Laura Dahlmeier tot: Auch ihr Ex-Freund starb in den Bergen

Biathlon-Olympiasiegerin Dahlmeier bei Bergunfall gestorben
Berlin. Bereits Dahlmeiers Ex-Partner kam bei einem Bergunfall ums Leben. Doch ihre Leidenschaft fürs Bergsteigen war stets stärker als ihre Angst.
Die Biathlon-Olympiasiegerin hatte ihre Profi-Karriere zugunsten ihrer Leidenschaft für die Berge mit nur 25 Jahren beendet
Beim Bergsteigen in Pakistan wurde Laura Dahlmeier von einem Steinschlag getroffen und starb
Ein ähnliches Schicksal ereilte ihren Ex-Freund Robert Grasegger wenige Jahre zuvor
Die Trauer um Laura Dahlmeier ist groß. Die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin ist im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückt. Die Bayerin wurde am Montag am Laila Peak auf rund 5700 Metern Höhe von einem Steinschlag getroffen, seitdem wurde nach ihr gesucht – am Mittwochnachmittag dann die traurige Gewissheit: die Ex-Sportlerin ist verstorben. Dass bei solchen Expeditionen ein gewisses Risiko im Spiel ist, war der passionierten Athletin die ganze Zeit über bewusst gewesen. Doch die Leidenschaft für die Berge war stets größer als die Angst.
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Auf der Webseite der 31-Jährigen ist dem Kapitel „Berge“ ein eigener Reiter gewidmet. Dort heißt es: „Aufgewachsen in Garmisch-Partenkirchen am Fuße der Zugspitze sind die Berge für Laura von klein auf die ideale Spielwiese für ihre vielfältigen sportlichen Leidenschaften. Wandernd, kletternd, auf Ski oder mit dem Rad verbringt sie ihre Kindheit in den heimischen Bergen.“ Dahlmeier hatte dann eine Karriere im Biathlon eingeschlagen, holte diverse Titel bei Biathlon-Weltmeisterschaft und 2018 zwei Goldmedaillen sowie eine Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang.
„Gewisser Abenteuergeist“: Das begeisterte Laura Dahlmeier so sehr am Bergsteigen
Auch während ihrer Zeit als Profisportlerin seien Ausflüge in die Berge jedoch stets wichtig für sie gewesen. Dieser Ort sei für Dahlmeier immer ihr „Rückzugsort und ihre Kraftquelle“ gewesen. Hier habe sie sich auch in turbulenten Zeiten erden können und einen Weitblick sowie Fokus für die nächsten beruflichen Projekte gewinnen können.
2019, bereits im Alter von 25 Jahren, beendete sie dann ihre aktive Karriere als Biathletin. Seitdem war sie für die TV-Zuschauer unter anderem als Wintersportexpertin im ZDF zu sehen und begann auch ein Studium der Sportwissenschaften an der TU München. Doch vor allem ihrer Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen ging sie immer stärker nach.
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Die Garmisch-Partenkirchnerin war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und galt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin. Für sie sei beim Klettern in den Bergen „ein gewisser Abenteuergeist wichtig, eine gewisse Einsamkeit, eine eigene Routenwahl, sportliche Spontanität und Flexibilität“, erklärte sie kürzlich.
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ZDF-Doku über Dahlmeier als Bergsteigerin: Das sagten ihr Vater und ihre Mutter über ihre Leidenschaft
Nicht nur ihre Social-Media-Profile sind voll von Fotos und Videos ihrer Expeditionen, es gibt auch einige Dokumentationen, in denen sie über ihre Liebe für die Berge spricht. In dem ZDF-Beitrag über ihren Aufstieg auf die Ama Dablam (6.812 Meter) im Himalaya-Gebirge berichtet sie von den enormen Glücksgefühlen einer solchen Erfahrung: „Du bist ganz allein, nur die Wolken und die Sterne. Das ist ein Geschenk.“ Bei dieser Reise stellte Dahlmeier zudem einen Frauen-Rekord für den schnellsten Aufstieg vom Basislager zum Gipfel auf.
Ihre Eltern kommen in der Dokumentation ebenfalls zu Wort. Während ihre Mutter Susi es ein „Geschenk“ nennt, wenn das eigene „Kind die Kraft hat, da auszusteigen“, betrachtet ihr Vater Andreas die Sache etwas differenzierter. Er erinnert sich dem ZDF zufolge an viele schöne, aber auch gefährliche Momente beim gemeinsamen Klettern mit seiner Tochter. Das Bergsteigen sei nun mal auch eine schmale Gratwanderung zwischen Leben und Tod.
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Wie schnell es vorbei sein kann, musste Dahlmeier bereits erfahren. Vor über drei Jahren kam ihr Ex-Partner, Robert Grasegger, mit dem sie selbst einige Expeditionen unternommen hatte, bei einem Lawinenunglück in Patagonien ums Leben. „Wenn dann wieder ein schlimmer Unfall ist und es passiert was im direkten Umfeld, dann stellt man sich auch wieder die Frage: ‚Puh, wie macht man denn jetzt weiter‘“, erinnerte sie sich über diese Zeit. Allem Anschein nach war letztlich die Sehnsucht nach der Herausforderung größer als die Angst.