„Laura Dahlmeier (†31) plötzlich verstorben: Die dramatischen letzten Stunden und der unerfüllte letzte Wunsch, der das Land erschütterte“

Laura Dahlmeier (†31) ist tot: Die dramatischen letzten Stunden und ihr letzter Wunsch

Ex-Biathletin Laura Dahlmeier stirbt bei Bergunglück
Laura Dahlmeier als Fensehexpertin im Stadion (Archivfoto). Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt. © Hendrik Schmidt/dpa

Garmisch-Partenkirchen/Islamabad – Nun herrscht traurige Gewissheit: Laura Dahlmeier ist tot. Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin wurde bei einer Bergtour im Karakorum-Gebirge von einem Steinschlag getroffen und überlebte zwei Nächte bei eisigen Minusgraden in rund 5700 Metern Höhe nicht.

Update, 15.10 Uhr – Vorerst keine Bergung – Lauras Wunsch

Es ist ein Verlust, der weit über die Welt des Sports hinausreicht: Laura Dahlmeier, Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Naturmensch – ist beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt. Das bestätigte ihr Management am Mittwoch. Die 31-Jährige war am Montag beim Abseilen auf rund 5.700 Metern Höhe von einem Steinschlag getroffen worden. Was folgte, war ein dramatischer Rettungseinsatz unter schwierigsten Bedingungen – begleitet von Hoffnung, banger Stille und schließlich trauriger Gewissheit.

Ein Helikopter überflog schon am Dienstag die Unfallstelle – ohne Lebenszeichen. Nach den Schilderungen der Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen sei davon auszugehen, dass Dahlmeier sofort tot war. Die Bergung des Leichnams musste im Laufe des Tages wieder eingestellt werden: Das Gelände, der andauernde Steinschlag und ein Wetterumschwung ließen keinen sicheren Zugriff zu – weder für Rettungskräfte noch aus der Luft. Doch selbst wenn es möglich gewesen wäre: Laura Dahlmeier hatte vorgesorgt. Ihr ausdrücklicher Wille – niedergeschrieben und von ihrer Familie bekräftigt – war, dass niemand sein Leben riskieren solle, um sie in einem solchen Fall zu bergen. Ihr letzter Wunsch: am Berg zu bleiben.

„Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen“, teilte das Management wörtlich mit. „Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren.“

Ihre Familie schreibt: „Wir nehmen Abschied von einem großartigen Menschen“, und dankt den Rettern. „Laura hat mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art unser Leben und das Leben vieler bereichert. Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt, für die eigenen Träume und Ziele einzustehen – und sich dabei immer treu zu bleiben.“

Genau so lebte sie: mit leichtem Gepäck, im alpinen Stil, ohne große Absicherung – aber mit großer Liebe zu den Bergen. Ihre Seilpartnerin setzte nach dem Steinschlag sofort einen Notruf ab, kämpfte stundenlang darum, Laura zu bergen – doch es war unmöglich.

Ohne Hoffnung auf Hilfe und ohne ein Lebenszeichen von Laura Dahlmeier entschied sie sich in der Nacht zum Rückzug. Sie selbst blieb unverletzt und wird im Basislager betreut. Laura Dahlmeier bleibt zurück – an einem Ort, den sie liebte. Und in der Erinnerung all jener, die sie inspiriert hat.

Update, 14.55 Uhr – Doppel-Olympiasiegerin von 2018 tödlich verunglückt

Das Bergdrama um Laura Dahlmeier nahm ein tragisches Ende: Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin war am Montag bei einer Expedition am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge von einem Steinschlag getroffen und schwer verletzt worden. In rund 5.700 Metern Höhe harrte sie nach dem Unglück zwei Nächte bei eisigen Temperaturen aus. Trotz einer groß angelegten Rettungsaktion mit internationalen Bergrettern und dem bayerischen Extremkletterer Thomas Huber konnte sie nicht mehr lebend gerettet werden. Ihr Management bestätigte am Mittwoch ihren Tod.

Laura Dahlmeier war eine der erfolgreichsten deutschen Wintersportlerinnen – unter anderem Doppel-Olympiasiegerin bei den Olympischen Winterspielen 2018 – nach ihrer Karriere als Biathletin zog es sie zunehmend in die Berge. Als ausgebildete Bergführerin galt sie als erfahrene Alpinistin – dennoch ist es nicht ihr erster Unfall: 2021 überlebte sie einen Sturz an der Zugspitze schwer verletzt. Ihr plötzlicher Tod reißt eine Lücke – in der Bergsport-Community, im Biathlon-Zirkus und bei all jenen, die ihre Leidenschaft für die Natur und das Leben teilten.

Update, 14.27 Uhr – Traurige Gewissheit – Laura Dahlmeier ist tot

Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist bei einer Bergtour im pakistanischen Karakorum-Gebirge ums Leben gekommen. Das bestätigte ihr Management am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die 31-Jährige war am Montag am Laila Peak auf etwa 5.700 Metern Höhe von einem Steinschlag erfasst worden.

Weitere Details sind derzeit nicht bekannt. Die Nachricht erschüttert nicht nur die Sportwelt – mit Laura Dahlmeier verliert die Berg- und Biathlon-Community eine außergewöhnliche Athletin und leidenschaftliche Alpinistin.

Update, 14.16 Uhr – Huber auf Rettungsmission: „Wunder kann er auch nicht vollbringen“

Die Rettungsaktion für die im Karakorum-Gebirge verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier läuft weiter. Inzwischen ist auch der Extrembergsteiger Thomas Huber aus dem Berchtesgadener Land Teil des Rettungsteams. Der international bekannte Alpinist wurde per Hubschrauber vom Latok-Gebiet zum Basislager am Laila Peak geflogen. Dort ist er gemeinsam mit drei weiteren erfahrenen Bergsteigern sowie zwei lokalen Trägern in zwei Seilschaften unterwegs zur Unglücksstelle, an der Dahlmeier von einem Steinschlag schwer verletzt worden sein soll.

Alexander Huber, ebenfalls Extremkletterer und Bruder von Thomas, bestätigte die Beteiligung – weitere Informationen liegen ihm jedoch derzeit nicht vor, da der Kontakt zum Rettungsteam wegen eines leeren Satellitentelefons unterbrochen ist. Die Huberbuam kennen Laura Dahlmeier persönlich: „Wir sind befreundet“, so Alexander Huber gegenüber der dpa.

Auch Bergsteiger-Legende Reinhold Messner äußerte sich zur laufenden Aktion. Er betonte, dass Thomas Huber „alles tun“ werde, um zu helfen – warnte aber zugleich vor überzogenen Erwartungen: „Wunder kann er auch nicht vollbringen.“ Die Wetterbedingungen und das unwegsame Gelände am Laila Peak machen die Bergung weiterhin äußerst schwierig.

Laura Dahlmeier ist eine erfahrene Alpinistin und staatlich geprüfte Bergführerin – dennoch ist sie nicht zum ersten Mal in den Bergen verunglückt. Bereits 2021 stürzte sie bei einer Klettertour an der Zugspitze rund 15 Meter in die Tiefe und erlitt mehrere Verletzungen. Damals schrieb sie rückblickend: „Es hätte auch anders ausgehen können.“

Erstmeldung

Jetzt hilft wohl nur noch ein Wunder. „Wir müssen hoffen, dass sie am Mittwoch (Ortszeit) gutes Wetter haben, fliegen können und sie da rausholen können“, sagte der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner (80) in einem Interview mit dem TV-Sender Welt. Am Mittwochmorgen war ein Einsatz von Hubschraubern wegen starker Winde und schlechter Sicht zunächst jedoch erneut nicht möglich. Dahlmeier war bereits am Montag (28. Juli, Ortszeit) gegen Mittag verunglückt. rosenheim24.de hatte ausführlich berichtet.

„Berg ist sehr, sehr steil und schwierig“

Messner kennt sich in der Gegend aus. „Ich habe den Berg Laila Peak im Kopf. Ich bin vorbeigegangen, aber habe ihn nicht bestiegen. Das ist ein faszinierender Gipfel, obwohl er nur ein angelehnter kleiner Gipfel ist. Er gehört zu den schönsten Bergen der Welt. Er ist sehr, sehr steil und schwierig. Ein normaler Alpinist hat da wenig Chancen. Aber trotzdem hätte Frau Dahlmeier – soweit ich ihre Biografie kenne – ohne weiteres die Fähigkeit, diesen Berg auch über eine schwierige Route zu besteigen“, sagte er unter anderem gegenüber der Bild-Zeitung.

Die große Gefahr – auch für die beiden Rettungsteams, die von unten zu Dahlmeier aufsteigen wollen – ist vor allem die anhaltende Steinschlaggefahr. Durch die globale Erwärmung gibt es inzwischen deutlich mehr Steinschlag als früher. Und selbst für geübte Kletterer ist es laut Messner extrem schwierig bis unmöglich, allen Brocken auszuweichen, wenn in einer Wand plötzlich 50 bis 100 Stück auf einmal, teils kopfgroß, nach unten fallen. Unter den Rettern ist übrigens auch Thomas Huber (58), einer der „Huberbuam“ aus dem Berchtesgadener Land.

„Der Hubschrauber muss fliegen können…“

Eine Rettung mit dem Helikopter hält Messner grundsätzlich auch in dieser Höhe für möglich, sofern sich ein Bergretter an der sogenannten „Long Line“ zu ihr abseilen kann. „Der Hubschrauber muss aber fliegen können. Es war neblig und dunkel, deswegen konnte der Helikopter zunächst nicht aufsteigen“, so der Südtiroler. Eine Schwierigkeit könnte außerdem sein, in dieser Gegend überhaupt an Hubschrauber zu gelangen, da diese in Pakistan allesamt dem Militär unterstellt seien, hieß es weiter.

Auch wenn die Chancen nahezu stündlich kleiner werden, die Olympiasiegerin noch lebend retten zu können, haben die Rettungskräfte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Laura Dahlmeier ist eine Bergsteigerin erster Klasse geworden und hat im oberen Bereich des Alpinismus mitgespielt. (…) Wir fiebern und hoffen alle, dass sie durchhält“, sagte Messner. Zwei Teams aus insgesamt vier erfahrenen Bergsteigern und zwei Bergträgern setzten die Mission bodengebunden seit Mittwochvormittag (Ortszeit) fort.

Noch kurzer Kontakt zu Kletterpartnerin

Der Unfall hatte sich am Montagmittag (28. Juli) in einer Höhe von 5700 Metern ereignet. Danach hatte die Ex-Biathletin laut einem Bericht des pakistanischen Portals dawn.com noch kurz Kontakt mit ihrer Kletterpartnerin Martina Krauss. Was genau dabei kommuniziert wurde, ist bislang unklar.

Krauss, die sich zum Unfallzeitpunkt unterhalb Dahlmeiers befand, sei es jedoch nicht möglich gewesen, wieder zu Dahlmeier zu klettern, hieß es weiter. Dahlmeiers Management hatte einen Tag später den Unfall bestätigt. Auch darüber hatte rosenheim24.de berichtet. Sie sei „mindestens schwer verletzt“ worden, hatte es darin unter anderem geheißen. (mw)

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