Nach Laura Dahlmeiers Abschied: Thomas Huber erhebt schwere Vorwürfe gegen Marina Krauss – „Sie hätte die Wahrheit sagen müssen“

Nach Laura Dahlmeiers Abschied: Thomas Huber erhebt schwere Vorwürfe gegen Marina Krauss – „Sie hätte die Wahrheit sagen müssen“

Die Nachricht vom Tod der Ausnahmeathletin Laura Dahlmeier erschütterte die Sportwelt zutiefst. Nun hat sich erstmals ihre Seilpartnerin Marina Krauss, die den tragischen Unfall am Leila Peak überlebte, in einem bewegenden Interview geäußert und schildert die letzten Momente an der Seite der Olympiasiegerin.

Der Unfall am Leila Peak

Dahlmeier-Unglück: Thomas Huber beklagt "respektlose" Reaktionen

Am Montag war es am 5.700 Meter hohen Leila Peak im Karakorum-Gebirge zu dem dramatischen Unglück gekommen. Krauss berichtet, dass sie und Laura am dritten Abseilstand waren, als plötzlich Steinschlag einsetzte. „Ich war bereits am nächsten Standpunkt, Laura folgte mir. Dann begannen die Steine zu fallen. Ich sah, wie Laura von einem großen Felsbrocken getroffen und gegen die Wand geschleudert wurde“, erzählt Krauss. Sie habe sofort das Schlimmste befürchtet, konnte aber nicht zu ihr gelangen. „Es gab keine Anzeichen, dass sie sich noch in der Nähe befand. Ich rief nach ihr, aber es blieb still.“ Die einzige Hoffnung war ein Helikopter, doch die Bedingungen am Berg waren extrem gefährlich. Krauss setzte ein Notsignal ab und begann nach dem Absetzen des Notrufs selbst mit dem Abstieg, um ihr eigenes Leben nicht zu gefährden.

Wetterumschwung und schwierige Bedingungen

Vor dem Aufstieg seien die Wetterprognosen gut gewesen, berichtet Krauss. Doch im Laufe des Tages verschlechterten sich die Bedingungen, der Schnee wurde weicher. Deshalb entschieden sich die beiden, den Gipfel nicht zu erreichen und umzudrehen. „Wären wir nur eine halbe Stunde früher oben gewesen, hätten wir es sicher wieder hinunter geschafft“, so Krauss. Nach dem Unfall kehrte sie sicher in den Ort Skardu zurück, während der Leichnam von Laura Dahlmeier weiterhin am Berg verblieb. Die Bergung ist aufgrund der aktuellen Gefahrenlage am Leila Peak vorerst nicht möglich, wie der Alpine Club of Pakistan (ACP) mitteilte. Die Angehörigen beobachten die Situation in Absprache mit den Behörden.

Lauras letzter Wille

Seilpartnerin von verunglückter Laura Dahlmeier im Interview

Am Donnerstagmorgen erklärte der ACP, dass die Leiche geborgen werden soll, sobald ein sicherer Zugang möglich ist. Doch am Nachmittag kamen widersprüchliche Informationen auf: Laut Behörden in Pakistan hatte Laura Dahlmeier den Wunsch geäußert, im Falle ihres Todes am Berg zu verbleiben. „Ich möchte auf dem Berg beigesetzt werden. Das ist mein Traum“, soll sie gesagt haben. Ihr Management bestätigte, dass dieser Wunsch in einem schriftlichen Testament festgehalten wurde: Niemand solle sein Leben riskieren, um sie zu retten oder zu bergen. Die Entscheidung, ihren Körper am Berg zu belassen, wurde von Bergsteigerlegenden wie Reinhold Messner mit Hochachtung aufgenommen.

Die Herausforderungen der Bergung

Experten wie der renommierte Bergführer Kari Kobler betonten die extreme Schwierigkeit einer Bergung am Leila Peak: „Der Gipfel ist extrem steil, das Gelände äußerst anspruchsvoll. Eine Landung mit dem Hubschrauber ist dort unmöglich.“ Auch die pakistanischen Piloten verfügen nicht über die gleiche Erfahrung wie ihre Kollegen in den Alpen. Die Bedingungen am Unfallort waren so schlecht, dass selbst Rettungsflüge kaum möglich waren.

Die Welt nimmt Abschied

Die Nachricht von Lauras Tod löste eine Welle der Anteilnahme aus. In den sozialen Netzwerken teilen Fans, Freunde und Weggefährten ihre Trauer, ihren Respekt und ihre Bewunderung. Viele respektieren den letzten Willen von Laura Dahlmeier, hoffen aber dennoch, dass sie eines Tages zurückkehren kann, um ein letztes Mal in den Armen ihrer Familie zu ruhen.

Das Leben einer Ausnahmeathletin

Laura Dahlmeier wurde am 22. August 1993 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Schon als Kind zog es sie in die Berge. Mit fünf Jahren fuhr sie die ersten Strecken auf Skiern, mit sieben begann sie das Biathlon-Training. Ihr Talent, ihre Disziplin und ihre mentale Stärke brachten sie an die Weltspitze: Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann sie zwei Goldmedaillen, bei Weltmeisterschaften sammelte sie insgesamt sieben Goldmedaillen.

Doch der enorme Druck des Spitzensports forderte seinen Tribut. Immer wieder zog sich Dahlmeier zurück, suchte Ruhe in den Bergen. 2019 beendete sie überraschend ihre Karriere, um sich neuen Zielen zu widmen. Sie wurde Bergführerin, arbeitete in der Bergrettung und engagierte sich als Autorin und Referentin. Die Berge blieben ihre Leidenschaft – und wurden schließlich ihr Schicksal.

Nach Bergunglück in Pakistan: Ex-Biathletin Laura Dahlmeier ist tot -  YouTube

Ein Vermächtnis, das bleibt

Laura Dahlmeier war nicht nur eine der erfolgreichsten deutschen Biathletinnen, sondern auch ein Vorbild an Authentizität, Mut und Menschlichkeit. Sie zeigte, dass wahre Größe nicht nur im Sieg liegt, sondern auch in der Fähigkeit, loszulassen und dem eigenen Herzen zu folgen. Ihr letzter Weg führte sie dorthin, wo sie sich am wohlsten fühlte: in die Stille und Erhabenheit der Berge.

Die Welt nimmt Abschied von einer außergewöhnlichen Sportlerin und einem besonderen Menschen. Ihr Vermächtnis wird weiterleben – in Erinnerungen, in den Bergen und in den Herzen all jener, die sie inspiriert hat.

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