Gründe, warum späte Liebe oft so gut gelingt: Reife, Lebenserfahrung und klare Prioritäten lassen Beziehungen später im Leben oft stabiler, ehrlicher und intensiver werden – warum manche Herzen erst spät zueinander finden.
Frisch verknallt und über 50: der Summer of Love kann was!
© Horst Galuschka, Breuel-Bild, UPI Photo, Lightfield Studios / imago images / Adobe Stock
2 Min.
Zuerst Pamela Anderson und Liam Neeson und jetzt auch noch Julia Klöckner und Jörg Pilawa: Es ist der Sommer der Überraschungslieben in der Generation 50plus. 7 Gründe, warum späte Liebe oft so gut gelingt:
1. Der “Vielleicht kommt noch was Besseres”-Gedanke wird leiser
Nach mehreren in den Sand gesetzten Beziehungen sind wir meistens kompromissbereiter und umgänglicher. Der ständige “Vielleicht kommt noch was Besseres”-Gedanke wird im Alter leiser, wir lenken unseren Blick auf das, was wirklich zählt und was wir haben: eine schöne gemeinsame Zeit. Dadurch steigt die Zufriedenheit.
2. Zusammenziehen? Lässt man lieber gleich sein.
Viele Frauen sagen nach der Scheidung, dass sie nie wieder mit einem Mann zusammenziehen wollen. “Und dann soll ich nochmal die Dienstmagd zu Hause machen?”, erzählte kürzlich die 82-jährige Silvia im Gespräch mit BRIGITTE, nachdem sie ihren Mann nach über 50 Jahren verlassen hatte. Bügeln, Kochen, Einkaufen? Möchte sie künftig nur noch für sich selbst. Im Alter leben deshalb viele neue Paare das “Living Apart Together“-Modell: getrennte Wohnungen, gemeinsame Quality Time – wenig Konfliktpotenzial. Studien zeigen, dass LAT-Beziehungen bei Frauen über 60 die Beziehungszufriedenheit erhöhen. Mehr als zehn Prozent aller Paare in Deutschland leben inzwischen so.
3. Mehr Gelassenheit und Authentizität
Ältere Menschen zeigen laut Forschung einen “Positivitätsbias”: Sie fokussieren auf das Gute und lassen Kleinkram nicht eskalieren – die Zeit ist schlichtweg zu kostbar. Wer den Alltag mit Humor nimmt und sich nicht mehr hinter Fassaden versteckt, hält Beziehungen leichter am Laufen. Kleine Falten, graue Haare oder ein Bauchansatz werden nicht panisch kaschiert, sondern als Zeichen von Reife und Lebenserfahrung akzeptiert – und oft sogar attraktiver wahrgenommen.
4. Mehr Orgasmen ab 40!
Studien zeigen: Frauen zwischen 40 und 65 berichten häufiger und zuverlässiger von Orgasmen als jüngere. Gründe sind mehr Körperkenntnis, weniger Hemmungen und hormonelle Veränderungen, die das Lustempfinden steigern.
5. Kein Hochzeits- oder Babydruck mehr
In der “Rushhour” des Lebens verfallen viele in Panik: Ich muss den oder die Richtige:n endlich finden, wenn ich noch eine Familie gründen will! Wenn man das alles schon (mehrfach) hinter sich hat, ist eine neue Liebe irgendwann “nur” noch das Sahnehäubchen auf einem ansonsten wunderbar eingerichteten, erfüllten Leben. Liebe, weil man will – nicht, weil man muss.
6. Mutig genug für neue Lebenswelten
Die “Interdomain Attraction”-Forschung zeigt: Unterschiedliche berufliche und soziale Hintergründe, andere Lebensstile und Perspektiven beleben Beziehungen, solange gemeinsame Werte und Humor vorhanden sind. Neue Erfahrungen kurbeln zudem die Dopaminausschüttung an und verlängern das Verliebtheitsgefühl – kein Wunder also, dass wir von vielen neuen Paaren häufig so überrascht sind.
“Was? Die zwei?” So wie gerade bei Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52) und Moderator Jörg Pilawa (59). “Man muss verrückt und mutig sein, um lieben zu können”, sagte Pamela Anderson einmal. Vielleicht ist das der wahre Zauber der späten Liebe: Sie fragt nicht nach dem Alter – nur nach dem Mut.
7. Die Kinder sind erwachsen
Viele Paare über 50 haben Kinder, die längst aus dem Haus sind. Das heißt: Dates ohne Babysitter-Logistik, spontane Wochenenden zu zweit oder gemeinsame Reisen sind jederzeit möglich; eigene Hobbys und Interessen (Pam und Liam sind beide leidenschaftliche Homefarmer) können mühelos integriert werden. Das stärkt die Partnerschaft und macht sie entspannter und freudvoller.
