Kasteluther Spatzen-Sänger Norbert Rier bekommt eine neue Herzklappe. Im Interview sprach der 65-Jährige nun über seine größte Sorge.

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Das Kastelruther Spatzenfest war auch dank Stefan Mross ein voller Erfolg. Jetzt müssen Fans der Spatzen alle Daumen drücken, denn Sänger Norbert Rier steht kurz vor einer erneuten Herzklappen-Operation. Mit Martina Mack sprach er über Stress, das Älterwerden und warum er noch ganz lange leben möchte.

Norbert Rier ist zuversichtlich: „Den Umständen entsprechend geht es mir recht gut“, so der 65-jährige Fünffach-Opa. Dass er seine Herzklappe austauschen lassen muss, scheint am Stress zu liegen, vermutet er: „Vermutlich schon. Ich muss lernen, Stress besser abzubauen. Wenn man in einer Wohnung lebt, einen geregelten Job hat und ein ganz ruhiges und sorgloses Leben führt, dann wäre es sicher gesünder. Mein Leben ist nun mal anders, ich bin schon oft angespannt.“

Norbert Rier gibt zu: „Das ist manchmal schon anstrengend“

Mit den Kastelruther Spatzen ist er beruflich ausgefüllt: „Manchmal ist es auch positiver Stress, es ist ja gesund zu singen und es macht mir Spaß zu musizieren, und den Menschen Freude zu bereiten, mit unseren Liedern. Es ist mehr das Drumherum, die Reisen, die langen Autofahrten.“
Die Kastelruther Spatzen sind die wohl erfolgreichste Volksmusik-Gruppe überhaupt. Ihr aktuelles Album „Dolomitenschatz“ ist das 50. Album ihrer Karriere Foto: ELECTROLA / Christian Brecheis
Dazu kommt: Rier hat auch noch eine große Familie und einen Bauernhof, um den er sich selbst kümmert. Denn die Tiere versorgen sich nicht von allein – da müssen alle mit anpacken: „Auf dem Hof gibt es immer Arbeit, die körperlich mal schwerer und mal leichter ist. Das ist manchmal schon anstrengend. Ich habe auch noch meine Haflinger-Pferde, die Jungvieh-Aufzucht, Hühner, Hunde, Katzen, es ist immer etwas zu tun. Die Heu-Ernte haben wir geschafft, jetzt wird es hoffentlich etwas ruhiger.“

Die Tage nach der Herz-Operation muss sich Norbert definitiv schonen. Sein Sohn Alexander springt für ihn auf Tournee ein. Norbert sei „aber sehr zuversichtlich, dass am Ende alles gut geht.“

Norbert Rier: Das ist seine größte Angst

Ein jeder Mensch wünscht sich, alt zu werden. So natürlich auch Schlagerstar Norbert Rier. Dazu gehört natürlich auch Gesundheit: „Ja, das wäre toll! Jeder wünscht sich ja, gesund alt zu werden. Es wäre schön, wenn wir beide das schaffen würden. Die Mutter meiner Frau ist schon 92 Jahre alt. Körperlich ist sie fit, sie leidet allerdings an Alzheimer.“ Auch sein Vater habe mit 85 Jahren noch Akkordeon gespielt: „Das würde ich mir auch wünschen.“

Eine Herzklappen-Operation ist kein Pappenstiel. Das weiß auch der Spatzen-Sänger: „Meine größte Angst wäre es, zum Pflegefall zu werden, und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Davor fürchten sich sicher die meisten Menschen. Wenn man kein selbstbestimmtes Leben mehr führen kann, dann hat das Leben keine Qualität mehr.“

Das Alter merke Norbert Rier schon, denn früher sei er nach einem abendlichen Auftritt noch nach Hause gefahren, um dann morgens auf dem Hof weiterzuarbeiten – ohne eine Stunde Schlaf: „Das geht heute nicht mehr. Und die letzten Jahre sind so schnell vergangen. Wenn ich heute mitbekomme, wie ältere Leute sterben, dann denke ich manchmal schon: Die nächsten werden wir sein! Das ist der Lauf des Lebens, das ist mir bewusst.“