Der einflussreiche Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Er starb in der Nacht zum Donnerstag in Water Mill, New York, nach kurzer Krankheit.

Der einflussreiche Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Er starb in der Nacht zum Donnerstag in Water Mill, New York, nach kurzer Krankheit.

Der international gefeierte Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist tot. Wie sein Management mitteilte, starb der US-Amerikaner nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Water Mill im US-Bundesstaat New York. Mit seinem Tod verliert die Welt einen der bedeutendsten Vertreter der Avantgarde im Theater und in der Oper.

Ein Leben für das Theater

Vertreter der Avantgarde: Der Regisseur Robert Wilson ist gestorben.

Robert Wilson wurde am 4. Oktober 1941 in Waco, Texas geboren. Schon in seiner Jugend schrieb er Theaterstücke und brachte sie in der Garage seiner Familie zur Aufführung. Als junger Mann zog er nach New York, wo er von einflussreichen Künstlern wie Andy Warhol und John Cage geprägt wurde. Schnell entwickelte er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil, der das internationale Theater revolutionierte.

Meister der Verfremdung

Wilson galt als Meister der Verfremdung und der rituellen Langsamkeit. Sein Theater zeichnete sich durch einen mysteriösen Bilderfluss, strenge Abstraktion und Minimalismus aus, der dennoch tief berührte. Die Inszenierungen waren bis ins kleinste Detail durchchoreografiert und beeindruckten durch raffinierte Lichteffekte. Wilsons Arbeiten verstörten und faszinierten das Publikum gleichermaßen.

Internationale Erfolge und Zusammenarbeit mit Stars

Seinen internationalen Durchbruch feierte Wilson 1976 mit der Oper „Einstein on the Beach“, die er gemeinsam mit dem Komponisten Philip Glass schuf. Das fast fünfstündige Werk gilt bis heute als Meilenstein des modernen Musiktheaters. Wilson arbeitete mit zahlreichen bekannten Künstlern zusammen, darunter Dramatiker wie Heiner Müller, Dichter wie Allen Ginsberg, Musiker wie Tom Waits und Herbert Grönemeyer sowie Performance-Künstlerinnen wie Marina Abramović.

Auch in Deutschland war Wilson häufig tätig, insbesondere am Berliner Ensemble, wo er unter anderem Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ und Samuel Becketts „Endspiel“ inszenierte. In Frankreich inszenierte er an der Pariser Bastille-Oper und zeigte im Louvre Videoporträts von Lady Gaga und Mikhail Baryshnikov.

In Berlin gefeiert: Trauer um Theaterregisseur Robert Wilson | DIE ZEIT

Ein Künstler von Weltrang

Für seine Arbeit erhielt Wilson zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz. Joachim Lux, Intendant des Thalia Theaters Hamburg, würdigte ihn als „einen der bedeutendsten Künstler der Theaterwelt, einen Künstler von Weltrang wie Peter Brook und einige wenige andere“. Wilson habe am Thalia Theater viele seiner wichtigsten Arbeiten geschaffen und sei auch während der Corona-Pandemie noch einmal nach Hamburg zurückgekehrt, um an einem Projekt über Stephen Hawking zu arbeiten.

Milo Rau, Intendant der Wiener Festwochen, erinnerte daran, dass Wilsons Produktionen fünfmal bei den Festwochen zu Gast waren. „Unvergessen sind seine gewaltigen Musiktheaterproduktionen wie ‚The Black Rider‘, seine Klassikerinszenierungen und zuletzt seine Zusammenarbeit mit Isabelle Huppert für ‚Mary Said What She Said‘“, so Rau.

Ein Vermächtnis, das bleibt

Im Alter von 83 Jahren gestorben: Theaterregisseur Robert Wilson ist tot -  Panorama

Robert Wilson war nicht nur Regisseur, sondern auch Maler, Designer, Lehrer und Freund vieler Künstler. Bis zuletzt arbeitete er in seinem Atelier an neuen Ideen. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen ließ er sich nie entmutigen und blieb der Kunst und der Schönheit bis zuletzt treu.

Mit seinem Tod verliert die Theaterwelt einen visionären Künstler, dessen Werke und Ideen das internationale Theater nachhaltig geprägt haben und weiter inspirieren werden.

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