„Sie schrie noch meinen Namen – dann war Stille!“: Laura Dahlmeiers Seilpartnerin bricht ihr Schweigen über den tödlichen Steinschlag – Was in den letzten Minuten wirklich geschah und warum jede Hilfe zu spät kam
Der tragische Tod von Laura Dahlmeier, die beim Bergsteigen durch einen Steinschlag tödlich verletzt wurde, bewegt ganz Deutschland. Besonders groß ist der Schmerz bei ihrer Seilpartnerin Marina Krauss, die sich nun erstmals zu dem grauenvollen Unglück äußert.
Laura Dahlmeier wurde gegen „die Wand geschleudert“
„Wir waren im Abstieg an der dritten Abseilstelle. Ich war schon unten an der nächsten Abseilstelle, die Laura ist nachgekommen. Und dann ging der Steinschlag los“, sagt Krauss in einer Presserunde in der Stadt Skardu, wie der Bayerische Rundfunk (BR24) berichtet. „Ich habe beobachtet, wie Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt. Für mich war es auch nicht möglich, da sicher hinzukommen.“
Ihr sei schnell klar geworden, dass eine schnelle Alarmierung des Rettungsdienstes ihre einzige Möglichkeit sei, Laura zu helfen. Doch für ihre Freundin kommt jede Hilfe zu spät.
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Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen tödlich verunglückt.
Hendrik Schmidt/dpa
Gemeinsam waren die beiden am 6.069 Meter hohen Laila Peak im Karakorum-Gebirge in Pakistan unterwegs. In der Nacht auf Montag (28. Juli) begann die Tour. „Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall drauf haben, dass es laut Wettervorhersage und, wenn wir in der Nacht starten, alles machbar ist. Wir haben uns aber, bevor wir den Gipfel erreicht haben, entschieden, umzudrehen”, sagt Krauss während der Presserunde.
„Wenn wir eine halbe Stunde früher gewesen wären, wären wir auch sicher heruntergekommen.”
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Laura Dahlmeier (31) tot! Seilpartnerin spricht über den Moment des Unglücks
Körper von Laura Dahlmeier soll vorerst in den Bergen bleiben
Doch auf dem Abstieg kommt es zu der Tragödie. Der Leichnam der Ex-Biathletin liegt nun in einem nur schwer zu erreichbaren Gebiet. Nachdem pakistanische Medien am Morgen noch berichteten, dass der Körper trotz des ausdrücklichen Wunsches von Dahlmeier geborgen werden soll, sei dies mittlerweile nicht mehr der Plan – zumindest vorerst, wie pakistanische Behörden der dpa bestätigen.
Auch das Management der Sportlerin erklärt, dass der Leichnam aufgrund der aktuell vorherrschenden Gefahren am Laila Peak in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) nicht geborgen werde. „Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.“ (fkl/dpa)