„Georgina über das Leben nach Sido: ‘Ich konnte mir nicht mal eine eigene Wohnung leisten’
Georgina Stumpf, einst Freundin von Rapper Sido und ehemalige Twitch-Moderatorin, spricht offen über die schwerste Zeit ihres Lebens – ihre Kokainsucht, die Abhängigkeit von Sido und ihren mühsamen Neuanfang. In der ARD-Talksendung „deep und deutlich“ gewährte sie Einblicke in ihr Leben an der Seite des Musikstars und die Folgen dieser Beziehung.
Vom Streaming-Star zur Abhängigkeit
Als Georgina Stumpf Sido kennenlernte, zog sie zu ihm nach Berlin. Sie feierte wilde Partys, genoss das Leben in einer großzügigen Wohnung, die sie sich selbst nie hätte leisten können. „Dann wurde mir auch angeboten: Ich müsste erst mal nicht arbeiten“, erinnert sie sich. Der vermeintliche Luxus wurde jedoch zur Falle: Sie legte ihre eigene Karriere auf Eis und verlor zunehmend den Bezug zu sich selbst. „Ich habe gar nichts mehr Eigenes“, beschreibt Georgina rückblickend ihre Situation.
Der Absturz: Kokain und Identitätsverlust
In der Musikszene sei der Konsum von Kokain keine Seltenheit, berichtet sie. Auch Georgina verfiel der Droge, war tagelang wach, verlor zehn Kilo Gewicht, entfernte sich von ihrer Familie und belog ihre Freunde. „Ich wusste gar nicht mehr, wer ich war“, gibt sie offen zu. Die Sucht und die emotionale Abhängigkeit von Sido führten sie an den Rand des Abgrunds.
Der Wendepunkt: Klinikaufenthalt und Schwangerschaft
Die Rettung kam mit einem Klinikaufenthalt. „Ich wusste, mir kann sonst keiner mehr helfen“, sagt Georgina. Kurz darauf wurde sie schwanger. Als Sido zur Geburt nicht erreichbar war, stand ausgerechnet seine Ex-Frau Charlotte Würdig ihr bei: Sie hielt Georginas Hand und schnitt die Nabelschnur durch. Eine ungewöhnliche, aber starke Verbindung entstand.
Patchwork-WG mit Charlotte Würdig
Heute leben Georgina und Charlotte mit ihren Kindern in einer Patchwork-Wohngemeinschaft. Georgina wohnt im Souterrain, Charlotte im Haupthaus. Doch die finanzielle Unabhängigkeit bleibt eine Herausforderung. „Ich könnte mir aktuell keine eigene Wohnung leisten“, gesteht Georgina. Sie wird von ihren Eltern, Freunden und Charlotte unterstützt, doch ihr Ziel ist es, wieder vollständig auf eigenen Beinen zu stehen: „Ich wünsche mir, dass die Kleine und ich als Team alles bestehen können und ich vor allem finanziell unabhängig werde. Das bin ich de facto noch nicht.“
Ein Appell an junge Frauen
Aus ihren Erfahrungen zieht Georgina eine klare Lehre: „Ihr solltet euch niemals abhängig machen von einem Mann, von einem Partner, von einer anderen Person. Egal, ob emotional oder finanziell.“ Mit ihrer Offenheit möchte sie anderen Frauen Mut machen, für die eigene Unabhängigkeit zu kämpfen und sich selbst nicht zu verlieren.
Georginas Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schwer der Weg zurück ins eigene Leben sein kann – aber auch, dass es möglich ist, mit Unterstützung, Mut und Ehrlichkeit wieder aufzustehen.