Sie sind eines der bekanntesten und beliebtesten Paare, die das RTL-Format „Bauer sucht Frau“ jemals hervorgebracht hat. Seit 2011 sind Schweinebauer Uwe (59) und seine Iris (57) unzertrennlich. Ihre Liebe, gefunden vor laufenden Kameras, hat sich als echt und dauerhaft erwiesen. Sie gelten als Traumpaar, als Beweis dafür, dass man im Fernsehen die wahre Liebe finden kann. Doch hinter der Fassade des rustikalen Glücks verbirgt sich ein tiefer, jahrelanger Schmerz, der das Leben des Paares nachhaltig geprägt und zu einer ihrer fundamentalsten Lebensentscheidungen geführt hat: der Entscheidung, keine gemeinsamen Kinder zu haben.
Es ist eine Geschichte über die Grausamkeit von Mobbing, die lebenslangen Narben, die es hinterlässt, und die Stärke einer Liebe, die selbst den dunkelsten Dämonen standhält.
Der Mann, den die Öffentlichkeit kennt, ist Uwe Abel, der Landwirt mit dem unverwechselbaren Markenzeichen: seiner großen, markanten Nase. Was oft als harmloses Erkennungsmerkmal belächelt wurde, ist für Uwe selbst der Ursprung eines Traumas, das seine Wurzeln tief in seiner Kindheit hat. Wie der Landwirt bereits 2018 im „Sommerhaus der Stars“ unter Tränen andeutete und seine Frau Iris nun kürzlich gegenüber dem Magazin „Revue heute“ bestätigte, ist dieses körperliche Merkmal kein Zufall der Natur. Es ist das Symptom einer Erbkrankheit.

Es ist ein Detail, das die öffentliche Wahrnehmung sofort verschieben sollte. Was für Außenstehende ein Grund zum Schmunzeln oder – in den dunkelsten Ecken des Internets – zum Spotten war, war für einen jungen Jungen die Zielscheibe für unerbittliche Hänseleien. Uwe wurde als Schüler Opfer von Mobbing. Tag für Tag. Die psychologischen Auswirkungen solcher Erfahrungen sind verheerend. Mobbing ist kein harmloser Teil des Erwachsenwerdens; es ist ein Angriff auf die Seele, der das Selbstwertgefühl zersetzt und tiefe Wunden hinterlässt, die oft ein Leben lang nicht heilen.
Für Uwe Abel war diese Wunde so tief, dass sie eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens diktierte. Das Trauma, das durch das unaufhörliche Mobbing wegen seines Aussehens entstand, ist der direkte Grund, warum er nie eigene Kinder wollte.
Diese Enthüllung wirft ein neues Licht auf das Paar. Die Frage nach Kindern wird öffentlichen Paaren oft gestellt, meist mit einer beiläufigen Neugier, die ignoriert, wie schmerzhaft dieses Thema sein kann. Bei Uwe und Iris war es keine Frage der Biologie oder des Timings. Es war eine bewusste Entscheidung, geboren aus einem tiefen Schmerz. Die Angst, dieses Merkmal – und damit das Risiko des gleichen Leidensweges – weiterzugeben, oder vielleicht die Unfähigkeit, das eigene Trauma zu überwinden, um sich der Vaterschaft zu öffnen, war stärker. Es ist eine tragische Konsequenz, die zeigt, wie weit die Schatten der Vergangenheit reichen können.
Auch heute, Jahrzehnte nach den Hänseleien auf dem Schulhof, ist der Schmerz nicht vergangen. Die Plattform hat sich geändert, die Grausamkeit ist geblieben. Iris Abel, die als starke und loyale Partnerin an Uwes Seite steht, berichtet von den anhaltenden Angriffen in den sozialen Medien. Es sind anonyme Profile, feige Verstecke im digitalen Raum, von denen aus verletzende Kommentare auf den Schweinebauern einprasseln.

„Da kann ich mich richtig aufregen“, gesteht die 57-jährige Versicherungsangestellte. Ihre Wut ist spürbar, ein Schutzreflex für den Mann, den sie liebt. Es ist ein Kampf, den viele Personen des öffentlichen Lebens führen, der aber im Fall von Uwe eine besonders bittere Note hat. Die Angriffe zielen auf dieselbe Wunde, die ihm schon als Kind geschlagen wurde. Iris macht deutlich, wie sehr es Uwe auch heute noch trifft: „Aber wenn ihn jemand persönlich auf seine nase anspricht, tut ihm das natürlich heute noch weh.“
Trotz dieser anhaltenden Angriffe hat Uwe eine bemerkenswerte innere Stärke entwickelt. Iris bestätigt, dass ihr Mann inzwischen „selbstbewusster“ sei. Er hat gelernt, mit sich selbst im Reinen zu sein, auch wenn Teile der Welt es nicht sind. Eine Operation, eine kosmetische Korrektur seiner Nase, kam für ihn nie infrage. Es ist ein Akt der Selbstakzeptanz, vielleicht sogar ein stiller Trotz gegen all jene, die ihn jemals dafür verurteilt haben. Er ist, wer er ist.
Diese innere Stärke ist auch das Fundament ihrer Beziehung. In einer Medienlandschaft, die von Trennungsschlagzeilen lebt, brodelte zuletzt auch bei Uwe und Iris die Gerüchteküche. Es wurde über eine Krise spekuliert, über ein mögliches Ende des „Bauer sucht Frau“-Märchens. Doch Iris tritt diesen Spekulationen mit entwaffnender Ehrlichkeit entgegen.
Im Gespräch mit dem Magazin „Meine Freizeit“ räumt sie mit den Gerüchten auf. Ja, sie streiten sich. „Wir streiten uns wie normale Ehepaare“, gibt sie zu. Aber, und das ist der entscheidende Punkt: „Ansonsten sind wir ein herz und eine seele.“
Es ist diese Normalität, die ihre Bindung so authentisch macht. Sie leben kein inszeniertes Hochglanz-Leben. Bei ihnen „knallen auch mal die Türen“, wie Iris lachend gesteht. Doch der Groll hält nie lange an. „Wir halten nie länger als eine stunde durch, dann kommt einer angekrochen“, betont die 57-Jährige. Es ist das Bild einer reifen, gefestigten Liebe, die weiß, dass Konflikte Teil des Lebens sind, aber die Verbindung zueinander wichtiger ist als der eigene Stolz.

Diese unerschütterliche Loyalität ist die Antwort des Paares auf all den Hass von außen und den Schmerz von innen. Wo die Gesellschaft oft einen Mangel sieht – das Fehlen von Kindern –, haben Uwe und Iris eine Fülle von Zuneigung und Verständnis füreinander geschaffen. Ihre Ehe ist ihr Zufluchtsort, ein Raum, in dem Uwes altes Trauma zwar existiert, aber nicht die Macht hat, ihre Liebe zu definieren oder zu zerstören.
Die Geschichte von Uwe und Iris Abel ist weit mehr als nur eine Reality-TV-Romanze. Es ist eine zutiefst menschliche Erzählung über die langfristigen Folgen von Grausamkeit und die heilende Kraft bedingungsloser Liebe. Sie zeigt auf schmerzhafte Weise, dass Worte – ob auf dem Schulhof oder im Internet – reale, lebensverändernde Konsequenzen haben können. Sie haben Uwe die Möglichkeit genommen, unbefangen über Vaterschaft nachzudenken.
Doch sie haben ihm nicht die Möglichkeit genommen, Glück zu finden. In Iris hat er eine Partnerin gefunden, die nicht nur sein „Markenzeichen“ sieht, sondern den Menschen dahinter, mitsamt seinen Narben. Sie kämpft für ihn, verteidigt ihn und teilt mit ihm ein Leben, das vielleicht anders verlaufen ist, als man es sich vorgestellt hat, aber das in seiner Essenz erfüllt ist. Sie sind ein Herz und eine Seele – eine stärkere Antwort auf Hass kann es nicht geben.