„Letzter Moment von John Wayne – Der Krebs besiegte den Western-Helden: Der bewegende Abschied von einer Legende und das tragische Ende eines unvergesslichen Helden!“
John Wayne, der Ikone der amerikanischen Filmgeschichte, hinterließ ein Erbe, das sowohl bewundert als auch kritisiert wurde. Der Schauspieler, bekannt als “The Duke”, verkörperte wie kaum ein anderer den Archetyp des starken, unerschütterlichen Helden. Über vier Jahrzehnten hinweg beherrschte er die Leinwände, in Filmen, die tief in der amerikanischen Mythologie verwurzelt waren. Doch hinter dieser Fassade verbarg sich ein Leben, das von Widersprüchen, gesundheitlichen Kämpfen und politischer Kontroverse geprägt war.
Wayne wurde 1907 in Winterset, Iowa, geboren und wuchs in Kalifornien auf. Schon früh zeigte sich sein Talent für den Sport und seine Leidenschaft für das Schauspiel. Er studierte an der University of Southern California, bevor er seine Karriere als Schauspieler begann, zunächst in kleinen Rollen in Western und Abenteuergeschichten. Doch es war der Western, der ihn zum Superstar machte. Seine erste große Rolle hatte er 1930 in „The Big Trail“, doch der wahre Durchbruch kam erst mit dem Film „Stagecoach“ von John Ford im Jahr 1939. Seitdem war Wayne ein fester Bestandteil des Hollywood-Systems, der das Bild des resoluten, aber dennoch verletzlichen Helden verkörperte.
Sein unvergesslicher Auftritt als Rooster Cogburn in „True Grit“ (1969) brachte ihm den ersten und einzigen Oscar seiner Karriere ein. Doch seine Karriere war nicht nur von Ruhm begleitet. In den 1960er Jahren erlebte Wayne gesundheitliche Rückschläge. 1964 diagnostizierten Ärzte bei ihm Lungenkrebs, was ihn zu einer Operation zwang, bei der ein Lungenflügel entfernt werden musste. Doch statt sich von dieser Krankheit besiegen zu lassen, kämpfte Wayne weiter. Der „Big Sea“, wie er den Lungenkrebs selbst nannte, galt als weiterer Beweis für seine unerschütterliche Stärke, doch in den späten 1970er Jahren sollte sich das Blatt wenden.
Wayne, der sich bis zum Ende seines Lebens als Symbol für Männlichkeit und amerikanische Werte verstand, zog sich 1979 zurück, als der Magenkrebs, den er jahrelang bekämpft hatte, seinen Körper endgültig zermürbte. Der Film „The Shootist“, in dem er einen sterbenden Revolverhelden spielte, der ebenfalls gegen den Krebs kämpfte, wurde zu einer traurigen Parallele zu seiner eigenen Krankheit. Kurz nach den Dreharbeiten starb Wayne im Juni 1979 im UCLA Medical Center in Los Angeles, während seine Kinder an seinem Bett wachten.
Doch nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine politischen Ansichten sorgten zu seinen Lebzeiten für Kontroversen. Während des Zweiten Weltkriegs wählte Wayne, trotz seiner Popularität und seiner Entschlossenheit als Kämpfer auf der Leinwand, eine andere Rolle. Er trat nicht in die Armee ein, sondern blieb in Hollywood, was ihm in manchen Kreisen den Vorwurf einbrachte, nicht genug für sein Land zu tun. Doch er selbst begründete seine Entscheidung damit, dass er mit seinen Filmen mehr für die Moral der Amerikaner leisten könne. Später, während der Dreharbeiten zu „The Conqueror“ (1956) in der Wüste von Nevada, gab es Spekulationen, dass die Strahlenbelastung durch Atomtests in der Region möglicherweise zu seiner Krebserkrankung beigetragen hatte, was in den 1970er Jahren zu einer weiteren Kontroverse führte.
Politisch war Wayne ein erklärter Gegner des Kommunismus und ein vehementer Unterstützer konservativer Werte. Viele seiner öffentlichen Aussagen über Politik und Gesellschaft riefen sowohl Bewunderung als auch Ablehnung hervor. Während er von seinen Fans als patriotische Figur und Vertreter traditioneller amerikanischer Werte verehrt wurde, kritisierten ihn andere, insbesondere in der Zeit der Bürgerrechtsbewegung und des Vietnamkrieges, als altmodisch und unempfindlich gegenüber sozialen und politischen Veränderungen. Doch auch diese Haltung machte ihn zu einer prägenden Figur für die Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufwuchs und sich mit der Modernisierung und den sozialen Umbrüchen auseinandersetzte.
Wayne wurde oft als Symbol für eine vergangene Ära gesehen – ein Männlichkeitsideal, das von vielen als nostalgisch verklärt wurde, während andere ihn als gefährlichen Nationalisten oder als verhärteten Charakter aus einer weniger inklusiven Zeit betrachteten. Doch trotz all der Widersprüche, die seine Karriere und sein Leben begleiteten, bleibt John Wayne ein bedeutender Bestandteil der amerikanischen Kulturgeschichte. Seine Filme, die unvergänglichen Rollen, die er schuf, und seine Art, den „amerikanischen Helden“ zu verkörpern, haben ihn zu einer Figur gemacht, die in der Welt des Films und darüber hinaus ihren Platz nie verlieren wird.
Doch wie bei vielen großen Persönlichkeiten, die mit einer solchen Leinwandpräsenz lebten, war auch John Wayne mehr als nur die Rolle, die er spielte. Hinter dem Charakter des unbesiegbaren „Duke“ stand ein Mann, der wie jeder andere mit menschlichen Schwächen, inneren Kämpfen und einer wahren Tragödie konfrontiert war. Die letzten Jahre seines Lebens spiegelten sich in den Rollen, die er spielte, und auch in seiner eigenen, dramatischen Geschichte. Ein Mythos, der zu einem Ende fand, das gleichermaßen tragisch und bezeichnend war.