“Ein richtiger Könner” – Bernhard Brink trauert um Andreas Martin
Andreas Martin ist gestorben. Der Sänger, Komponist und Produzent starb im Alter von 72 Jahren an Organversagen. Sein Sohn Alexander Martin berichtete, dass sein Vater zuletzt kaum noch gegessen habe und mit einem Lächeln eingeschlafen sei. Der Tod des Musikers bewegt viele – auch seinen langjährigen Freund und Kollegen Bernhard Brink.
Im Interview mit BRISANT zeigt sich Bernhard Brink sehr betroffen. Er erinnert sich nicht nur an die musikalische Zusammenarbeit, sondern auch an die privaten Momente: “Mit ihm essen gehen war immer wunderbar, weil er sich gut auskannte und eine feine Zunge hatte für gutes Essen. Ich werde das nie vergessen”, sagt er.
Auch Andreas Martins Haltung zur Schlagerbranche war besonders:
Er hatte eine gewisse Distanz zu unserer Branche. Mit ihm konnte man anders reden – ironischer, mit Abstand. Das fand ich immer sehr, sehr toll an Andreas Martin.
Andreas Martin im Jahr 2012 in seinem Element – auf der Bühne.Bildrechte: IMAGO/Funke Foto Services
Ein Leben voller Musik und Tragik
Andreas Martin schrieb nicht nur eigene Hits wie Amore Mio, sondern auch für viele andere Künstler, darunter Bernhard Brink.
Auch für mich hat Andreas Martin mehrere Sachen geschrieben. Er war ein richtiger Könner.
Doch sein Leben war auch von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Im Jahr 2017 verschwand seine Ehefrau Juliane spurlos und wurde später tot aufgefunden. Dieser Verlust war für Andreas Martin kaum zu verkraften. “Ich glaube, er hat das nie ganz verwunden”, sagt Brink.
Andreas Martin (hier 1983) war bekannt aus der ZDF-Hitparade.Bildrechte: imago images/United Archives
Trotz gesundheitlicher Probleme versuchte Brink, Andreas Martin noch einmal für eine Tournee zu gewinnen:
Wir haben versucht, ihn zu reaktivieren. Aber es ist leider nicht gelungen, weil er einfach schon zu angeschlagen war.
Ein letzter Gruß an einen großen Künstler
Mit warmen Worten verabschiedet sich Bernhard Brink von seinem Freund Andreas Martin: “Der Andreas ist bei mir hier oben ganz dick drin. Wieder einer der Großen aus der Ära der 70er und 80er Jahre ist gegangen.”
Was bleibt, ist die Erinnerung an einen Künstler, der mit seiner Musik Herzen berührte.