CDU-Politikerin Julia Klöckner steht als Bundestagspräsidentin protokollarisch an zweiter Stelle im Staat. Doch was verdient sie wirklich?
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Im Video: Diesen ungewöhnlichen Job hatte Julia Klöckner früher. (Quelle: t-online)
CDU-Politikerin Julia Klöckner steht als Bundestagspräsidentin protokollarisch an zweiter Stelle im Staat. Doch was verdient sie wirklich?
Eine Nachricht dominierte diese Woche das politische Berlin, das sich eigentlich in der Sommerpause befindet: Julia Klöckner (52) und Jörg Pilawa (59) sollen ein Paar sein. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin aus den Freundeskreisen der Bundestagspräsidentin und des Fernsehmoderators bestätigt. Beide hätten sich bei einem Fest im Heimatort Guldental der CDU-Politikerin über Freunde kennengelernt, die sie einander vorgestellt hätten.
Klöckner wurde im März zur Bundestagspräsidentin gewählt. Sie ist die vierte Frau an der Spitze des Parlaments. Von 2018 bis 2021 war sie unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Bundeslandwirtschaftsministerin, von 2021 bis 2025 dann wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
2022 wurde sie Bundesschatzmeisterin der CDU, davor war sie zehn Jahre lang stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei. Bei den Landtagswahlen 2011 und 2016 in Rheinland-Pfalz versuchte sie als CDU-Landesvorsitzende vergeblich, Ministerpräsidentin zu werden.
Als Bundestagspräsidentin steht Klöckner nun an der Spitze des Parlaments und übernimmt zentrale Aufgaben im politischen Betrieb. Sie leitet die Sitzungen, wahrt die Ordnung im Plenum, übt das Hausrecht im Bundestag aus und vertritt das Parlament nach außen. Protokollarisch steht sie nach dem Bundespräsidenten an zweiter Stelle im Staat – sogar noch vor Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Doch was verdient Julia Klöckner eigentlich? Klar ist: Um ihr Auskommen sorgen muss sie sich nicht.
Julia Klöckner und Jörg Pilawa: Die Politikerin und der Moderator sollen liiert sein. (Quelle: Imago / Collage t-online)
So viel verdient Julia Klöckner
Als Präsidentin des Deutschen Bundestages erhält sie aktuell eine Gesamtvergütung von etwa 30.000 Euro im Monat. Die Basis ihres Gehalts bildet die sogenannte Abgeordnetenentschädigung, die jedes Bundestagsmitglied bekommt und die seit dem 1. Juli 2025 bei 11.833,47 Euro im Monat liegt. Für die Präsidentin des Bundestages verdoppelt sich dieser Betrag auf 23.666,94 Euro – so legt es § 11 Absatz 2 des Abgeordnetengesetzes fest.
Zusätzlich erhält Klöckner als Bundestagsabgeordnete eine steuerfreie Aufwandspauschale von monatlich 5.349,58 Euro. Diese Pauschale soll alle Kosten decken, die mit der Ausübung des Mandats verbunden sind – etwa für ein Wahlkreisbüro, Bürobedarf, eine Zweitwohnung in Berlin oder die Betreuung von Bürgeranliegen. Hinzu kommt eine Amtsaufwandsentschädigung von rund 1.000 Euro pro Monat.
Allerdings: Von Klöckners rund 30.000 Euro monatlicher Gesamtvergütung sind etwa 24.600 Euro (Diät plus Amtsaufwand) grundsätzlich voll einkommensteuerpflichtig. Die Aufwandspauschale in Höhe von 5.349,58 Euro ist steuerfrei, solange sie zur Deckung mandatsbezogener Kosten verwendet wird.
Im Vergleich zu Klöckner verdienen die Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten des Bundestags weniger: Ihre Diäten liegen beim 1,5-Fachen der normalen Abgeordnetenentschädigung, also bei rund 17.750 Euro monatlich.
Die Höhe der Diäten ist rechtlich genau geregelt. Grundlage dafür ist Artikel 48 Absatz 3 des Grundgesetzes, der eine angemessene, die Unabhängigkeit sichernde Entschädigung für Abgeordnete vorsieht. Seit einer Gesetzesreform im Jahr 2014 dienen die Gehälter von Bundesrichtern als Vergleichsgröße.
Die Anpassung der Diäten erfolgt jedes Jahr zum 1. Juli – orientiert am sogenannten Nominallohnindex, den das Statistische Bundesamt berechnet. Die aktuelle Höhe wird in einer Bundestagsdrucksache veröffentlicht.
Kritik an Klöckner: Zu dicht an der Wirtschaft?
Neben ihrer Tätigkeit als Bundestagspräsidentin engagiert sich Klöckner noch ehrenamtlich – etwa als Mitglied des Kuratoriums der Organisation PLAN International Deutschland, die sich in der Entwicklungshilfe einsetzt. Derzeit hat sie keine Nebeneinkünfte, wie Abgeordnetenwatch berichtet.
In der Vergangenheit war Klöckner wiederholt wegen möglicher Nähe zur Wirtschaft in die Kritik geraten.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (Archivbild): Seit März übt sie das zweithöchste Amt im Staat aus. (Quelle: Katharina Kausche/dpa/dpa-bilder)
Besonders während ihrer Zeit als Bundeslandwirtschaftsministerin warfen ihr Oppositionspolitiker eine zu große Nähe zu Lobbyverbänden vor. Ein besonders umstrittenes Beispiel war ein Social-Media-Video aus dem Jahr 2019, in dem Klöckner gemeinsam mit einem Nestlé-Manager auftrat und das Engagement des Konzerns für gesündere Ernährung lobte.
Kritiker bewerteten den Auftritt als versteckte Werbung für das Unternehmen. Klöckner wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer sachlichen Information über freiwillige Brancheninitiativen.