Das späte Geständnis der Rock-Ikone: Mit 75 Jahren bricht Suzi Quatro ihr Schweigen über die wahre Beziehung zu Chris Norman

Das späte Geständnis der Rock-Ikone: Mit 75 Jahren bricht Suzi Quatro ihr Schweigen über die wahre Beziehung zu Chris Norman

Nach mehr als einem halben Jahrhundert im Scheinwerferlicht des Rock’n’Roll hat Suzi Quatro, die unsterbliche Ikone der Rockszene, endlich über eine Beziehung gesprochen, die die gesamte Fangemeinde jahrzehntelang in Atem gehalten hat. Mit der Weisheit von 75 Jahren enthüllte die „Lederlady“ die Wahrheit über die intensive, aber stets verhüllte Verbindung zu Chris Norman, dem charismatischen Frontmann von Smokie und ihrem Duettpartner beim Welthit „Stumblin’ In“. Die Frage, die sich Generationen von Musikliebhabern gestellt haben – war es Freundschaft, musikalische Seelenverwandtschaft oder gar etwas Tieferes, Romantisches? – wurde nun mit einer Gelassenheit beantwortet, die sowohl entwaffnend als auch tief bewegend ist. Was Suzi Quatro enthüllt, ist nicht nur ein spätes Eingeständnis, sondern ein Blick auf die respektvolle, ehrliche Seite einer Branche, die oft von Skandalen lebt.

Die Erinnerung, die mit den glorreichen Jahren verbunden ist, ist untrennbar mit dem unerwarteten Phänomen „Stumblin’ In“ verknüpft – dem Lied, das Suzi Quatro als Rockerin in Leder, Bass spielend, plötzlich eine sanftere, verletzlichere Seite verlieh. Doch die wahre Geschichte hinter den Kulissen, wie Suzi nun erzählt, ist die von reiner Bewunderung und musikalischer Harmonie. „Chris Norman war einer der angenehmsten Menschen, mit denen ich je gearbeitet habe. Er hatte kein Ego, was in dieser Branche sehr selten ist“, erinnert sie sich mit einem gütigen Lächeln. In einer Welt voller Konkurrenz und Kontrollzwang spürte sie vom ersten Moment an, als sie zusammen sangen, eine Natürlichkeit in der Harmonie, „so natürlich wie das Atmen“. Die Musik wies den Weg, frei von Berechnung, frei von Anstrengung.

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Die Geburt einer Rock-Pionierin

Um die Bedeutung dieses Duetts und die Aufrichtigkeit ihrer späten Enthüllung wirklich zu verstehen, muss man die Frau hinter dem Lederjumpsuit kennen. Suzi Quatro, mit bürgerlichem Namen Susan Kay Quatro, wurde am 3. Juni 1950 in Detroit, Michigan, geboren, jenem Land der Autos, des Fabrikrauchs und der rauen Rockrhythmen der amerikanischen Arbeiterklasse. Doch dieses kleine Mädchen, aufgewachsen in einer durch und durch künstlerischen Familie, trug früh das Feuer einer wahren Künstlerin in sich. Die Musik kam nicht durch Berechnung, sondern „wie ein natürlicher Fluss im Einklang mit ihrem Herzschlag“.

Suzi Quatro war nicht nur eine Musikerin, sie war eine Pionierin, eine Fackel, die den Weg für eine ganze Generation von Frauen ebnete. Anders als die meisten weiblichen Künstlerinnen ihrer Zeit war sie nicht nur die Stimme vor der Band. Sie griff selbst zum Bass, betrat die Bühne und sprengte alle Grenzen in einer Branche, die als Männerdomäne galt. Sie folgte keinem vorgezeichneten Weg, sondern schuf ihren eigenen mit Talent, Mut und einem unverkennbaren Auftreten. Mit ihren Schwestern gründete sie früh die Band The Pleasure Seekers, eine seltene, rein weibliche Garagerockgruppe. Bereits in diesen jungen Jahren stach Susi hervor, spielte Bass, sang und strahlte eine gewaltige Anziehungskraft aus.

Der große Wendepunkt kam Anfang der 1970er Jahre, als sie vom legendären britischen Produzenten Mickey Moost entdeckt wurde. Er lud sie nach Großbritannien ein, und dort, wo das Publikum offener für Experimente im Rock war, wurde sie schnell herzlich aufgenommen. Im Jahr 1973 erschütterte sie ganz England mit der Single „Can the Can“, einem energiegeladenen, freizügigen und kraftvollen Rocksong. Das Lied erreichte nicht nur Platz eins der britischen Charts und verkaufte sich weltweit über zwei Millionen Mal, sondern war auch das Manifest einer Frau, die es wagte, im Mittelpunkt der Bühne zu stehen. Im darauffolgenden Jahrzehnt festigte sie ihren Status kontinuierlich mit Hits wie „48 Crash“, „Devil Gate Drive“ und „The Wild One“. Auf der Bühne, in ihrem charakteristischen Lederjumpsuit, forderte Susi Quatro alle Vorurteile über Frauen in der Musik heraus und bewies, dass Talent kein Geschlecht hat.

 

Die Kollision von Rock und Pop: Das Wunder „Stumblin’ In“

Die Musik war nie die einzige Grenze für Susi Quatro. Mitte der 1970er Jahre bewies sie eine erstaunliche Vielseitigkeit als Schauspielerin in der Kultsitcom Happy Days, wo sie in der Rolle der starken Rockerin Leather Tuscadero zu einem besonderen Meilenstein gelangte. Ihre Karriere war eine einzige Bestätigung, dass sie eine umfassende Entertainerin war, die die Menschen dazu bringen konnte, zuzuhören und ihr zu folgen, egal auf welcher Bühne.

Gerade auf dem Höhepunkt ihrer Hardrock-Karriere, 1978, kam es zu jener denkwürdigen Zusammenarbeit, die die Spekulationen bis heute befeuerte. Chris Norman stand mit seiner Band Smokie auf dem Höhepunkt, bekannt für ihre feine Mischung aus Softrock und Pop. Suzi Quatro hingegen strahlte in der energiegeladenen Welt des Rock’n’Roll. Diese beiden scheinbar unterschiedlichen Strömungen trafen unerwartet aufeinander, als Produzent Mike Chapman beschloss, sie für das Duett „Stumblin’ In“ zusammenzubringen.

Als der Song fertig war, konnte auch Suzi ihre Überraschung nicht verbergen. „Wir beide dachten, es sei nur ein netter, eingängiger Song, der mit etwas Glück ein kleiner Hit werden könnte.“ Doch was dann geschah, übertraf alle Erwartungen. „Stumblin’ In“ wurde nicht nur zu einem weltweiten Phänomen, sondern stieg auch auf Platz 4 der Billboard Hot 100 in den USA ein – ein Erfolg, der beide Künstler vor Rührung sprachlos machte. „Keiner von uns dachte, dass dieses Lied bis heute überleben würde. 45 Jahre sind vergangen, und die Leute singen es immer noch. Das ist das Wunder der Musik“, sagt Suzi heute.

Doch mit dem Erfolg kamen auch die Gerüchte. Fans auf der ganzen Welt spekulierten unaufhörlich, ob ihre Beziehung über den künstlerischen Rahmen hinausging. Suzi Quatro hat diese tiefe Verbindung nie geleugnet, aber sie bewahrte immer eine sanfte Ehrlichkeit. „Die Leute stellen sich gerne romantische Geschichten hinter den Kulissen vor“, lachte sie. „Aber die Wahrheit ist, dass wir uns sehr mochten, und das hört man in der Musik.“ Sie beendet das Gerücht mit der Klarheit einer Lebenserfahrenen: „Allerdings waren wir beide zu dieser Zeit verheiratet, und das haben wir respektiert. Die Beziehung zwischen mir und Chris war eine reine Freundschaft, gegenseitige Bewunderung, und vielleicht ist sie deshalb sogar noch besonderer.“

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Die Frau hinter der Rock-Ikone

Der Erfolg von „Stumblin’ In“ zeigte nicht nur eine andere Seite von Suzi Quatro – sanfter, verletzlicher, aber immer noch voller Kraft –, sondern auch die private Frau, die versuchte, die Balance zwischen ihrem turbulenten Rockleben und der Familie zu finden.

Im Jahr 1976 erreichte Susi Quatro einen persönlichen Meilenstein, als sie den Gitarristen und langjährigen Weggefährten Len Tuckey heiratete. Diese Ehe war nicht nur die Vereinigung zweier Herzen, sondern die Fortsetzung einer künstlerischen Beziehung, geschmiedet auf unzähligen Bühnen. Trotz des dichten Terminkalenders und der endlosen Tourneen bemühten sie sich, ein eigenes Zuhause zu schaffen und begrüßten zwei Kinder, Symbole ihrer Liebe und Hoffnung. Die Balance zwischen der Rolle als Mutter und einer internationalen Karriere war immer eine schwierige Aufgabe, aber für Susi war das nie ein Grund aufzugeben.

Doch selbst die schönsten Harmonien müssen sich manchmal den tiefen Tönen stellen. Nach 16 gemeinsamen Jahren entschieden sich Suzi und Len Tuckey 1992 für die Scheidung. Das Zuhause, ein altes Herrenhaus in der Nähe von Chelmsford in der Grafschaft Essex, England, blieb der Anker. Nach der Trennung entschied sich Susi, mit ihren beiden Kindern dort zu bleiben und es zu einem friedlichen Zufluchtsort inmitten eines bewegten Lebens zu machen. Nur ein Jahr später, 1993, schlug sie ein neues Kapitel auf, als sie den deutschen Konzertveranstalter Reiner Haas heiratete, der ihre Belastungen und Ambitionen als Künstlerin zutiefst verstand.

Die Familie blieb der beständige Anker, doch die Zeit ist ein stiller Künstler, der alles sanft verändert. Ende 2008 musste Susi Quatro das erleben, was jede Mutter nachvollziehen kann: das sogenannte „Empty Nest Syndrome“. Nachdem ihre Kinder erneut das Nest verlassen hatten, um ihr eigenes Leben aufzubauen, wurde das große Haus zu ruhig. Um sich anzupassen und weiterzugehen, entschied sie sich, das Anwesen Essex Manorhaus zum Verkauf anzubieten – eine Handlung, die ein notwendiger, aber auch emotionaler Übergangsschritt war.

Heute teilt Susi Quatro ihre Zeit weiterhin zwischen Essex und Hamburg auf, der Heimat ihres Ehemanns Rainer Haas, während Michigan, der Ort ihrer musikalischen Wurzeln, eine niemals zu lösende Verbindung bleibt. Sie nimmt weiterhin auf, tourt und tritt mit einer nie erloschenen Flamme der Leidenschaft auf, wie Alben wie Back to the Drive (2006) und No Control (2019) beweisen.

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Ein zeitloses Erbe

Jetzt, im Alter von 75 Jahren, ist Suzi Quatro ein lebendiger Teil der weltweiten Musikgeschichte geworden. Sie war die erste Frau, die wirklich in die Welt des Rock’n’Roll eintrat und es wagte, sich ohne zu zögern neben die männlichen Legenden zu stellen.

Ihr spätes Geständnis über Chris Norman – die Bestätigung einer reinen, respektvollen Freundschaft – ist in gewisser Weise das perfekte Schlusswort für ihr Erbe. Es zeigt, dass wahre Stärke nicht nur im donnernden Bass und im ikonischen Leder liegt, sondern auch in der Fähigkeit, die Wahrheit mit Anmut und Ehrlichkeit auszusprechen. Auf die Frage nach dem denkwürdigsten Höhepunkt ihrer Karriere lächelt sie ohne zu zögern: „Die Zusammenarbeit mit Chris Norman steht definitiv ganz oben auf der Liste.“

„Dieses Lied war ein Geschenk und Chris war ein Teil dieses Geschenks. Ich werde ihm immer dankbar sein für die Musik, die wir zusammen gemacht haben und für die Erinnerungen, die mich mein ganzes Leben lang begleitet haben.“

Wenn das Bühnenlicht erlischt, hören wir irgendwo immer noch den Klang des soliden Basses, die raue, warme Stimme und das Lächeln der Frau, die Musik in die Sprache der Freiheit verwandelt hat. Suzi Quatros Vermächtnis liegt nicht nur in den meistverkauften Alben, sondern in den kulturellen Türen, die sie geöffnet hat, und in der zeitlosen Botschaft von „Stumblin’ In“ – der zufälligen Begegnung zweier Seelen, die ihr Leben verändert hat.

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