Schockierende Tragödie im Karakorum: Laura Dahlmeier stirbt mit nur 31 Jahren – bereits das 4. Mitglied ihrer engen Kletter-Clique, das auf dramatische Weise ums Leben kommt – was steckt wirklich hinter dieser mysteriösen Unglücksserie?
Die Sportwelt steht unter Schock: Die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Laura Dahlmeier ist im Alter von nur 31 Jahren bei einer Bergexpedition im Karakorum-Gebirge in Pakistan tödlich verunglückt. Die passionierte Bergsteigerin galt als erfahren und umsichtig – doch in der gefährlichen Welt der Hochalpen genügt ein einziger Moment, um ein Leben auszulöschen.
Wie die Behörden in Pakistan sowie Bergsportkreise in Deutschland berichten, war Dahlmeier Teil einer kleineren Expedition, die einen technisch anspruchsvollen Gipfel im Karakorum – einer der abgelegensten und gefährlichsten Gebirgsketten der Welt – bezwingen wollte. Aufgrund plötzlicher Wetterumschwünge und extrem schwieriger Bedingungen kam es offenbar zu einem tragischen Unglück.
Noch konnte der Leichnam nicht geborgen werden – Lawinengefahr, starker Wind und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt machen eine Bergung derzeit unmöglich. Erst in den kommenden Tagen wird entschieden, ob und wann eine Rettungs- oder Bergungsmission gewagt werden kann.
Vom Biathlon-Star zur Bergsportlerin
Laura Dahlmeier wurde 2018 in Pyeongchang Olympiasiegerin im Biathlon und krönte ihre außergewöhnliche Karriere mit sieben Weltmeistertiteln und insgesamt 20 Medaillen bei Weltmeisterschaften. Bereits während ihrer aktiven Zeit galt sie als außergewöhnlich vielseitig – sie sprach mehrere Sprachen, war an Naturwissenschaften interessiert und hatte eine große Liebe zu den Bergen.
Nach ihrem Karriereende 2019 zog sie sich bewusst aus dem Rampenlicht zurück. Sie begann ein Studium in Sportwissenschaften und Umweltethik, arbeitete an Nachhaltigkeitsprojekten – doch ihre große Leidenschaft blieb der Bergsport.
Schon früh hatte sie Erfahrungen im alpinen Klettern gesammelt, und nach dem Ende ihrer Sportkarriere widmete sie sich intensiver denn je ihrer zweiten großen Liebe: dem Höhenbergsteigen. Doch damit begab sie sich auch in eine Welt, in der viele ihrer engen Freunde bereits ihr Leben verloren hatten.
Bereits der vierte Todesfall in ihrer Kletter-Clique
Was diesen Unfall so besonders tragisch macht: Laura Dahlmeier ist nicht die erste aus ihrem engen Freundeskreis, die den Bergen zum Opfer fiel. Insgesamt drei enge Freunde aus ihrer alten Kletter-Clique sind in den letzten zehn Jahren bei Expeditionen tödlich verunglückt.
Der bekannteste dieser Fälle ist sicherlich der Absturz von Hansjörg Auer, einem Weltklasse-Kletterer, der 2019 zusammen mit David Lama und Jess Roskelley in Kanada von einer Lawine erfasst wurde. Dahlmeier kannte Auer persönlich, beide teilten die gleiche Philosophie: Respekt vor der Natur, keine unnötigen Risiken – aber auch die Leidenschaft, an die eigenen Grenzen zu gehen.
In ihrem Buch „Wir brauchen mehr Mut“ schrieb Laura offen und sehr emotional über den Verlust dieser Freunde. Sie schilderte, wie sehr sie die Tode erschüttert hatten – und wie sehr sie sich immer wieder fragte, ob sich das Risiko lohnt.
„Ich habe Nächte nicht geschlafen, weil ich wusste: Es hätte auch mich treffen können“, schrieb sie. „Doch ich spüre in den Bergen etwas, das ich sonst nirgends finde – eine tiefe Verbindung zu mir selbst.“
Zwischen Faszination und Gefahr – ihre letzten Interviews
Noch vor wenigen Monaten hatte Dahlmeier in einem Interview mit dem „Alpin Magazin“ betont, dass sie sich der Gefahren stets bewusst sei.
„Wer in große Höhen geht, wer sich auf abgelegene Routen begibt, muss wissen, dass nicht alles kontrollierbar ist. Und trotzdem: Ich glaube daran, dass man mit Erfahrung, Demut und Vorbereitung sehr viel erreichen kann.“
Diese Haltung spiegelte sich auch in ihren Touren wider. Sie verzichtete bewusst auf Achttausender, mied touristische Expeditionen mit Hochträgern und konzentrierte sich auf technisch schwierige, aber weniger überlaufene Berge. Genau so eine Tour unternahm sie jetzt – und genau dort ereilte sie der Tod.
Die Reaktionen: Trauer, Fassungslosigkeit, Anerkennung
Seit Bekanntwerden der Nachricht reagiert die Sportwelt mit tiefer Bestürzung. Der Deutsche Skiverband (DSV) zeigte sich „fassungslos und tief traurig“. In einem Statement hieß es:
„Laura war nicht nur eine Ausnahmeathletin, sondern auch ein Vorbild in Sachen Haltung, Bescheidenheit und Leidenschaft. Ihr Tod reißt eine große Lücke in unsere Gemeinschaft.“
Auch zahlreiche Weggefährten, darunter Arnd Peiffer und Franziska Preuß, äußerten sich öffentlich. Peiffer schrieb:
„Ich habe mit ihr trainiert, gekämpft, gelacht – und jetzt weine ich. Die Berge waren ihr Leben. Ich hoffe, sie hat dort oben Frieden gefunden.“
Ihre Einstellung zum Leben – tiefgründig und reflektiert
Was Dahlmeier von vielen anderen Athletinnen unterschied, war ihre philosophische und reflektierte Sicht auf das Leben. In ihrem Buch und in zahlreichen Gesprächen sprach sie offen über den inneren Konflikt zwischen Risiko und Lebensfreude.
Sie erzählte von Zweifeln, von Trauer, aber auch von einer tiefen Dankbarkeit für das Leben, das sie führen durfte.
„Manchmal habe ich das Gefühl, ich lebe intensiver, weil ich weiß, wie schnell es vorbei sein kann. Ich will nicht mit 80 sagen müssen: Ich habe meine Träume nicht gelebt.“
Sie sprach oft darüber, wie sehr sie das Streben nach Erfolg in der Biathlon-Welt an ihre psychischen und körperlichen Grenzen brachte – und wie sie durch den Bergsport ein neues Gleichgewicht fand.
„Oben am Berg bin ich niemandes Tochter, Freundin oder Ex-Weltmeisterin. Ich bin einfach ich. Und das reicht.“
Ein Vermächtnis, das bleibt
Mit dem Tod von Laura Dahlmeier verliert nicht nur der Sport, sondern auch die Bergwelt und die junge Generation eine mutige, kluge und leidenschaftliche Frau, die bereit war, unbequeme Fragen zu stellen.
Sie lebte nicht für Likes oder Follower, sondern für das Echte, das Spürbare, das Authentische. Ihr Leben war ein ständiger Balanceakt zwischen Kontrolle und Loslassen, zwischen Vorbereitung und dem Mut zum Risiko.
Sie war nie leichtsinnig – aber sie war bereit, für das, was sie liebte, zu gehen.
Und so bleibt sie in Erinnerung: Als Biathlon-Königin mit eisernen Nerven. Als Bergsteigerin mit großem Herzen. Und als Mensch mit einer tiefen Sehnsucht nach dem Wesentlichen.
Hinweis: Derzeit gibt es noch keine offiziellen Informationen zur genauen Todesursache oder zum Ablauf des Unglücks. Die pakistanischen Behörden und lokale Rettungsteams beobachten die Wetterlage genau. Eine Bergung wird voraussichtlich in den nächsten Tagen versucht – falls es das Wetter zulässt.
Familie und Freunde bitten um Ruhe und Zurückhaltung, um den Verlust in Würde verarbeiten zu können.