Zwei Jahre nach der Scheidung: Markus Lanz bricht sein Schweigen und gesteht die Liebe seines Lebens – eine Begegnung im Krankenhaus, die alles änderte
Markus Lanz. Der Name steht für präzise Fragen, kontrollierte Rhetorik und einen fast chirurgischen Umgang mit den größten Sorgen der Nation. Woche für Woche ist er der Architekt anspruchsvoller Diskurse, der Mann, der Politikern, Philosophen und Ärzten den Raum gibt, ihre Wahrheiten zu offenbaren. Doch über sein eigenes, tiefstes Inneres schwieg er lange. Vor zwei Jahren bestätigte sein Anwalt die einvernehmliche Scheidung von Angela Gessmann, seiner zweiten Frau, und fortan herrschte eine professionelle, undurchdringliche Stille. Die Öffentlichkeit rätselte über die Gründe, während der Moderator lächelnd vor der Kamera stand, innerlich in einem Schwebezustand erstarrt, zu verwundet, um weiterzugehen, zu stolz, um zurückzublicken.
Jetzt jedoch, im Frühjahr des Jahres 2025, geschah das Unerwartete. Ein Paparazzi-Foto in der Hamburger Innenstadt zeigte Lanz nicht allein. An seiner Seite: eine Frau, die lächelte und eine Wärme ausstrahlte, die Lanz’ gewohnter Umgebung fremd war. Und dann, statt der üblichen Stille, brach Lanz selbst das Schweigen. In einem ungewöhnlichen, offenen Brief auf seiner Website, der die Nation überraschte, gestand er: Die Frau an seiner Seite ist keine Prominente, sondern eine Krankenschwester, mit der ihn eine tiefgreifende Begegnung verbindet. Dieses Geständnis ist mehr als nur eine Schlagzeile; es ist die Offenbarung eines Mannes, dessen ganzes Leben von einem einzigen, nicht verarbeiteten Trauma und der ständigen Suche nach Balance geprägt war – und der seine Wahrheit erst fand, als er aufhörte, nach Perfektion zu streben.

Die unsichtbare Narbe: Der Preis der frühen Stille
Um Markus Lanz, den Mann hinter dem Mikrofon, wirklich zu verstehen, muss man zurückreisen, in das kleine Dorf Geiselsberg in Südtirol, wo er 1969 geboren wurde. Hier, geprägt von bäuerlicher Tradition und katholischer Strenge, wurde er im Alter von nur 14 Jahren mit einem Verlust konfrontiert, der den Verlauf seines Lebens für immer veränderte: Der frühe Tod seines Vaters Joosef an Leukämie.
Markus war damals in einem Internat, weit weg von zu Hause. Als der Anruf kam, der ihm das Ende seiner Kindheit verkündete – „Markus, dein Vater ist heute Morgen gestorben“ – gab es keine Verabschiedung, keinen letzten Händedruck. Dieser Schmerz, die Unmöglichkeit, sich zu verabschieden, hinterließ eine Wunde, die nie heilte. In seltenen Momenten der Offenheit gestand Lanz leise, fast zu sich selbst: „Ich war nicht dabei. Ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Ich habe dir nie verziehen“.
Diese Angst, dem Gefühl ausgeliefert zu sein, prägte seine gesamte Karriere. Sie verlieh ihm eine „große Energie“, einen Drang, die Kontrolle über sein Leben und seine Umgebung zu maximieren. Der eiserne Perfektionismus, für den er heute bekannt ist – jede Frage in seiner Talkshow geplant, jede Geste zielgerichtet – war ursprünglich ein Schutzschild gegen die Ohnmacht, die er als Kind erlebte. Er überlässt nichts dem Zufall, um nie wieder so machtlos zu sein wie damals. Diese tief sitzende Traurigkeit, die er seit Jahrzehnten in sich trägt, ist die unsichtbare Narbe, die ihn mehr als jedes journalistische Vorbild geformt hat.
Der Drahtseilakt des Ruhms: Zwei Lieben zwischen Rampenlicht und Alleinsein
In seinem Privatleben spiegelte sich dieser innere Konflikt zwischen Präsenz und Abwesenheit wider.
Die Ära Schrowange: Seine erste große Liebe in der Öffentlichkeit war die bekannte TV-Moderatorin Birgit Schrowange. Ende der 1990er-Jahre galten sie als Traumpaar der Fernsehlandschaft. Doch die Beziehung stand von Anfang an auf wackeligen Beinen, geprägt von der Hektik des Berufslebens. Als 2000 ihr gemeinsamer Sohn geboren wurde, spitzte sich der Konflikt zu: Lanz, der aufstrebende Star, arbeitete bis spät in die Nacht. Er war hin- und hergerissen zwischen zwei Leben, bis eines zerbrach. Die Trennung folgte, und Lanz gestand später die Müdigkeit, die zwischen den Zeilen seiner Erinnerungen lag: „Ich wollte nie ein Wochenendvater sein. Aber manchmal war das alles, was ich sein konnte“.
Die Ära Gessmann: Eine neue Hoffnung keimte 2008 auf, als Angela Gessmann in sein Leben trat. Die erfolgreiche Unternehmerin war bodenständig, unauffällig und bot Lanz etwas, das er dringend brauchte: eine Frau, die nicht nachfragte, sondern verstand. Sie vermittelte ihm den Eindruck, dass er keine Leistung erbringen müsse, um gemocht zu werden. Die Hochzeit 2011 in Bruneck war eine kleine, stille Zeremonie, fast unbemerkt von der Presse. Mit den beiden gemeinsamen Töchtern (geboren 2014 und 2018) wurde Lanz endlich weich. Er sang Kinderlieder, übte Zöpfe flechten und entdeckte, dass Heimat keine Ortsangabe, sondern eine Person sein kann.
Doch der Spagat zwischen Talkshow-Aufnahmen, Reisen und dem Druck der Medien blieb eine immense Herausforderung. Während Angela sich zurückzog, um mehr Zeit mit den Kindern in Südtirol zu verbringen, engagierte sich Markus immer mehr in Berlin und Hamburg. Es entstand eine schleichende Distanz. Lanz beschrieb das Ende seiner zwölfjährigen Ehe schonungslos ehrlich: „Wir haben aufgehört, miteinander zu reden, bevor es zu spät war“. Die Trennung wurde sorgfältig und chirurgisch geregelt – ohne öffentliches Drama, ganz Lanz-typisch – aber die innere Leere war nicht zu übersehen.

Der Zusammenbruch im Rampenlicht: Die Krise von 2014
Zwischen den Brüchen seines Privatlebens musste Lanz eine der größten beruflichen Krisen der deutschen Fernsehgeschichte durchstehen. Im Jahr 2014 geriet er nach einem als „aggressiv“ und „konfrontativ“ empfundenen Interview mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ins Zentrum eines Mediensturms.
Was als normale politische Gesprächsrunde begann, eskalierte zu einem nationalen Eklat. Lanz unterbrach, verzögerte und ließ keine langen Antworten zu. Die Reaktion war verheerend: Eine Online-Petition forderte seine Absetzung beim ZDF, über 230.000 Menschen unterzeichneten. Die Presse war rücksichtslos: „Egozentrischer, rücksichtsloser, redseliger Tyrann“.
Hinter den Kulissen erlebten Freunde den inneren Zusammenbruch des Moderators. Zum ersten Mal zweifelte der disziplinierte Mann nicht nur an seinem Job, sondern auch an sich selbst. Er fühlte sich „wie ein Schauspieler in einem Stück, dass ich nicht geschrieben habe“. Die Kritik traf ihn zutiefst, weil sie persönlich wurde; es ging um seine Integrität und seinen Charakter. Er, der sich als neutraler Vermittler sah, wurde plötzlich als „ideologischer Akteur“ betrachtet.
Lanz zog sich zurück, sagte Auftritte ab. Er musste begreifen, dass das Mikrofon eine „zweischneidige Klinge“ ist. In einem nicht vollständig ausgestrahlten Interview gestand er Fehler ein: „Ich war zu scharf, zu kontrollierend. Es war kein gutes Verhör, sondern eher ein erzwungener Versuch, Gerechtigkeit zu wahren“. Diese Phase der Selbstbeobachtung, dieser intensive Prozess der Selbstbefragung, zeigte einen Lanz, der wehrlos und selbstkritisch war. Er lernte auf die harte Tour, dass er das Leben anderer nicht managen kann, wenn sein eigenes zerbrechlich ist.
Das leise Glück: Die Liebe, die in der Dunkelheit wartete
Der Weg zum neuen Glück begann, wo man es am wenigsten erwartete: im Schutz der Stille, abseits der Kameras, in einem Krankenhaus in Hamburg.
Im Frühjahr 2025 wurde Lanz mit einer Frau fotografiert, die er selbst als Julia identifizierte. Sie ist keine bekannte Berühmtheit, sondern eine Krankenschwester aus der orthopädischen Abteilung, Mutter einer Tochter. Ihre Begegnung fand statt, als Lanz medizinische Hilfe brauchte. Die kurzen Gespräche wurden intensiver, der Abstand verringerte sich. Julia sah den Mann, der müde und unruhig war, den Lanz, der das Licht der Kameras fürchtete.
Vielleicht war es ihre Einfachheit, ihr Mitgefühl oder die Tatsache, dass sie ihn nicht als Moderator, sondern als jeden anderen Mann behandelte, die ihn anzog. Die Frage, die sie ihm stellte, wurde zum Schlüssel seiner inneren Wandlung, die ihn nicht mehr losließ: „Du hörst der ganzen Welt zu, aber hörst du auch dir selbst zu?“.
Diese Beziehung entwickelt sich langsam und zaghaft: Spaziergänge an der Elbe, gemeinsame Kochabende, kleine Kinos – Gespräche, bei denen niemand eine Kamera mitlaufen lässt. Freunde berichten von einer subtilen, aber sichtbaren Wandlung: Lanz’ Ton ist weniger zynisch und freundlicher geworden, mit weniger Perfektionismus und mehr Mitgefühl. Er lernte, dass man am wahrhaftigsten ist, wenn man aufhört, etwas sein zu wollen.
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Ein neues Verständnis von Heimat
Markus Lanz’ späte Offenbarung, dass er „in den unpassendsten Momenten Freude in mein Leben bringt“, ist ein Geständnis der tiefsten Wahrheit. Seine neue Liebe ist kein Ersatz für die Ehen, die er verloren hat, sondern ein neuer Anfang, geboren aus der Tiefe der Erfahrung. Es geht ihm nicht mehr darum, Lösungen zu finden, sondern darum, jemanden zu haben, der an ihn glaubt und einfach nur anwesend ist.
Der Mann, der einst in seinem Arbeitszimmer saß und ein altes Schwarz-Weiß-Foto seines Vaters anschaute, um Fragen zu stellen, die nie beantwortet wurden, kann nun endlich mit einem Gefühl des Friedens auf seine Brüche und Erfolge zurückblicken. Er ist zu der Erkenntnis gelangt, dass das Leben nicht in Kapiteln, sondern in Augenblicken geschrieben wird. Und dass der kritischste Moment typischerweise im stillen Kämmerlein und nicht vor der Kamera stattfindet.
Markus Lanz’ Geschichte ist die eines Mannes, der gelernt hat, dass die wahre Geschichte nicht das ist, was man vor der Kamera sagt, sondern das, was man schließlich zugibt, wenn das Licht ausgeht. Er, der Mann der Kontrolle, hat sich dem Unkontrollierbaren – der Liebe – hingegeben. In den Armen einer Krankenschwester, die ihn heilte, bevor er es selbst wusste, fand er endlich die Heimat, die er so lange gesucht hat.