Tränen, Gänsehaut und das letzte Gitarrenriff: Ozzy Osbourne verabschiedet sich für immer von der Bühne – Black Sabbath spielen zum allerletzten Mal in Originalbesetzung in Birmingham! Was wirklich hinter dem emotionalen Abschied steckt, lässt selbst eingefleischte Fans sprachlos zurück…
Es war Ozzy Osbournes Abschied von der Konzertbühne: Bei einem Rock-Event in Birmingham traten Black Sabbath ein letztes Mal in Originalbesetzung auf. Für die Fans war es ein Moment zwischen Ekstase und Wehmut.
Es ist der Moment, auf den sie alle den ganzen Tag lang gewartet haben: Ozzy Osbourne kommt auf die Bühne. “Seid ihr bereit?”, fragt er das Publikum. “Ich kann euch nicht hören. Wuhuu, lasst den Wahnsinn beginnen!”
Der 76-Jährige ist von der Crew auf einem schwarzen Thron nach vorne gerollt worden. Er grinst unter seinem schwarzen Augen-Make-up – und rockt dann einfach im Sitzen. Und die Zehntausenden Fans im Villa-Park-Stadion in Birmingham scheinen ihr Glück, ihr Idol noch einmal zu sehen, kaum fassen zu können.
“Unglaublich, wie er in so einem Alter einfach rocken kann”
Vier Songs schmettert der “Fürst der Finsternis” von seinem Thron aus. Dass die Stimme hier und da brüchig wird, stört niemanden. Und zu sehen, wie das ganze Stadion ihm entgegenjubelt, scheint der Rocklegende dann doch nahe zu gehen. “Ihr habt keine Ahnung, wie ich mich fühle. Danke euch aus dem Tiefsten meines Herzens.”
Nach laut und hart erleuchtet dann zu “Mama, I’m Coming Home” das ganze Stadion andächtig in Handylichtern.

Player: audioOzzy und Black Sabbath sagen Goodbye: Abschiedskonzert in Birmingham
In der kurzen Pause im Anschluss sind die Fans selig. “Wunderschön! Diese Show ist pure Liebe und Unterstützung”, sagt Jenny, die extra aus den USA angereist ist.
“Es ist unglaublich, dass solch eine Ikone in so einem Alter vor so vielen Menschen auf die Bühne treten und einfach rocken kann. Er war einfach brillant”, schwärmt auch Jay aus Essex. Seine Partnerin jedoch hat ziemlich nasse Augen. Wie alle nur so glücklich sein könnten, verstehe sie nicht. Dies sei doch schließlich Ozzy Osbournes letztes Konzert. Dabei findet auch sie: “Seine Energie lässt nie nach. Ja, er ist älter geworden, seine Stimme anders. Aber der Enthusiasmus ist derselbe, das muss man anerkennen.”
Spektakuläres Line-up
Schon den ganzen Tag hatte zu Ehren von Black Sabbath ein spektakuläres Line-up an Bands gespielt: Von Metallica über Guns’n’Roses, Slayer und Tool bis hin zu den Sängern der Rolling Stones und von den Red Hot Chili Peppers, um nur einige zu nennen.
Alle mit ähnlicher Botschaft auf dem Herzen: “Wir sind hier, um Heavy Metal zu feiern, ein Genre, das Black Sabbath erfunden hat.”
“Höhepunkt der Rock’n’Roll-Geschichte”
Dann das große Finale: Black Sabbath tritt ein letztes Mal auf und startet, wie könnte es anders sein, mit dem legendären Anti-Kriegs-Song “Warpigs”. Zu “Iron Man” steigt dann langsam Staub aus dem Moshpit auf. Zum Schluss schallen zum letzten Mal die Töne des 1970er-Songs “Paranoid” durchs Stadion.
Und während das Abschiedsfeuerwerk über Villa Park aufsteigt, das Fazit von den Fans: “Das habe ich so noch nie erlebt, dass einem fast das Trommelfell platzt, weil die Leute so schreien”, sagt Christian Stark, der aus Deutschland angereist ist.
Mike Miley ist Drummer der amerikanischen Band Rival Sons, die am Mittag aufgetreten ist. Er fasst zusammen, was wohl vielen Fans nach diesem Mega-Abschiedskonzert durch den Kopf gehen dürfte: Ekstase und Wehmut. “Es ist das Ende einer großen Ära. Das war der Höhepunkt der Rock’n’Roll-Geschichte, das Woodstock, das Live-Aid des Metals. Das hier war ein Vor- und ein Nach-Jesus-Christus-Moment. Und ich durfte ein Teil davon sein.”