Anfang der 1980er Jahre wechselte er hinter die Kamera und bewies mit seinem Regiedebüt „Eine ganz normale Familie“ (Ordinary People, 1980) ein außergewöhnliches Talent. Der Film wurde von Kritikern gefeiert und brachte ihm den Oscar für die beste Regie ein. Er bewies damit, dass er das Medium nicht nur als Bühne für Stars, sondern als Kunstform verstand, die Menschen in ihrer Tiefe berühren kann. Seine Ambitionen gingen jedoch noch weiter. Während Hollywood in den 1980er Jahren zunehmend auf Blockbuster und Spektakel setzte, erkannte Redford früh die Notwendigkeit, Räume für unabhängige Stimmen zu schaffen. Er gründete das Sundance Institute und wenig später das Sundance Film Festival, eine Plattform, die bis heute als das bedeutendste Festival für Independent-Filme gilt. Damit schuf er ein Gegengewicht zum kommerziellen Mainstream und gab jungen Filmemachern eine Chance, gehört zu werden. Viele Karrieren, von Quentin Tarantino bis Darren Aronofsky, nahmen hier ihren Anfang. Redford war nicht nur Schauspieler oder Regisseur, sondern eine Institution, ein Wegbereiter, dessen Engagement für unabhängige Kunst zeigte, dass er stets mehr wollte als nur Ruhm und Anerkennung.

So sehr Robert Redford auf der Leinwand das Sinnbild des Hollywood-Stars verkörperte, so sehr wich er im Privatleben von diesem Bild ab. Er kultivierte die Distanz zu Hollywood, nicht aus Arroganz, sondern aus einem tiefen Bedürfnis nach Authentizität. Sein Rückzugsort lag nicht in den Villenvierteln von Los Angeles oder den mondänen Straßen New Yorks, sondern in den Bergen und weiten Landschaften Utahs – ein Ort, der für ihn nicht nur Heimat, sondern auch Quelle der Inspiration wurde. Utah war mehr als nur eine Wahlheimat; hier gründete er sein Sundance Institute, hier engagierte er sich leidenschaftlich für den Schutz der Natur und hier fand er jene Stille, die er in der lauten Welt der Filmindustrie vermisste. Die Natur war für Redford nie bloß Kulisse, sondern ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Er setzte sich leidenschaftlich für den Umweltschutz ein, sprach über die Gefahren des Klimawandels lange bevor es zum globalen Thema wurde, und versuchte, mit seiner Prominenz politische wie gesellschaftliche Debatten anzustoßen. Dieses Engagement war keine Pose, sondern Ausdruck seiner Überzeugung, dass Kunst und Leben nicht getrennt voneinander existieren dürfen, sondern einander bedingen.

Auch in seiner privaten Biografie spiegelte sich diese Haltung wider. 1958 heiratete Redford Lola Van Wagenen, eine Historikerin, die ebenso wie er abseits des öffentlichen Trubels lebte. Gemeinsam hatten sie vier Kinder. Doch das Familienglück wurde früh von einer Tragödie überschattet: Ihr erstes Kind, Sohn Scott, starb wenige Monate nach seiner Geburt. Ein Schicksalsschlag, der das Paar tief prägte. Redford hat später oft angedeutet, dass dieser Verlust sein Verhältnis zu Leben und Familie nachhaltig veränderte. Die Ehe mit Lola Van Wagenen hielt über zwei Jahrzehnte, bis sie 1985 geschieden wurde. Trotz der Trennung blieben sie in Respekt und gegenseitiger Wertschätzung verbunden – ein Umstand, der im von Skandalen geprägten Hollywood keineswegs selbstverständlich ist. Redford war nie ein Mann der Schlagzeilen über Affären oder öffentliche Dramen; sein Bedürfnis nach Diskretion bestimmte auch hier sein Handeln.

In den 1990er Jahren trat schließlich eine neue Frau in sein Leben: die deutsche Künstlerin Sibylle Szaggars. Sie lernten sich Mitte der 1990er Jahre kennen, und aus der Begegnung entwickelte sich eine Partnerschaft, die nicht auf kurzfristiger Leidenschaft, sondern auf tiefer Verbundenheit beruhte. Szaggars, selbst künstlerisch tätig, teilte mit Redford die Liebe zur Natur und den Drang, kreative Ausdrucksformen zu suchen. Ihre Partnerschaft war nicht nur privat, sondern auch künstlerisch inspirierend. 2009 heirateten sie schließlich nach über einem Jahrzehnt des Zusammenlebens. Während die Öffentlichkeit oft nur den Schauspieler oder Regisseur Redford sah, war er privat längst in eine Rolle hineingewachsen, die ihm mindestens ebenso wichtig war: die des Familienvaters und Großvaters. Seine drei überlebenden Kinder, Shauna, Jamie und Amy, wuchsen mit einem Vater auf, der trotz seiner Karriere versuchte, ihnen ein normales Leben zu ermöglichen. Später wurde Redford Großvater von insgesamt sieben Enkeln, die er in Interviews immer wieder als größtes Geschenk bezeichnete. Die Familie gab ihm jene Erdung, die man in einem Geschäft, das oft von Oberflächlichkeit und Schnellebigkeit bestimmt ist, selten findet.

Die Nachricht von Robert Redfords Tod erschütterte die Welt, doch ebenso bemerkenswert wie sein Leben war die Art und Weise, wie er Abschied nahm. Getreu seiner Philosophie, dass wahre Größe nicht in Pomp und öffentlicher Zurschaustellung, sondern in Authentizität und Bescheidenheit liegt, hatte Redford seine Familie früh angewiesen, auf eine große, medienwirksame Trauerfeier zu verzichten. Kein Hollywood-Spektakel, keine endlose Prozession von Stars und Blitzlichtern, sondern ein intimer, stiller Abschied, tief verwurzelt an jenem Ort, der sein Leben und sein Vermächtnis geprägt hatte: Sundance, Utah. Hier, zwischen den Bergen und Wäldern, die er so sehr liebte, sollte das letzte Kapitel geschrieben werden. Die Trauerfeier, die in den Tagen nach seinem Tod stattfand, war bewusst auf das engste Familienumfeld beschränkt. Anwesend waren seine Frau Sibylle Szaggars, seine Töchter Shauna und Amy sowie die sieben Enkelkinder. Keine Pressekameras, keine offiziellen Reden – nur Stille, Gebete und Erinnerungen.

Die Offenheit seiner Ehefrau Sibylle Szaggars, die in einem knappen, aber bewegenden Statement die unmittelbare Ursache von Redfords Tod enthüllte – ein plötzlicher Herzstillstand im Schlaf – war besonders aufwühlend. Sie sprach davon, dass er in Frieden gegangen sei, ohne Schmerz, ohne langes Leiden, und doch sei der Verlust unermesslich. Dass Redford im Schlaf verstarb, passt auf eigentümliche Weise zu seiner Biografie: Ein Mann, der sein Leben lang für Kontrolle und Selbstbestimmung stand, entglitt am Ende lautlos, ohne dramatische Szenen, ohne letzte Bühne. Es war ein Abgang, so unaufgeregt wie konsequent und damit vielleicht der einzige Abschied, der wirklich zu ihm passte.

Die Reaktionen auf seinen Tod zeigten die Tiefe der Lücke, die er hinterließ. Filmkollegen wie Jane Fonda, Meryl Streep, Barbara Streisand und Dustin Hoffman würdigten ihn als unerschütterliche Persönlichkeit, als Freund und als Partner. Besonders bemerkenswert war die Reaktion von Bob Woodward, dem legendären Investigativjournalisten der Washington Post, den Redford im Film „Die Unbestechlichen“ (1976) verkörpert hatte. Woodward schrieb, dass Redfords Darstellung nicht nur ein Schauspiel war, sondern ein Beitrag dazu, wie die Gesellschaft Journalismus verstand: „Er gab uns das Gesicht, das die Wahrheit suchte, und das mit Ernsthaftigkeit, die nie gekünstelt wirkte.“ In dieser Aussage steckt ein entscheidender Punkt: Redford war nicht einfach Interpret; er war Vermittler von Haltungen, von gesellschaftlichen Werten, von Wahrheitssuche.

Sein Vermächtnis ist von enormer Bandbreite. Zunächst das Offensichtliche: ein filmisches Werk, das Charaktere geschaffen hat, die zeitlos wirken, weil sie menschliche Sehnsüchte und Widersprüche verkörpern. Seine Regiearbeiten, insbesondere „Eine ganz normale Familie“ und später „Aus der Mitte entspringt ein Fluß“ (A River Runs Through It), zeigten einen Künstler, der auch die Abgründe menschlicher Beziehungen zu erforschen wusste. Darüber hinaus bleibt sein Einfluss auf die unabhängige Filmszene unermesslich. Das von ihm gegründete Sundance Film Festival entwickelte sich zu einem Epizentrum für junge Talente, ein Ort, an dem Innovation und künstlerische Freiheit Priorität hatten. Viele Stimmen, die ohne Redfords Initiative vielleicht nie Gehör gefunden hätten, prägten später die Filmwelt nachhaltig. Nicht zuletzt ist sein Einsatz für den Umweltschutz Teil seines Erbes. Redford sprach, wenn andere schwiegen, und stellte sich auf die Seite derer, die für den Erhalt der Natur kämpften.

Robert Redford war ein Künstler, der den Mut hatte, sich von den Erwartungen der Industrie zu lösen, um Raum für neue Stimmen zu schaffen. Er war ein Mensch, der seine eigene Verletzlichkeit in Stärke verwandelte und sie in Rollen einfließen ließ, die bis heute Gültigkeit besitzen. Und er war ein Visionär, der verstand, dass Kino nicht nur Unterhaltung, sondern auch Verantwortung bedeutet. Sein Tod markiert das Ende einer Ära, doch sein Vermächtnis ist lebendig. Sich an Robert Redford zu erinnern heißt nicht nur, seine Filme erneut zu sehen oder seine Interviews zu lesen. Es bedeutet auch, das zu bewahren, wofür er stand: die Unterstützung unabhängiger Kunst, der Schutz der Natur und der Mut, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben, auch wenn der einfachere Weg lockt. Die Erinnerung lebt weiter, solange wir sie gemeinsam bewahren.

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