Zwei Tage später in Los Angeles. Ich habe inzwischen meine Koffer gepackt. Ich muss die Stadt verlassen, denn es hat sich eine neue Spur aufgetan. Es gibt Neuigkeiten. Chris vom Veteran Center hat sich gemeldet und mir das hier geschickt. Hierin wird bestätigt, dass Anjas Vater im Jahr 2008 verstorben ist.
Die Sozialversicherungsnummer stimmt überein. Neu an der Information ist, dass er auf dem Friedhof Forklent in Demopolis Alabama beerdigt ist. Und das bedeutet, ich habe ein neues Ziel. Demopolis ist eine Kleinstadt im Nordwesten von Alabama, nahe der Grenze zu Mississippi.
Hier soll Anjas Vater 2008 verstorben und beerdigt worden sein. Das ist mittlerweile meine einzige Spur. Um dem ehemaligen Officer zu gedenken und möglicherweise in Erfahrung zu bringen, was aus Anjas Geschwistern geworden ist, stattte ich dem örtlichen Friedhof einen Besuch ab. [Musik] So, ich möchte jetzt herauskriegen, ob Anjas Vater hier wirklich beigt ist.
Schon einige Male bin ich über den Umweg der letzten Ruhestdätte an Verwandte des Verstorbenen gelangt. Das erhoffe ich mir auch jetzt in diesem Fall. Leicht fällt mir so ein Gang nie, auch wenn ich mich hier in einer sehr friedvollen Umgebung [Musik] befinde. Ich glaube, ich habe das Grab gefunden. [Musik] [Musik] CR always to find Hello. Goodbye.
Goodbye. Ein paar Tage später. Ich habe Anja gebeten nach Alabim zu kommen, denn ich möchte sie mit dem aktuellen Stand meiner Suche vertraut machen. Ein Sturm zieht auf und es gibt sogar eine Hurrican Warnung für den heutigen Tag. Dennoch ist Anja wie verabredet auf dem Weg. Anja. Ja. Hallo. Willkommen im stürmischen Alabama. Grüß dich.
Hallo. Hallo. Hallo. Alles gut? Alles gut. Ja. Gut gelandet. des Windes. Ja, ja, ja. Alles klar. Dann komm, dann gehen mal rein. Danke. [Musik] So, And, du bist ja hier, weil du auf der Suche nach deinen Geschwistern bist. Ja. Kannst du mir erstmal erklären, warum das für dich wichtig ist, Geschwister zu finden? Es ist ein Teil da, der fehlt. Man weiß, es gibt noch Menschen, die ein zu einem gehören.
Man kennt sie aber nicht, man hat sie nie gesehen und ich habe auch sonst keine Geschwister mehr. Es ist halt nicht viel übrig von Familie und es wäre einfach noch mal ein Zugewinn. Jetzt weißt du ja auch, dass dein Vater mittlerweile verstorben ist. Wä es dir auch wichtig, viel über deinen Vater zu erfahren? Ja, sehr.
Weil meine Mutter hat mir nie irgendwelche Auskünfte gegeben da drüber und ähm ich denke, ein Kind hat das Recht da drauf zu wissen, wo es herkommt. Selbst wenn mein Vater noch gelebt hätte, jetzt gesagt hätte, oh nee, also schön, dass du dich gemeldet hast, aber ich möchte damit jetzt nicht zu tun haben. Dann hat man aber die Aussage von demjenigen und es entscheidet nicht jemand anders darrüber, ob man das erfahren kann oder nicht.
Also, ich denke, man sollte jedem das Recht geben, zu wissen, wo man herkommt. Genau. Und das wäre halt wichtig für mich einfach zu wissen, ähm wer war er, wie hat er gelebt, wie ist es immer gangen und vielleicht auch mal ein Foto zu bekommen von damals, von der Armizeit oder jetzt zum Schluss, wo er noch gelebt hat, dass man mal ein Gesicht vor Augen hat zu dem, was der Papa ist eigentlich, ne? Was würdest du dir wünschen, wenn wir Geschwister finden könnten, wie die reagieren? Ja, wenn wir sie finden würden und sie würden halt Interesse zeigen, das ist das Mädchen aus
Deutschland von damals und fragen, was hast du gemacht? Hast du Familie? Einfach diese ganz normalen Geschwistergespräche, die man eigentlich führt, nur die ich ja halt nie führen konnte, wenn man einfach mit offenen Armen empfangen wird. Aber du erzählst es so, kannst du dir das wirklich vorstellen, wenn sie sich dich wirklich ganz herzlich in ihrer Mitte aufnehmen würden, kannst du den Gedanken zulassen oder traust du dich nicht wirklich? Auch das wäre natürlich, das ist so diese geheime Hoffnung, die man hat, das wäre natürlich das Optimum, ne? Und deswegen
war es auch so wichtig, dass du heute hierherkmst, denn ich bin ja schon länger hier und ich habe mich auf die Suche nach Spuren deines Vaters und deiner Familie gemacht. Mhm. Und ich habe in dieser Suche herausgefunden und deswegen sind wir auch hier genau an diesem Ort, dass hier in der Nähe der Heimatort deines Vaters ist.
Okay? Und das bedeutet, dass er auch hier in der Nähe beerdigt liegt. Mhm. Ich habe dann rausgefunden, wer sich eigentlich um dieses Graub kümmert. Das ist eine Connie Philips. Mhm. Die eine Verwandte von dir sein könnte. Ja. Und du bist hier, weil ich dir dazu jetzt was zeigen möchte. Okay. Sollen wir das zusammen machen? Ja. [Musik] Okay. Ich bin in Demopolis und suche Connie Philips.
Sie soll eine enge Verwandte von James Philips sein, mutmaßlich eine Tochter. Das hieße: “Ich bin gerade auf dem Weg zur Adresse von Anja Schwester. Ob die Familie Philips jemals von der Existenz Anjas erfuhr, weiß ich natürlich nicht. Der große Moment kommt. Baby Klöpfe. Hello. Hi. Hallo, sind Sie Connie Philips? Nein, ich bin ihre Schwester, aber sie wohnt hier. Oh, hi. Ich bin Julia. Hallo, ich bin Sandy.
Hallo, Sandy. Ist Connie zu Hause? Ja, ist sie. Ich hole sie schnell. Okay. [Musik] Hi. Hi. Hi. Sind Sie Connie? Ich bin K. Name Und ihr Name ist Sandy. Philips. Julia. Germany. Ich bin Julia aus Deutschland. Vielleicht bin ich auf der Suche nach Ihnen beiden. Ist James Philips ihr Vater? Es geht um eine Familienegenheit. Ich würde gerne mit Ihnen sprechen.
Es ist gar nichts Schlimmes. Ich würde es Ihnen gerne erklären. Gibt es denn eine Verbindung nach Deutschland? Ja, unser Vater war bei der Army. Wir haben dre Jahre in Deutschland gelebt, deshalb bin ich hier. Seid ihr überrascht? Sehr. Okay. Möchten Sie reinkommen? Ja. Kommen Sie rein.
Soll ich die Schuhe ausziehen? Deine Schwestern gefunden. Ja, kommt sehr gut. Jetzt fällt vieles ab, ne? [Musik] Wie wirken sie da auf dich ersten Moment? Ja, sehr nett, ja, ne? Ja, offen auch, ne? Nicht ablehnend jetzt. Total. Ich durfte dann mit rein und durfte natürlich mit Ihnen sprechen.
Haben wir uns zusammengesetzt und dann habe ich auch erstmal erklärt, um was es geht. Ja, und ich glaube, du wirst es jetzt unbedingt sehen, oder? Unbedingt. Ja. Okay, dann gucken wir weiter. So, Con and Sandy, Connie und Sandy, ich bin hier, weil euch jemand aus Deutschland sucht. Habt ihr eine Ahnung, wer das sein könnte? Nein. Keine Ahnung.
Ihr habt mir ja erzählt, dass euer Vater in Deutschland war. Ja. Dre Jahre. Hat er euch irgendetwas Besonderes über die Zeit in Deutschland erzählt? Ja, als es mit ihm zu Ende ging, hat er mir kurz vor seinem Tod erzählt, dass er noch eine Tochter hat und zwar in Deutschland. Das hat er dir erzählt. Ja, deshalb bin ich hier.
Er hat tatsächlich eine Tochter in Deutschland. Es ist eure Halbschwester Anja. Sie sucht schon seit langer Zeit nach ihren amerikanischen Wurzeln. Sie weiß, dass euer Vater verstorben ist, aber sie fragt sich, ob sie Geschwister hat und sehnt sich sehr nach eurer Familie. Wie alt ist sie? Sie ist 1970 geboren.
Sie ist also Mitte 50. Also 54. Sind das gute Nachrichten für euch? [Musik] Das kommt jetzt sehr unerwartet, aber es ist toll. Bewegt es euch? Ja, sehr. Das merke ich. Das ist gerade sehr emotional für mich. Das alles tut mir so leid für Anja und ich hoffe, sie versteht, dass wir lange Zeit nichts davon wussten. [Musik] Das sind wirklich gute Nachrichten.
Ich liebe meine Familie und freue mich, dass sie größer wird. Es ist wirklich eine riesige Überraschung. Wir haben zwei Schwestern verloren, die Älteste und die jüngste. Also ist Anja jetzt die jüngste. Ich weiß, dass wir sie lieben werden. Ich hoffe, sie kann das auch. Könnt ihr mir erzählen, was für ein Mensch euer Vater war? Für mich war er einfach Papa.
Er war mein ganzes Leben. Er hat uns Mädchen zu selbständigen Frauen erzogen. Unabhängig. Wir lernten von ihm Autos zu reparieren. Wir lernten Traktor zu fahren. Er hat uns das Leben gelehrt. Er war kein sehr einfühlsamer Mensch. Er konnte schlecht seine Gefühle zeigen, aber er sorgte dafür, dass wir alles hatten, was wir brauchten.
Lasst uns offen darüber sprechen, denn Tatsache ist ja, dass er in Deutschland war und es gab da eine andere Frau. Könnt ihr ihn das verzeihen oder was denkt ihr darüber? Wir verstehen, dass manche Dinge nun mal einfach geschehen sind. Kann ich meinem Vater verzeihen? Ja, [Musik] voll und ganz. Wir wünschten, er wäre jetzt bei uns, aber jetzt gibt es noch eine von uns und sie ist willkommen.
Ich finde es schrecklich, dass sie nicht mit uns teilen durfte, was wir hatten. Sie war doch nur ein unschuldiges Kind. Sie konnte nicht mit uns zusammen aufwachsen. Das zerreißt mir das Herz. Als euer Vater gestorben ist, war er sehr krank oder was ist passiert? Es gab keine konkrete Krankheit. Es waren eher viele kleine Dinge, die ihn sehr krank machten. Es war ein schleichender Prozess.
Aber die Tatsache, dass er euch kurz vor seinem Tod von Anja erzählte, das hat ja eine Bedeutung. Auf jeden Fall, dass sie in seinen Gedanken war und in seinem Herzen. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass sie irgendwie bei ihm war. [Musik] Er hat sie nicht vergessen. Ganz genau. Er hat sie nicht vergessen.
Geht’s dir? Ja, jetzt natürlich. Sehr emotional, aber schön auch. Schön, sehr schön. Ist ja eigentlich genau das, was du als allerbestes hätte passieren können. Genau. Find sie sind sehr liebenswert. Sehr nett. Ja. War natürlich eine Überraschung. Ja. Gut, für sie ist das ja dann mehr oder weniger ein Überfall gewesen, ne? Deine Schwestern haben ja dann auch gehört, dass du so gar nichts weißt und dass dir nie jemand auch ein Foto gezeigt hat und sie haben mir für dich Fotos mitgegeben. Oh, das ist toll. Das ist dein Vater, als er Militär war. [Musik] Okay.
Habe ich ja endlich ein Foto, dass man mein Gesicht dazu hat, ne? Und das hier ist dein Vater, als ein alter Herr war. Ja, nett. Brauch keine Locken. Habe ich die denn her? Aber ich finde, es gibt schon so Züge um die Augen und so. Ja, schön. Schon mal zwei Bilder. Darf ich die möglich? Natürlich. Die soll ich dir geben von deinen Schwestern. Schön.
Ja, wenn du magst, gucken wir weiter. Ja. Mhm. Erzählt mir doch mal ein bisschen über euer Leben. Ich lebe hier in Demopolis. Ich lebe allein mit drei Hunden und drei Katzen. Ich bin medizinische Sozialarbeiterin. Ich habe meine Schwester, mit der ich viel Zeit verbringe. Wir genießen die gemeinsame Zeit. Ich lebe auch in Demopolis, schon seit meiner Hochzeit 1980. Ich habe zwei Kinder großgezogen.
Ich bin Rentnerin. Wir haben beide eine gute Zeit zusammen. Seid ihr neugierig darauf, wie eure Schwester aussieht? Na klar. Das ist eure Schwester Anja. Oh my gosh, G cry. Cry. Ich fange gleich an zu weinen. Sie hat Debys Augen. Debby war unsere älteste Schwester. Sie hat unsere Augen. Ich kann es kaum erwarten, sie zu treffen.
Ist heute ein guter Tag? Heute ist ein guter Tag. Ein sehr guter. Sehr überraschend, aber eine schöne Überraschung. [Musik] Hallo Anja, ich bin Sandy, deine Schwester. Es schmerzt uns sehr, dass du um die Zeit mit uns betrogen wurdest, aber wir sind da und möchten dich so schnell wie möglich in die Arme schließen.
Wir möchten dich lieben, wie du all die Jahre hättest geliebt werden sollen. Bis ganz bald. Gut, alles cool. Bist du frucht? Ja, sehr. Ja, muss man erstmal durchau. Ja, das schon, aber ja, ist natürlich das bestmögliche Ende, was man haben kann. Ja. Ja. Erleichtert. Sehr erleichtert. Ja, das freut mich. Deine Schwestern warten natürlich voller Ungeduld auf dich. Ja.
Wir möchten dich in die Arme schließen. Wenn du magst, dann bringe ich dich jetzt sofort zu hin. Okay, machen wir das. Ja, das machen wir. Komm her. Danke. Vielen, vielen Dank. Con und Sandy erfuhren erst kurz vor dem Tode ihres Vaters von der Existenz ihrer kleinen Schwester. Dennoch sind sie überglücklich, sie gleich kennenzulernen.
Auch wenn sie ihren Vater nie treffen konnte, für Anja geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Genau jetzt. Anja, es ist soweit. Da vorne warten deine Schwestern auf dich. Super. Ja. Ja. [Musik] How are you? Okay. [Gelächter] [Musik] Okay. So [Musik] happy. Best Moment. Best Moment of my job. Danke dir. Alles Gute in German. All the best. Thank [Musik] you.
Die drei Schwestern sind sofort ein Herz und eine Seele. Anja kann viel über ihren verstorbenen Vater erfahren. Gleich am nächsten Tag besucht sie seine letzte Ruhestte, um Abschied zu nehmen. Abschied von ihrem Papa, den sie nie traf. Doch sie hat ihre Schwestern. Eine lange Suche findet so ein glückliches Ende. Ihr seid gespannt, wie es bei Bitte Melde dich weitergeht.
Dann einfach hier klicken und bei join direkt die ganze Folge gucken.