In der glitzernden, oft trügerischen Welt des deutschen Schlagers, wo jede Note von ewiger Liebe und unzerbrechlichem Glück kündet, ist die Realität oft ein ungeschriebenes Blatt, verborgen hinter dem Vorhang aus Scheinwerferlicht und Applaus. Matthias Reim, der 67-jährige Barde aus Korbach, dessen Hymne „Verdammt, ich lieb‘ dich“ einer ganzen Generation die Seele wärmte, steht nun im Zentrum eines emotionalen Erdbebens, das diese Fassade zum Einsturz bringt. Fünf Jahre nach seiner märchenhaften Hochzeit mit der 32 Jahre jüngeren Sängerin Christin Stark, im Herbst des Jahres 2025, bricht der Musiker sein Schweigen.
Sein Geständnis ist ein Schlag in die Magengrube für Fans, die an das ultimative Liebesglück glaubten. Ein Video-Titel zitiert den Star mit den verheerenden Worten: „Sie hat mich betrogen.“ Doch der Betrug, der hier enthüllt wird, ist vielschichtiger und schmerzhafter als ein einfacher Akt der Untreue. Es ist der Betrug an einem Traum. Es ist die bittere Erkenntnis, dass die Liebe, die er als seine „Erlösung“ feierte, sich in etwas verwandelt hat, das er selbst, mit brüchiger Stimme in seinem Studio am Bodensee, nur noch als „Albtraum“ bezeichnen kann.
Dies ist nicht die Geschichte eines plötzlichen Endes, sondern die einer langsamen Erosion; die Chronik einer Liebe, die unter dem immensen Druck des Ruhms, den Schatten der Vergangenheit und dem unerbittlichen Ticken zweier völlig verschiedener innerer Uhren zerbrach.

Der Mann, der die Liebe besang und an ihr scheiterte
Um die Tragweite dieses Geständändnisses zu verstehen, muss man den Mann hinter der Ikone betrachten. Matthias Reim ist kein Unbekannter, wenn es um turbulente Herzen geht. Geboren 1957 in ein strenges Elternhaus, geprägt von einem disziplinierten Vater, war die Musik seine Flucht. Sie war sein Ventil für die Sehnsucht und Freiheit, die sein frühes Leben in Homberg nicht bot. Sein Durchbruch 1990 war explosiv, ein Schrei aus Verlangen und Schmerz, der Millionen traf.
Doch parallel zu seinem kometenhaften Aufstieg webte sich ein Muster des Scheiterns durch sein Privatleben. Drei Ehen zerbrachen vor seiner Begegnung mit Christin. Die erste mit Miriam, die zweite mit Margot Scheuermeier, aus der sein Sohn Julian stammt, der heute selbst in seine Fußstapfen tritt. Die dritte, neunjährige Ehe mit Sarah Stanek, Mutter seiner Kinder Bastian und Claudia, endete 2013. Sechs Kinder aus verschiedenen Beziehungen zeugen von einem Leben voller intensiver Lieben und bitterer Abschiede. Reim war ein Mann, der Lieder über unzerstörbare Bindungen schrieb, während sein eigenes Leben ein Flickenteppich aus Neuanfängen und Trennungen war.
Nach der Scheidung von Stanek rang er mit Zweifeln und, wie er andeutete, auch mit dem Alkohol. Er zog sich 2012 nach Stockach an den Bodensee zurück. Das Wasser, so schien es, sollte die Unruhe seiner Seele spiegeln und vielleicht beruhigen. Er hatte geschworen, sich nie wieder zu binden.
Die Erlösung, die zur Fessel wurde
Dann, im Jahr 2015, trat Christin Stark in sein Leben. Sie war 32 Jahre jünger, eine aufstrebende Newcomerin voller Energie und Frische. Er, der Veteran, sollte ihr Mentor sein – ein Arrangement der Plattenbosse. Doch vom ersten Moment an, so erinnerte sich Reim, war da mehr. „Sie hat mich von der ersten Note an umgehauen“, gestand er.
Ihre erste Studiosession mündete in ein spontanes Abendessen. Sie redeten über Melodien, über die Leere, die der Applaus hinterlässt. In ihr, so schien es, fand er eine späte Rettung. Die Romanze, die sich entwickelte, elektrisierte die Klatschpresse. Der Altersunterschied war Futter für Spekulationen, doch das Paar schien unbesiegbar. Er fühlte sich revitalisiert, jung. Sie fand in ihm einen erfahrenen Partner, der die Branche verstand.
Seine Kinder akzeptierten sie. Marie, die Älteste, und Julian, der Musiker, sahen das Glück des Vaters. 2018 zogen sie zusammen in das Haus mit Blick auf den See. 2020, inmitten der Pandemie, folgte die intime Hochzeit. Kurz darauf, ebenfalls 2020, krönte die Geburt der gemeinsamen Tochter Zoe das Glück. Die Welt sah ein Happy End. Reim selbst, der so oft gefallen war, schien endlich angekommen.

Wenn der Applaus verhallt: Die ersten Risse im Märchen
Doch der Bodensee, so idyllisch er glänzt, kann trügerische Strömungen haben. Die Idylle der ersten Jahre, genährt durch die gemeinsame Zeit im Lockdown und die Freude über Zoe, begann zu bröckeln. Die Realität schlich sich ein, zunächst leise, dann mit ohrenbetäubendem Lärm.
Das erste Gift war Reims unbewältigte Vergangenheit. Der Musiker trug eine tiefe Wunde mit sich: den plötzlichen, tragischen Verlust seines ersten Sohnes, ein Thema, über das er selten sprach. In stillen Nächten, so berichtet der Transcript, saß er am Fenster, starrte auf den See und weinte leise. Christin, jung und selbst im Strudel des Mutterglücks, versuchte ihn zu trösten, doch sie konnte die Tiefe dieses alten Grams nicht ermessen. „Ich wollte heilen, was gebrochen war“, reflektierte Reim, „aber manche Wunden sind zu alt.“
Das zweite Gift war die Karriere. Es war eine fatale Kollision zweier Flugbahnen. Während Christins Stern aufging – sie bekam Moderationsjobs bei Festivals, ihr neues Album wurde gefeiert – kämpfte der etablierte Reim mit der neuen Realität der Musikindustrie. Streamingdienste fraßen an den Einnahmen, Ticketverkäufe sanken. Der König des Schlagers fühlte sich, in seinen eigenen Worten, „überflüssig“.
Diese Verschiebung der Machtverhältnisse zersetzte den Alltag. Es begannen die kleinen, giftigen Streitigkeiten: Wer holt Zoe ab? Wer managt die Termine? Christin, eine unabhängige Frau, fühlte sich zunehmend auf die Rolle des „Accessoires“ reduziert, der „Frau des Stars“. Sie liebte ihn, doch sie hasste diese Reduzierung.
Der Albtraum: Schreie, Schweigen und die schmerzhafte Wahrheit
Aus den Rissen wurden Gräben. „Wir haben geschrien, bis die Nachbarn klopften“, gestand sie in einem Moment der Offenheit. Die Harmonie war einer permanenten Anspannung gewichen. Die Familie litt. Julian, inzwischen selbst Vater, versuchte zu vermitteln. Das Paar versuchte, die Scherben zu kitten. Sie feierten ihren dritten Jahrestag 2022 mit einem Wochenende in den Alpen, sangen alte Lieder und versprachen, zu kämpfen.
Doch die Versprechen hielten nicht. Reims alte Liebeslieder, die er nun für Christin sang, klangen plötzlich „hohl“. Sie forderte mehr Präsenz von ihm; er forderte mehr Raum für seine Dämonen.
Im Jahr 2025 eskalierte die Situation. Eine Tour, auf der Christin ihn begleitete, endete in einem öffentlichen Streit vor der Bühne. Die Presse spekulierte über eine Trennung, doch das Paar dementierte vehement – die Fassade musste halten. Intern jedoch war die Distanz unüberbrückbar geworden. Matthias Reim begann, im Studio zu nächtigen, umgeben von seinen Instrumenten, seinen stillen Zeugen. Christin stürzte sich in ihre Karriere und die Erziehung von Zoe, fand Trost im Jubel der Fans, der ihr zuhause fehlte.
Sie versuchten es mit Paartherapie. Doch die Sitzungen legten nur weitere Schichten des Schmerzes frei: Reims tiefsitzende Angst vor Verlust und Christins angestauten Frust über die Ungleichheit in der Beziehung.
Der Zusammenbruch kam im Sommer 2025. Nach einem gemeinsamen Konzert, einem letzten Versuch, die Magie auf der Bühne wiederzubeleben, brach es in einem Hotelzimmer aus ihm heraus. Mit Blick auf die Sterne flüsterte er die Worte, die das Ende der Illusion besiegelten: „Das ist nicht das, was ich mir erträumt habe.“

Kein Lied für die Ewigkeit
Das Geständnis von Matthias Reim im Herbst 2025 ist keine Anklage wegen Untreue, auch wenn der reißerische Titel dies suggeriert. Es ist das viel tragischere Eingeständnis, dass die Liebe allein nicht ausreicht. Der „Betrug“, den er fühlt, ist der Verrat des Lebens an dem Märchen, das er sich selbst und der Welt fünf Jahre lang erzählt hat. Es ist die Erkenntnis, dass der 32-jährige Altersunterschied eben doch eine Kluft ist – eine Kluft in Lebenserfahrung, in der Verarbeitung von Traumata und in den beruflichen Ambitionen.
Die Schlagerwelt, so schließt sich der Kreis, ist ein Kristallpalast. Für Matthias Reim und Christin Stark wurde dieses gläserne Heim zum Korsett. Die Liebe, die einst wie ein Feuer loderte, ist nun eine Kerze im Wind, die zu verlöschen droht. Das Bekenntnis des Stars ist kein Schlusspunkt, sondern der schmerzhafte Auftakt zu einer Wahrheit, die beweist, dass das wahre Leben selten so einfach ist wie ein dreiminütiger Hit. Es ist ein Albtraum, aus dem beide nun erwachen müssen – ob gemeinsam oder allein, wird die Zeit zeigen.