Drama im T0deshimmel des Karakorum: Warum Laura Dahlmeier auf 5.700 Metern nicht geborgen wurde – Schockierende Enthüllung über ihren letzten Wunsch!
Warum Laura Dahlmeier nicht gerettet werden konnte
Laura Dahlmeier ist im Karakorum-Hochgebirge ums Leben gekommen. Nach dem Unglück auf 5.700 Metern Höhe endete die Rettungsmission ohne eine Bergung. Das hat auch mit einem persönlichen Wunsch der Ex-Biathletin zu tun.
Weshalb wird davon ausgegangen, dass Dahlmeier tot ist?
“Die Rettungsaktion zur Bergung blieb erfolglos und wurde am Abend des 29. Juli eingestellt”: Das teilte Dahlmeiers Management zwei Tage nach dem Unglück mit. Es sei davon auszugehen, dass Dahlmeier sofort nach dem Unglück tot war – auch mit Blick auf die Schilderungen ihrer Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen. Bereits zuvor hatte es immer weniger Hoffnung gegeben, die 31-Jährige noch lebend zu finden.
Laut Berg- und Sportexperte Stefan Nestler ist es schwierig, auf dieser Höhe mit Verletzungen zu überleben: Besonders, wenn die Temperaturen in der Nacht fielen und man kein schützendes Zelt habe, sagte er im ARD-Interview. Die pakistanischen Behörden bestätigten – basierend auf Informationen des Rettungsteams -, dass Dahlmeier tot sei.

Warum konnte sie nicht gerettet werden?
Nach dem Notruf, den die Seilpartnerin umgehend absetzte, begann eine groß angelegte Rettungsaktion. Zunächst versuchte die Seilpartnerin noch selbst, Dahlmeier zu bergen. Das sei aber in dem schweren Gelände und wegen des weiter anhaltenden Steinschlags unmöglich gewesen, hieß es vom Management. Als sie kein Lebenszeichen mehr erkennen konnte, entschied sie sich in der Nacht zum Rückzug aus der Gefahrenzone und erreichte letztlich unversehrt das Basislager.
Bis ein Rettungshubschrauber in der Region war, dauerte es. Die Crew konnte am Dienstag beim Überfliegen der Unglücksstelle ebenfalls kein Lebenszeichen von Dahlmeier feststellen. Weitere Rettungsversuche per Helikopter scheiterten am schlechten Wetter.
Warum gibt es derzeit keine Bergung?
“Die Bergung des Leichnams ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar”, hieß es vom Management.
Der Spiegel berichtet unter Bezug auf ortskundige Bergsteiger, theoretisch sei es möglich, eine Person vom Basislager aus innerhalb von einem Tag aus einer Höhe von 5.700 Metern abzutransportieren. Dabei würde eine Trage verwendet. Allerdings müssten die Helfer selbst auf ihre Sicherheit achten. Wenn in dem Gebiet, in dem Dahlmeier von Steinschlag getroffen wurde, nach wie vor Felsbrocken vom Berg herunterfallen, könnte es schnell zu riskant werden.
Dahlmeiers Management teilte dazu mit: “Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen.” Dies sei auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten würden, Dahlmeiers letzten Wunsch zu respektieren.
Pakistanische Behörden wollen vorerst keinen weiteren Bergungsversuch in die Wege leiten. Damit wolle das Rettungsteam, zu dem auch Huber gehört, den Wunsch der verunglückten Sportlerin respektieren. Auch das Management der Sportlerin erklärte, aufgrund der aktuell vorherrschenden Gefahren am Laila Peak werde in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) der Leichnam nicht geborgen. “Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.”
Die Berge waren ihre Leidenschaft
Christoph Nahr, BR, tagesschau, 30.07.2025 17:00 Uhr
Wieso dauerte es so lange, bis der Hubschrauber kam?
Der Berg- und Sportexperte Stefan Nestler verwies im ARD-Interview auch auf Schwierigkeiten bei der Bergung durch die politische Situation. Es handle sich um “eine politisch total brisante Gegend”, sagte er. Es sei dort nur dem pakistanischen Militär erlaubt, Rettungsflüge auszuführen. Dafür seien jedoch Genehmigungen nötig. Deshalb könne es lange dauern, bis sich Helfer auf den Weg machen.
Die Steinschlaggefahr im Karakorum-Gebirge sei in diesem Sommer extrem hoch gewesen – aufgrund der hohen Temperaturen und des geringen Niederschlags, so Nestler bei tagesschau24. Auch die Retter seien diesem Risiko ausgesetzt gewesen. “Hinzu kam, dass sich das Wetter extrem verschlechtert hat.” Unter diesen Umständen wäre eine weitere Rettungsaktion unverantwortlich gewesen.
Was war Dahlmeier und ihrer Begleitung passiert?
Dahlmeier ist nach Angaben ihres Managements am 6.096 Meter hohen Laila Peak im Karakorum-Gebirge verunglückt. Sie und ihre Seilpartnerin waren den Angaben nach alleine im alpinen Stil unterwegs, das bedeutet mit möglichst leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik.
Das Unglück ereignete sich bereits am Montag gegen Mittag auf etwa 5.700 Metern Höhe. Dahlmeier sei von Steinschlag erfasst worden. Wodurch dieser Steinschlag ausgelöst wurde, ist nicht geklärt. Laut der Seilpartnerin – Marina Krauss – brachen die beiden Bergsteigerinnen die Besteigung vor dem Erreichen des Gipfels auf 5.700 Metern Höhe ab. Auf dem Abstieg wurde Dahlmeier getroffen. “Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen”, sagte Krauss dem BR.
Das Unglück geschah beim Abseilen. Laura Dahlmeier seilte als Zweite ab. “Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt”, schilderte die Bergsteigerin, die selbst unverletzt blieb. Es sei für sie nicht möglich gewesen, sicher an die Unglücksstelle zu kommen. Die einzige Möglichkeit, Laura zu helfen, sei gewesen, den Helikopter zu rufen.
Laura Dahlmeier
Mit zwei olympischen Goldmedaillen 2018 in Pyeongchang und insgesamt sieben Weltmeistertiteln war Dahlmeier die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts.
Im Mai 2019 beendete die Oberbayerin im Alter von 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin. Sie gab damals an, dass sie als Biathletin keine sportlichen Ziele mehr habe. Neben ihren Berg- und Klettertouren war Dahlmeier zuletzt auch als TV-Expertin für das ZDF aktiv. Die 31-Jährige war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin und aktives Mitglied der Bergwacht.
Wie genau lief der Einsatz?
Die Bergung wurde von einem internationalen Team koordiniert, unterstützt von erfahrenen Bergsteigern vor Ort. Wegen andauernder, großer Steinschlaggefahr konnte jedoch niemand zu der 31-Jährigen vordringen. Es folgte der Überflug am Dienstagmorgen. Am Dienstagabend wurde die Suche nach Angaben eines pakistanischen Behördensprechers wegen Dunkelheit vorerst abgebrochen.
Der Rettungseinsatz sollte am Morgen weitergehen, verzögerte sich dann aber wegen starker Winde und schlechter Sichtverhältnisse. Im Lauf des Tages wurde die Mission wieder aufgenommen, Helikopter konnten aufgrund der Wetterbedingungen jedoch nicht starten. Kletterer und Bergträger waren zur Unglücksstelle unterwegs. Später erklärte das Management, die Rettungsaktion zur Bergung sei erfolglos geblieben und deshalb eingestellt worden.Stefan Nestler zu den Bedingungen im Karakorum-Gebirge
Was verband Dahlmeier mit dem Gebirge?
Bergsteigen und Klettern galten als Dahlmeiers Leidenschaft. Die Sportlerin war seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel. Auf Instagram hatte Dahlmeier noch am 28. Juni Berg-Fotos gepostet – und die Ankündigung: “Training and preparing for the next big expedition goal.” (“Trainieren und Vorbereiten für das nächste große Expeditionsziel.”)
Den seit Jahren ausufernden Massentourismus – etwa im Himalaya – kritisierte Dahlmeier scharf. Der Mount Everest, der höchste Berg der Welt, unter dessen Gipfel sich regelmäßig Menschenschlangen bilden, reizte sie einem Interview zufolge nicht: Für Dahlmeier sei beim Bergsteigen “ein gewisser Abenteuergeist wichtig, eine gewisse Einsamkeit, eine eigene Routenwahl, sportliche Spontaneität und Flexibilität”, sagte Dahlmeier Anfang 2024.