„War Brigitte Bardots Leben wirklich ein goldener Traum, oder verbarg sich hinter Glanz und Ruhm eine düstere Tragödie voller geheimer Kämpfe, gebrochener Herzen und verbotener Wahrheiten?“
Kindheit und frühe Prägung
Brigitte Bardot wurde 1934 in Paris geboren und wuchs in einer streng katholischen, konservativen Familie auf. Ihre Eltern legten großen Wert auf Disziplin und klare Regeln, was bei der jungen Brigitte früh Gefühle von Isolation und Unzulänglichkeit hervorrief. Ein einschneidendes Erlebnis war, als ihre Eltern ihr geliebtes Kaninchen zum Abendessen servierten – ein Ereignis, das Bardot später als traumatisch beschrieb und das wohl den Grundstein für ihr lebenslanges Engagement im Tierschutz legte.
Mit 13 Jahren wurde Bardot an der renommierten Ballettschule des Pariser Konservatoriums aufgenommen. Die harte Ausbildung, gepaart mit strenger Kritik ihrer Lehrer, prägte ihr Selbstwertgefühl nachhaltig. Später betonte sie, dass diese Strenge sie zwar belastete, aber auch stärker gemacht habe.
Der Aufstieg zum Weltstar
Ihren internationalen Durchbruch feierte Bardot Mitte der 1950er Jahre. Mit der Hauptrolle in Roger Vadims Film … und immer lockt das Weib (1956) wurde sie zur Sensation. Sie verkörperte Juliette Hardy, eine freigeistige junge Frau, deren ungezwungene Sinnlichkeit eine ganze Generation faszinierte.
Es folgten Filme wie Privatleben (1962) und Jean-Luc Godards Die Verachtung (1963), in denen Bardot ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Ob Drama, Komödie oder Gesellschaftskritik – sie war mehr als nur das „Sexsymbol“ ihrer Zeit. 1965 spielte sie in Viva Maria! an der Seite von Jeanne Moreau eine Revolutionärin – ein weiterer Beleg ihrer Wandelbarkeit.
Neben der Schauspielerei trat Bardot auch als Sängerin auf und veröffentlichte mehrere Alben.
Stilikone und Symbol des Wandels
Mit ihrem unbeschwerten Auftreten, der berühmten „Schmollmund“-Pose und ihrem natürlichen Look prägte Bardot die Mode- und Schönheitsideale der 1960er Jahre. Der Bikini, den sie im Film … und immer lockt das Weib trug, wurde zum weltweiten Trend. Auch der weit ausgeschnittene „Bardot-Ausschnitt“, der beide Schultern freilegt, ist bis heute in der Modewelt präsent.
Bardot wurde zur Muse von Saint-Tropez, einem Sinnbild für Eleganz, Freiheit und den kulturellen Aufbruch der Nachkriegszeit. Sie verkörperte eine neue Weiblichkeit, die Selbstbestimmung, Sinnlichkeit und Unabhängigkeit vereinte.
Beziehungen und persönliche Krisen
Bardots Privatleben stand von Beginn an im Fokus der Öffentlichkeit. 1952 heiratete sie den Regisseur Roger Vadim, von dem sie sich wenige Jahre später wieder scheiden ließ. Es folgten weitere Ehen, darunter mit dem Schauspieler Jacques Charrier, mit dem sie 1960 ihren einzigen Sohn Nicolas bekam, sowie mit dem deutschen Industriellen Gunter Sachs.
Die Beziehung zu ihrem Sohn blieb schwierig. In ihren Memoiren Initiales BB (1996) schrieb Bardot offen über ihre Überforderung mit der Mutterrolle – Passagen, die später sogar juristische Auseinandersetzungen nach sich zogen. Erst in den 1990er Jahren kam es zu einer vorsichtigen Annäherung zwischen Mutter und Sohn.
In der Öffentlichkeit sprach Bardot auch über Phasen schwerer Depressionen und den Druck, den Ruhm und Medieninteresse auf sie ausübten. Ihr Biograph Jeffrey Robinson beschrieb sie als „verwirrt und einsam“, trotz überwältigenden Erfolgs.
Rückzug aus dem Filmgeschäft
Mit nur 38 Jahren zog Bardot 1973 einen klaren Schlussstrich und verabschiedete sich von der Filmwelt. Sie begründete dies später damit, dass sie „genug davon“ gehabt habe und sich ein anderes Leben wünschte. Der Wendepunkt kam, als sie während Dreharbeiten eine Ziege kaufte, die sie kurzerhand mit ins Hotel nahm – ein Symbol für ihre Hinwendung zum Tierschutz.
Noch im selben Jahr gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, die sich bis heute für den Schutz von Wild- und Haustieren einsetzt. Von nun an widmete sie ihre Energie weniger der Bühne als vielmehr ihrem Engagement für Tiere – oft leidenschaftlich, manchmal auch provokant.
Engagement und Kontroversen
Bardots Einsatz für Tiere machte sie zur Symbolfigur des internationalen Tierschutzes. Mit ihrer Stiftung finanzierte sie Projekte in Frankreich und weltweit. Gleichzeitig sorgten politische Kommentare immer wieder für Kontroversen. Mehrfach wurde sie wegen abfälliger Äußerungen über Minderheiten oder Religionen verurteilt und zu Geldstrafen verpflichtet.
Gesundheit und späte Jahre
In den 1980er Jahren erkrankte Bardot an Brustkrebs, der nach Operation und Bestrahlung erfolgreich behandelt wurde. Später litt sie unter Arthritis und anderen gesundheitlichen Problemen. 2023 musste sie wegen Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert werden – ein Vorfall, der erneut für Schlagzeilen sorgte.
Heute lebt Brigitte Bardot zurückgezogen in ihrem Anwesen „La Madrague“ in Saint-Tropez. Ihr Ehemann Bernard d’Ormale steht ihr dabei zur Seite.
Vermächtnis
Brigitte Bardot bleibt eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sie war Schauspielerin, Sängerin, Mode-Ikone, aber auch Aktivistin und Kritikerin gesellschaftlicher Konventionen. Ihr Leben war von Extremen geprägt – zwischen Glanz und Rückzug, zwischen internationalem Ruhm und persönlicher Verletzlichkeit.
Sie selbst brachte es einmal auf den Punkt:
„Mein Leben bestand nur aus dem Besten und dem Schlimmsten – aus Liebe und Hass.“
Ihr Vermächtnis bleibt vielschichtig: Bardot veränderte das Bild der Frau im Kino, inspirierte Modetrends, kämpfte für Tiere und lebte ein Leben, das bis heute fasziniert – voller Widersprüche, aber auch voller Authentizität.