
Sie sind das Aushängeschild des deutschen Auswanderer-Traums, eine Familie, die seit über einem Jahrzehnt Millionen von Zuschauern mit ihrer bodenständigen Komik und ihrem unkonventionellen Leben in Amerika begeistert: die Reimanns. Doch hinter den heiteren Kulissen, die Manuela und Konny Reimann in ihrer Doku-Soap präsentieren, verbirgt sich ein stiller, tief sitzender Schmerz. Nun hat Janina Reimann, Konnys Stieftochter und Manu’s älteste Tochter, in einem schonungslosen und zutiefst emotionalen Moment das Geheimnis gelüftet, das die erwachsenen Kinder der TV-Stars entzweit. Es ist ein Geständnis, das das Herz der Fans bricht und die harte Realität hinter der medialen Fassade aufzeigt: Die Distanz zwischen Janina und ihrem Bruder Jason ist so groß geworden, dass die Geschwister sich seit vier langen Jahren nicht mehr gesehen haben. Die Konsequenz dieser Funkstille ist besonders tragisch: Jason hat seine eigene Nichte, Janinas jüngere Tochter Aila, noch nie persönlich kennengelernt.
Seit dem Start der Dokusoap Die Reimanns – Ein außergewöhnliches Leben im Jahr 2013 sind die Zuschauer Zeugen der Metamorphose der Familie geworden. Jason und Janina, damals noch junge Teenager oder junge Erwachsene, sind längst erwachsen geworden und haben ihre eigenen Leben in den Vereinigten Staaten etabliert. Janina lebt mit ihrem Ehemann Colman und den beiden Kindern Charlie und Aila in der Nähe von Portland, im Bundesstaat Oregon. Jason hingegen hat sich mit seinen beiden Söhnen Kealan und Oliver in Gainesville, Texas, niedergelassen.
Diese geographische Trennung, so nüchtern sie auf den ersten Blick erscheinen mag, ist in Wahrheit ein Abgrund von vier Flugstunden. Es ist ein Sinnbild dafür, wie das vermeintliche Glück der Auswanderung und die Etablierung des amerikanischen Traums ihre eigenen, schmerzhaften Opfer fordert: die Entfremdung der engsten familiären Bande. Janinas Geständnis, das sie im Rahmen ihres Podcasts Unter Uns Mors machte, war keine geplante Enthüllung, sondern brach unter der Last der emotionalen Realität hervor. Gefilmt bei den Aufnahmen zu ihrer eigenen Doku Wir sind die Reimanns, in der sie einen privaten Einblick in ihr Leben in den USA gewährt, sprach Janina über das Thema Texas – den Ort, an dem sie und ihre Familie die ersten Jahre in Amerika verbracht hatten und wo ihr Bruder Jason noch immer lebt.
Das Kind, das seinen Onkel nur aus Erzählungen kennt
Die erschütterndste Offenbarung kam, als Janinas Podcast-Partnerin Patrizia Thumann die verwunderte Frage stellte, ob Jason ihre jüngste Tochter Aila denn schon kenne. Janinas Antwort war ein leiser, aber vernichtender Schlag in die Magengrube des TV-Familienglücks: „Nee, Jason hat Aila noch gar nicht kennengelernt.“
Vier Jahre sind vergangen, seit die Geschwister das letzte Mal wirklich Zeit miteinander verbracht haben. Das war auf Hawaii, als Janina gerade mit Aila schwanger war. Ihr älterer Sohn Charlie war damals gerade einmal zwei Jahre alt und wird sich kaum an das Treffen mit seinem Onkel erinnern können. Dies ist die ungeschminkte, traurige Wahrheit der Reimanns: Eine Nichte wächst heran, ohne je die Umarmung, das Lachen oder die Geschichten ihres Onkels erlebt zu haben. Ein Teil der Familie, der in der öffentlichen Wahrnehmung als unerschütterlich eng galt, existiert im Stillen getrennt und zerstückelt.
Janina erklärte die Gründe für die immense Distanz mit einer Nachdenklichkeit, die ihren inneren Konflikt verriet: „Jason und ich sehen uns leider nicht oft. Wir wohnen halt sehr weit auseinander. Er wohnt in Texas und ich in Oregon, und das alleine sind schon vier Flugstunden.“ Doch es ist nicht allein die Geographie, die trennt, es ist die knallharte Realität des modernen Erwachsenenlebens in Amerika. „Jason arbeitet, wir haben hier unser Familienleben, er hat dort seines.“ Die Anforderungen des Berufs, die Logistik von zwei Haushalten und vier Kindern zwischen zwei weit entfernten Bundesstaaten erfordern eine „richtig konsequente“ Planung, die die Geschwister in den letzten vier Jahren offensichtlich nicht aufrechterhalten konnten. Die Lücke, die sich dadurch aufgetan hat, ist ein emotionales Vakuum, das tiefer sitzt als jede Meile.
Die Hürden des Auswanderer-Alltags
Der Lebensweg von Janina und Jason ist exemplarisch für viele Auswandererkinder. Sie mussten sich in einem neuen Land etablieren, während ihre Eltern gleichzeitig zu einer Marke wurden, deren Leben ständig im Fokus stand. Janina hat sich bewusst für ein Leben abseits des Glamours entschieden, für eine Karriere im Gesundheitswesen und eine Familie in Oregon, die sie konsequent aus dem Rampenlicht heraushält. Ihr Bruder Jason, ebenfalls Vater von zwei Söhnen, lebt mit seiner Familie in Texas und ist, obwohl er näher an Manu und Konny dran war, ebenfalls in den Mühlen des Alltags gefangen.
Was in Deutschland vielleicht ein spontaner Wochenendtrip oder eine Autofahrt von wenigen Stunden gewesen wäre, wird in den USA zur logistischen und finanziellen Mammutaufgabe. Die vier Flugstunden von Oregon nach Texas sind nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und Aufwand, die sich schwer mit den Verpflichtungen von zwei arbeitenden Elternteilen und ihren jeweiligen, eng getakteten Familienleben vereinbaren lassen. Die Konsequenz: Das Telefon und der Video-Chat ersetzen die Umarmung. Für Jason ist Aila ein kleines Gesicht auf einem Bildschirm, für Aila ist ihr Onkel Jason eine Stimme oder eine Erzählung. Die emotionale Bindung, die nur durch physische Präsenz entstehen kann, fehlt.
Die Ironie dieser Situation ist schmerzhaft: Manu und Konny Reimann haben ihren Traum verwirklicht und sich in den USA ein erfolgreiches, öffentliches Leben aufgebaut. Doch der Preis dafür ist die Zersplitterung der Kernfamilie, die heute über den Kontinent verteilt ist. Die Kinder, die in jungen Jahren die mediale Präsenz ihrer Eltern ertragen mussten, kämpfen nun als Erwachsene mit der geographischen Distanz, die ihre eigenen Leben voneinander trennt.
Der Plan zur Heilung: Eine Rückkehr zu den Wurzeln
Janinas offenes Eingeständnis, wie sehr sie die Distanz zu ihrem Bruder und die Tatsache, dass Aila Jason nicht kennt, bedrückt, ist nicht nur eine Klage, sondern auch ein Weckruf. Sichtlich nachdenklich kündigte die 38-Jährige in ihrem Podcast an, endlich einen Plan schmieden zu wollen. Sie möchte wieder nach Texas fliegen.
Dieser geplante Trip ist nicht nur ein Wiedersehen, sondern eine emotionale Zeitreise zu ihren eigenen Wurzeln. Janina möchte nicht nur ihren Bruder Jason und dessen Familie nach langer Zeit wiedersehen, sondern auch ihre alte High School besuchen und zu ihrem ersten Job fahren. Es ist die Sehnsucht nach einem Stück der Vergangenheit, nach der Zeit, bevor das Leben der Reimanns vollends vom Reality-TV und den daraus resultierenden Entfernungen dominiert wurde.
Die Reise nach Texas ist mehr als ein Familienbesuch, sie ist ein Akt der Heilung und ein Versuch, die Geschwisterbande neu zu knüpfen. Die Hoffnung ist groß, dass dieser Trip nicht nur viele schöne Erinnerungen wecken wird, sondern vor allem die Lücke zwischen Jason und Janina schließt und Aila endlich die Chance gibt, ihren Onkel persönlich kennenzulernen. Es ist der Beweis, dass trotz des turbulenten, öffentlichen Lebens und der weiten Entfernungen die tiefe Sehnsucht nach familiärem Zusammenhalt und Nähe in den Herzen der Reimann-Kinder stärker ist als die Hürden des Alltags.
Janinas Geständnis, dass Konsequenz nötig ist, um die Familie zusammenzuhalten, zeigt, wie bewusst die Geschwister heute mit ihrer Situation umgehen. Es ist keine passive Akzeptanz der Entfremdung, sondern der aktive Kampf darum, dass die Verbindung nicht vollständig zerbricht. Die traurige Wahrheit, dass ein Onkel seine Nichte vier Jahre lang nicht sehen konnte, ist eine bittere Lektion für alle Auswanderer und ein mahnendes Zeichen, dass der größte Schatz, die Familie, in der Hektik des Lebens und über große Distanzen hinweg aktiv gepflegt werden muss. Die Fans können nur hoffen, dass Janinas geplante Reise nach Texas die notwendige Wende bringt und die Reimann-Kinder endlich wieder einander finden – nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch im echten Leben.