Harry-Potter-Star stellt sich klar hinter trans Menschen – Statement nach Fan-Kritik an JK-Rowling-Franchise
„Harry Potter“-Sprecherin Michelle Gomez: „Ich stehe an der Seite von trans Menschen“
Die schottische Schauspielerin Michelle Gomez hat sich nach Kritik an ihrer neuen Rolle als Professor McGonagall in der kommenden Harry-Potter-Hörbuchreihe öffentlich zu Wort gemeldet und ihre Solidarität mit trans Menschen bekräftigt. In einer Instagram-Story am Mittwochabend wandte sie sich direkt an ihre LGBTQ+-Fans und insbesondere an die trans Community.
Kritik nach Rollen-Ankündigung
Gomez’ Beteiligung an dem Audible-Projekt hatte unmittelbar nach der Ankündigung für Unmut unter LGBTQ+-Unterstützern gesorgt. Viele Fans zeigten sich enttäuscht, da Autorin J.K. Rowling wegen ihrer umstrittenen Haltung zu Trans-Rechten immer wieder in der Kritik steht. Die neue Hörbuchreihe, die diese Woche vorgestellt wurde, versammelt ein Starensemble: Hugh Laurie spricht Albus Dumbledore, Matthew Macfadyen übernimmt Lord Voldemort, Riz Ahmed ist Professor Snape, Cush Jumbo fungiert als Erzählerin. Insgesamt sind über 200 Schauspielerinnen und Schauspieler beteiligt, die erste Folge „Der Stein der Weisen“ erscheint im November bei Audible.
Michelle Gomez’ Statement
In ihrem Statement schrieb Gomez:
„Ich möchte direkt auf die Bedenken eingehen, die hinsichtlich meiner Beteiligung an diesem Projekt geäußert wurden. Ich höre euch und verstehe, warum das für viele schmerzhaft ist. Ich möchte klarstellen: Ich stehe an der Seite von trans Menschen und unterstütze Trans-Rechte – voll und ohne Einschränkung.“
Die Schauspielerin erklärte weiter, sie habe die Rolle als jemand angenommen, der die Geschichten und ihre Bedeutung für Fans schätze, die „in dieser Welt Trost und Identität gefunden haben“.
„Ich verstehe jetzt viel klarer, wie tief kompliziert und verletzend diese Verbindung für viele sein kann, und nehme das ernst“, so Gomez.
„Ein Ally zu sein bedeutet, zuzuhören, auch wenn es unbequem ist, und Verantwortung zu übernehmen, wo es nötig ist. Ich bin bereit, beides zu tun.“
Hintergrund: Kontroverse um J.K. Rowling
J.K. Rowling sorgt seit Jahren mit kontroversen Äußerungen und Spenden für Organisationen, die Trans-Rechte politisch bekämpfen, für heftige Debatten. So spendete sie zehntausende Pfund an eine Kampagne, die vor Gericht erreichte, dass die rechtliche Definition einer Frau im Vereinigten Königreich auf Menschen beschränkt wurde, die bei Geburt als weiblich eingestuft wurden.
Auch andere Beteiligte an Harry-Potter-Projekten sahen sich bereits mit Kritik konfrontiert. Schauspieler Nick Frost erklärte im Juni:
„Sie hat ihre Meinung und ich habe meine – sie stimmen in keiner Weise überein.“
Paapa Essiedu, der in der geplanten HBO-Serie Professor Snape spielt, wurde kritisiert, nachdem er einen offenen Brief zur Unterstützung von trans Menschen im Entertainment unterschrieben hatte.
Geteilte Reaktionen auf neues Projekt
Die Ankündigung der neuen Hörbuchreihe und auch die geplante TV-Adaption von HBO wurden von trans Aktivist*innen und Teilen der Fangemeinde zurückhaltend aufgenommen. Viele stellen die Frage, warum prominente Schauspieler*innen sich weiterhin mit dem Franchise und Rowling assoziieren.
Fazit
Michelle Gomez zeigt mit ihrem Statement Verständnis für die Kritik und positioniert sich klar als Unterstützerin von trans Rechten. Ihr Beispiel verdeutlicht, wie komplex und emotional die Debatte um die Harry-Potter-Welt und ihre Schöpferin inzwischen geworden ist – und wie wichtig es für Beteiligte ist, offen und verantwortungsvoll mit den Sorgen der Community umzugehen.