Chaos um Helmut Bergers Erbe: Rätselhafte Witwe fordert Unterhalt und die Wahrheit über die verschwundenen Millionen des „schönsten Mannes der Welt“
Helmut Berger, die schillernde österreichische Schauspiel-Ikone und das einstige „Enfant terrible“ des europäischen Kinos, fand am 18. Mai 2023 im Alter von 78 Jahren in seiner Salzburger Altersresidenz einen friedlichen Tod. Doch selbst nach seinem Ableben herrscht um sein Erbe und seine letzten Angelegenheiten ein Chaos, das seiner turbulenten Karriere in nichts nachsteht. Anstatt stiller Trauer dominieren bizarre Erbstreitigkeiten und mysteriöse Forderungen das Bild, das von einem der größten Stars seiner Generation bleibt.
Die mysteriöse „Witwe“ und die Unterhaltsforderung
Das wohl größte Rätsel betrifft Helmut Bergers angebliche Ehefrau Francesca Guidato. Die Italienerin, die Berger 1994 geheiratet haben will, sorgte bereits bei Bergers Trauerfeier in Salzburg für Aufsehen, als sie sich als trauernde Witwe inszenierte und emotionale Szenen am Sarg lieferte. Die Kontroverse erreichte jedoch ihren Höhepunkt, als Guidato vor dem Salzburger Verlassenschafts-Gericht auftauchte und posthume Unterhaltszahlungen aus Bergers Nachlass forderte.
Guidato beruft sich dabei auf ein italienisches Gerichtsurteil aus dem Jahr 2015, das ihr angeblich über 500.000 Euro an nachträglichen Unterhaltszahlungen von Berger zugesprochen hatte. Dieses Urteil wurde nie umgesetzt, da Berger diese Summe nicht besaß.
Bergers Vertraute und Freunde reagierten mit Empörung. Sie zweifeln nicht nur die Gültigkeit der Ehe an – Bergers Sterbeurkunde besagt, er sei nicht verheiratet gewesen – sondern bezeichnen Guidato als „Schmarotzerin“, die es nur auf sein Geld abgesehen habe. Ein Vertrauter äußerte gegenüber der Bild: „Zu Lebzeiten hätte Helmut ihr nie auch nur einen Cent gezahlt. Für ihn war sie eine Schmarotzerin, mit der er nichts mehr zu tun haben wollte.“ Auch Berger selbst soll vorausgesagt haben, dass Guidato sich nach seinem Tod als trauernde Witwe in Szene setzen würde.
Die Wahrheit über Bergers Vermögen
Der Erbstreit offenbart eine traurige Wahrheit über das Ende von Bergers Leben: Von den einstigen Millionen, die er in seiner Glanzzeit als Muse des Regisseurs Luchino Visconti verdiente, war kaum etwas übrig. Trotz seines Weltruhms war Berger am Ende seines Lebens offenbar nicht vermögend.
Seine teure Altersresidenz, in der er seit 2016 lebte, konnte er sich nur dank des Verkaufs seiner früheren Salzburger Eigentumswohnung und, wie berichtet wird, durch eine monatliche Ausgleichszulage vom Staat leisten. Experten schätzen, dass sein gesamtes Erbe nur noch „einige zehntausend Euro“ betrug, möglicherweise bis zu 100.000 Euro.
Sollte es kein gültiges Testament geben (die Testamentseröffnung wurde für September erwartet), könnte das kleine Vermögen an seine Verwandtschaft mütterlicherseits und an seinen Patensohn fallen. Es ist jedoch auch denkbar, dass er andere Personen testamentarisch bedacht hat.
Ein letzter Wunsch wird erfüllt
Inmitten des Streits um Geld und Gültigkeit der Ehe wurde glücklicherweise einer von Helmut Bergers letzten Wünschen erfüllt. Obwohl der Verbleib seiner sterblichen Überreste nach der Trauerfeier in Salzburg zunächst ungewiss war, setzten sich engagierte Politiker aus seiner Geburtsstadt dafür ein, dass die Urnenbeisetzung würdevoll stattfinden konnte.
Über zwei Monate nach seinem Tod fand Helmut Berger am 28. Juli 2023 seine letzte Ruhe auf dem Pfarrfriedhof in Bad Ischl. Dies geschah in einem Ehrengrab – gleich neben der Grabstätte des berühmten Komponisten Franz Lehár und in unmittelbarer Nähe zu jener des Opernsängers Richard Tauber.
Die Zeremonie fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt, darunter seine zwei Cousinen, sein Cousin und sein ehemaliger Manager Helmut Werner. Mit dieser Ehrenbezeugung ehrte seine Heimatstadt den „schönsten Mann der Welt“ und erfüllte seinen Wunsch, in der Nähe seiner Wurzeln beigesetzt zu werden. Der Manager Helmut Werner betonte: „Ich finde es hochanständig von der Stadt Bad Ischl, das hat sich der Helmut auf jeden Fall verdient.“
Helmut Bergers bewegtes Leben war stets von Exzessen und Skandalen geprägt. Obwohl der Erbstreit und die anhaltenden Gerüchte um seine „geheime“ Ehefrau das Bild trüben, bleibt er als einer der faszinierendsten und talentiertesten Schauspieler in Erinnerung, dessen letzte Ruhestätte nun endlich Frieden gefunden hat.