In einem der eindrucksvollsten Abschiedskonzerte der Rockgeschichte überraschten Queen-Gitarrist Brian May und Black-Sabbath-Mitbegründer Tony Iommi Ozzy Osbourne mit einer mitreißenden, ergreifenden Performance von „Paranoid“ – dem Song, der ein Genre prägte und eine Legende begründete.
Brian May verabschiedet sich endgültig von Ozzy: „Lebe wohl, King of Darkness, wir vermissen dich“ – YouTube
Die Trauerfeier in der historischen Royal Albert Hall in London hatte bereits emotionale Ehrungen von Freunden, Familie und Musikgrößen hervorgebracht. Doch als das Licht gedimmt wurde, ein einzelner Scheinwerfer die Bühne erhellte und zwei Gitarrengötter mit verwitterten Les Pauls in den Händen auftauchten, erhob sich die Menge, noch bevor ein einziger Ton erklang.
Was folgte, war roh, elektrisierend und unvergesslich.
„Paranoid“, wie Sie es noch nie gehört haben
Mit Tony Iommi, der das legendäre Eröffnungsriff spielte, und Brian May, der eindringliche Harmonien einfädelte, entfesselten die beiden Legenden eine glühende, aber tief emotionale Version von „Paranoid“, einer der beständigsten Hymnen von Black Sabbath.
Ozzy war diesmal nicht am Gesang beteiligt – und das war auch nicht nötig. Die Gitarren sprachen für ihn.
Der Auftritt war sowohl ein Fest als auch ein Schmerzensschrei, der von Verlust, Wut und Liebe widerhallte. Die letzten Töne erklangen über ein fassungsloses Publikum, von dem viele Kerzen oder Fotos von Ozzy aus den vergangenen Jahrzehnten in den Händen hielten.
Als das Feedback verklang, herrschte Stille im Raum.
Und dann trat Brian May vor.
Brian Mays Worte: „Der Himmel ist jetzt lauter …“
Brian kämpfte mit den Tränen und blickte auf Sharon Osbourne hinunter, die mit einer kleinen Kreuzkette dasaß und deren Tränen ihr still über das Gesicht strömten.
Er hob sein Mikrofon und sagte:
„Es wird nie wieder eine Stimme wie Ozzys geben … aber heute Abend ist der Himmel lauter denn je. Irgendwo da oben schreit er immer noch in die Sterne … und wir alle haben einfach Glück, dass wir ihn hören konnten, solange er noch da war.“
Es gab keinen Applaus – nur Schluchzen. Selbst langjährige Rocker wie Geezer Butler und James Hetfield waren sichtlich bewegt, senkten die Köpfe und waren überwältigt von der Schwere des Augenblicks.
Ein letztes Riff für den Fürsten der Finsternis
Ozzy Osbourne, der Mann, der zusammen mit seinen Brüdern von Black Sabbath den Heavy Metal erfand, hatte immer gescherzt, er wolle „mit einem letzten verdammt lauten Knall“ abtreten. Und er bekam es – nicht mit Chaos, sondern mit purer Ehrfurcht von den Männern, die ihn am besten kannten.
Brian May und Tony Iommi, langjährige Freunde und Weggefährten, hatten seit Jahren nicht mehr gemeinsam auf der Bühne gestanden. Aber für Ozzy taten sie es. Und ihre Gitarren weinten, dröhnten und erinnerten sich – genau wie er es sich gewünscht hätte.
Sharon Osbournes stiller Tribut
Nach dem Auftritt blieb Sharon sitzen und berührte sanft die Seite von Ozzys Sarg, der in schwarzes Leder gehüllt und mit silbernen Kreuzen geschmückt war.
Später flüsterte sie einer Freundin zu, so eine Quelle:
„Das hätte ihm gefallen. Brian. Tony. ‚Paranoid‘ … Das war sein Himmel.“
Ein in Stein gemeißelter Abschied
Als die Trauernden den Veranstaltungsort verließen, blieben viele stehen und betrachteten die schwarze Marmortafel direkt davor, auf der Ozzys Worte eingraviert waren:
„Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich habe Angst davor, vergessen zu werden.“
Dank Momenten wie diesen – und Freunden wie May und Iommi – hatte diese Angst keine Chance.