ARTE zeigt die Schattenseiten des Zuckers: Von gesundheitlichen Risiken bis zur dunklen Kolonialgeschichte. Ein dokumentarischer Blick auf die bittere Wahrheit hinter der süßen Versuchung.
In Maßen konsumiert gilt Zucker als zuverlässiger Energielieferant. Doch übermäßiger Genuss führt zu Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Selbst die Gehirnzellen können beschädigt werden, das Gedächtnis wird bedroht. Trotzdem steigt der Zuckerkonsum nach wie vor. Schuld daran trägt einerseits eine exzessive Werbung, die beim Konsum Kraft- und Glücksgewinnung suggeriert, andererseits der “versteckte Zucker”, der in vielen präparierten Lebensmitteln enthalten ist. Soweit die bekannten Fakten.
Zucker: Die tragische Historie hinter dem süßen Suchtmittel
Der zweiteilige ARTE-Film von Mathilde Damoisel geht darauf allenfalls in lustigen, prall bunten Werbecomics ein, die jedoch für sich sprechen. Vielmehr wird die Kolonialgeschichte des Zuckerrohranbaus gestern und heute unter die Lupe genommen. Zu besichtigen sind beide Seiten der Geschichte: Die Süße und der Schmerz, der ihr gegenübersteht.
Pralinen naschend liegt die Hausfrau mit ihren Lockenwicklern auf dem Sofa und liest ihren Frauenroman. Rennradfahrer feiern den Sieg des Zuckers und preisen seine Energie. Kinder naschen fröhlich und ungebremst drauf los, in Stummfilmen werden die Sahnetorten geworfen.
Sklaven auf Zuckerrohrplantagen: Eine achtstellige Zahl
Doch all das hat seine bittere Seite – nicht nur, weil Adipositas und Herzkrankheiten zu fürchten sind, sondern auch, weil in vielen Teilen der Welt noch immer sklavische Verhältnisse beim Zuckerrohranbau herrschen. Nach der Abschaffung der Sklaverei haben große Konzerne die massenhafte Weiterverpflichtung der Arbeitssklaven übernommen.
Sklaven auf Zuckerrohrplantagen: Eine achtstellige Zahl
Doch all das hat seine bittere Seite – nicht nur, weil Adipositas und Herzkrankheiten zu fürchten sind, sondern auch, weil in vielen Teilen der Welt noch immer sklavische Verhältnisse beim Zuckerrohranbau herrschen. Nach der Abschaffung der Sklaverei haben große Konzerne die massenhafte Weiterverpflichtung der Arbeitssklaven übernommen.
Die Gesichter und Aussagen der Arbeiter im Film erzählen davon. Es sind noch immer Nachfahren der früheren Sklaven, die von “der schwersten Arbeit der Welt” berichten. Nicht selten wurden sie von den Konzernen durch falsche Versprechen angelockt. Blickt man in ihre tieftraurigen Gesichter, könnte der Gegensatz zu den Glück versprechenden Bildern der Werbung nicht größer sein.