Ein Fluch über der Familie Turner: Adoptivsohn Ike Jr. stirbt mit 67 an Nierenversagen – Die Tragödie reißt nicht ab

Die Nachricht gleicht einem neuerlichen, schweren Schlag in einer ohnehin schon von unvorstellbarem Leid und düsteren Schatten gezeichneten Familiengeschichte. Ike Turner Jr., der Adoptivsohn der unvergesslichen Rock-Ikone Tina Turner, ist am vergangenen Wochenende in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von nur 67 Jahren gestorben. Bestätigt wurde die herzzerreißende Todesursache – Nierenversagen – von seiner Cousine Jacqueline Bullock, der Nichte von Tina Turner, gegenüber dem US-Nachrichtenportal TMZ. Damit verliert die legendäre Sängerin, die selbst erst im Mai 2023 nach langer Krankheit in der Schweiz verstorben ist, posthum ihr drittes von vier Kindern.

Die Umstände von Ike Jr.s Tod sind ebenso erschütternd wie die Verkettung tragischer Ereignisse, die die Familie Turner seit Jahren heimsuchen. Die traurige Mitteilung enthüllt, dass der Grammy-ausgezeichnete Musiker und Toningenieur schon seit geraumer Zeit mit massiven gesundheitlichen Problemen kämpfte. Neben chronischen Herzproblemen soll ihn erst im September ein Schlaganfall ereilt haben, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholte. Der Tod durch Nierenversagen in einer Klinik in Los Angeles beendet somit ein Leben, das auf tragische Weise zwischen dem Glamour der Weltbühne und einem von familiären Traumata, Gewalt und Distanz geprägten Privatleben zerrissen war.

Die Endlose Kette des Leidens

Ike Turner Jr. kam 1958 zur Welt, als Sohn von Ike Turner Sr. und Lorraine Taylor. Doch seine Mutter wurde schnell zur Frau, die die Welt als Tina Turner kennen und lieben lernte, als diese seinen Vater heiratete und ihn offiziell adoptierte. Er wuchs im Herzen einer musikalischen Dynastie auf, die Hits für die Ewigkeit schuf, deren Fassade jedoch bröckelte und ein Martyrium aus Missbrauch, Drogen und psychischer Gewalt verbarg.

Für die Öffentlichkeit blieb Ike Jr. oft im Schatten, doch sein Talent war unbestreitbar. Er arbeitete selbst erfolgreich als Musiker und Tontechniker, eine Karriere, die 2007 in einem Grammy-Gewinn gipfelte. Den Preis erhielt er zusammen mit seinem Vater Ike Turner Sr. für das Blues-Album „Risin’ With The Blues“. Es war Ike Sr.s letztes Studioalbum; nur zehn Monate später starb der Vater an einer Überdosis Kokain.

Die turbulente und brutale Ehe von Ike und Tina, die 1978 in einer schmerzhaften Scheidung endete, prägte Ike Jr. tief. Er berichtete später offen über die Gewalt, die er in diesem Haushalt erlebte – einmal, so erzählte er, habe ihn sein eigener Vater mit einer 45er-Pistole auf den Kopf geschlagen. Es ist die Art von Erinnerung, die sich ins Gedächtnis brennt und die Wunden der Seele niemals heilen lässt.

Die Distanz zur „Queen of Rock“

Besonders schmerzhaft war für Ike Jr. das zerrüttete und von Distanz geprägte Verhältnis zu seiner Adoptivmutter Tina. Trotz der frühen Adoption und der Tatsache, dass sie die einzige Mutter war, die er je gekannt hatte, brach der Kontakt zwischen den beiden nach Tinas Weggang und dem Aufbau ihrer brillanten Solo-Karriere weitgehend ab. Ike Jr. beklagte in einem Interview aus dem Jahr 2018, dass er seit über zehn Jahren kein Wort mehr mit der „Queen of Rock“ gewechselt habe.

„Meine Mutter lebt ihr eigenes Leben – sie hat einen neuen Ehemann und lebt in Europa. Mit der Vergangenheit will sie nichts mehr zu tun haben“, resümierte der Adoptivsohn damals bitter. Es war ein tief verwurzelter Schmerz, der zeigte, dass der Bruch mit der Vergangenheit, den Tina Turner suchte und in der Schweiz fand, für ihre Kinder nicht so einfach war. Sie blieben in der komplizierten, toxischen Historie der Familie Turner gefangen.

Drei von vier Kindern verloren

Mit Ike Jr.s Tod setzt sich die herzzerreißende Reihe familiärer Verluste fort, die Tina Turner während ihres späten Lebens und nun posthum ertragen musste.

Craig Raymond Turner:

      Tinas ältester Sohn, aus einer früheren Beziehung mit dem Saxophonisten Raymond Hill, nahm sich 2018 im Alter von 59 Jahren das Leben.

Ronnie Turner:

      Der einzige gemeinsame leibliche Sohn von Tina und Ike Sr. verstarb 2022 mit 62 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.

Ike Turner Jr.:

    Adoptivsohn, stirbt nun 2025 mit 67 Jahren an Nierenversagen nach einem Schlaganfall.

Von den vier Kindern, die Tina Turner großzog (Ike Jr., Michael, Craig und Ronnie), lebt nun nur noch Michael Turner, Ike Sr.s anderer Adoptivsohn, der ebenfalls von Tina angenommen wurde. Über ihn ist wenig bekannt; Berichten zufolge soll auch er an gesundheitlichen Problemen leiden und in einer Pflegeeinrichtung in Südkalifornien leben.

Das Vermächtnis des Schmerzes

Der frühe Tod von Ike Turner Jr. nur zwei Jahre nach seiner berühmten Mutter schließt ein weiteres Kapitel in einer Familiengeschichte, die tragischer nicht sein könnte. Es ist eine erschütternde Chronik von Gewalt, Drogenabhängigkeit, Entfremdung und frühem Tod, die im krassen Gegensatz zum triumphalen, selbstbestimmten Leben der Ikone Tina Turner steht, die ihren eigenen Befreiungsschlag feierte.

Ike Jr. war der leise, oft übersehene Spross dieser turbulenten Ehe, ein talentierter Musiker, der es nie schaffte, sich vollständig aus dem Schatten seines berühmten und missbräuchlichen Vaters oder der Distanz zu seiner Adoptivmutter zu befreien. Seine Cousine Jacqueline Bullock betonte, dass er trotz all der Widrigkeiten immer ein kreativer Geist und voller Energie gewesen sei und niemals aufgegeben habe.

Doch die letzten Jahre waren von gesundheitlichem Zerfall gezeichnet. Im Jahr 2023, kurz vor dem Tod seiner Mutter, sorgte er selbst für Negativschlagzeilen, als er wegen Drogendelikten festgenommen wurde und seine Haftstrafe im Gefängnis absitzen musste. Er erfuhr vom Tod seiner Mutter hinter Gittern – ein weiteres, bitteres Detail, das die anhaltende Entfremdung zwischen den beiden schmerzlich unterstreicht.

Der Tod von Ike Turner Jr. ist nicht nur der Verlust eines talentierten Musikers und Grammy-Gewinners. Es ist das traurige, vielleicht unvermeidliche Ende eines Menschen, der in einem Familiensystem aufwuchs, das von Ruhm und Zerstörung gleichermaßen geprägt war. Es erinnert uns alle daran, dass selbst im schillerndsten Licht der Weltbühne die tiefsten menschlichen Dramen verborgen bleiben können und dass einige familiäre Wunden niemals verheilen. Die Familie Turner, so scheint es, wird von einer unheilvollen Tragödie verfolgt, die auch nach dem Tod ihrer berühmtesten Mitglieder nicht zur Ruhe kommt.

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