Grace Kelly – ein Name, der bis heute Glanz, Eleganz und die Quintessenz eines Hollywood-Märchens verkörpert. Die Geschichte des „goldenen Mädchens“, das ihre strahlende Filmkarriere für ein Leben als Prinzessin von Monaco aufgab, fesselte die Welt. Sie wurde Fürstin von Monaco, als sie Fürst Rainier III. heiratete, und die Öffentlichkeit sah eine Romanze, die schöner nicht sein konnte. Doch war ihr royales Leben wirklich so zauberhaft, wie es schien? War die Ehe tatsächlich luxuriöser und erfüllender als ihr früheres Leben in Hollywood? Jahrzehntelang kursierten Gerüchte, dass ihre Ehe weitaus komplizierter war, als die Welt wahrhaben wollte. Nun, kurz vor seinem Tod, machte Fürst Rainier selbst ein Geständnis, das alles verändern könnte, was wir über ihre Beziehung zu wissen glaubten. Eine schockierende Wahrheit, die die verborgenen Kämpfe im Leben von Prinzessin Grace enthüllte und die Welt erschütterte.
Der Aufstieg eines Hollywood-Stars: Grace Kellys Weg zum Ruhm
Grace Kelly, geboren am 12. November 1929 in Philadelphia, Pennsylvania, entstammte einer Familie voller Erfolgsmenschen. Ihr Vater, John B. Kelly Senior, war ein dreifacher Olympiasieger im Rudern und ein erfolgreicher Geschäftsmann. Ihre Mutter, Margaret Mayer, eine Sportlehrerin deutscher und irischer Abstammung. Die Familie Kelly war ein Hort des Talents: Ihr Onkel Walter C. Kelly war ein bekannter Vaudeville-Künstler, während ein anderer Onkel, George Kelly, ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Dramatiker war. Mit einer so angesehenen Herkunft und einer strengen katholischen Erziehung waren die Erwartungen an Grace hoch. Doch sie hatte Träume, die nicht zu dem traditionellen Weg passten, der ihr vorgezeichnet war.
Schon in jungen Jahren fühlte sich Grace zur Bühne hingezogen. Bereits mit zwölf Jahren nahm sie an Schuldtheaterstücken und Tanzprogrammen teil und zeigte ein natürliches Talent für die Schauspielerei. Ihr Vater missbilligte jedoch ihre Ambitionen. Er hatte eine konservative Meinung über die Unterhaltungsbranche und sagte einmal berüchtigt, dass Schauspielerei kaum über dem Straßenmädchen stehe. Trotz seines Widerstands war Grace entschlossen, ihrem Traum zu folgen, und damit begann eine Karriere und ein Leben, das alle Erwartungen sprengen sollte.
Entschlossen, ihre Träume nicht aufzugeben, wagte Grace Kelly 1947 einen mutigen Schritt in Richtung Zukunft. In diesem Jahr unterschrieb sie bei der Walter Thor Model Agency und zog nach New York City, um sich in der Unterhaltungsbranche einen Namen zu machen. Es war eine aufregende und unsichere Zeit voller Möglichkeiten. Doch der Einstieg ins Business war alles andere als glamourös. Statt großer Modekampagnen fand sich Grace in Werbespots wieder, in denen sie alles von Insektenspray bis Zigaretten bewarb. Es war nicht die glitzernde Karriere, die sie sich vorgestellt hatte, aber ihre Ausstrahlung und Eleganz blieben nicht unbemerkt. Der Fernsehproduzent Delbert Mann erkannte ihr Talent und besetzte sie in der Hauptrolle einer Adaption von Sinclair Lewis’ Roman „Bethel Maryday“. Diese Rolle markierte ihren Einstieg ins Fernsehen und eröffnete ihr die Tür zu fast 60 Live-TV-Auftritten in den nächsten Jahren.
Ihre Fernsehauftritte wurden zu einem Wendepunkt. Jede Performance brachte sie ihrem Ziel näher, und bis 1950 hatte sie sich einen Namen gemacht. Das Theater World Magazine ernannte sie zu einem der vielversprechendsten Talente am Broadway – ein Titel, den sie sich schnell verdiente. Sie erhielt viel Lob für ihre Auftritte in Produktionen wie „The Father“, „The Rockingham Taset“, „The Apple Tree“, „The Mirror of Delusion“ und „Episode for Sommerset Morgams TV Serial“. Mit jeder Rolle festigte sie ihren Ruf als außergewöhnliche Schauspielerin, ein aufgehender Stern am Schauspielhimmel.
Der große Durchbruch in Hollywood kam durch eine günstige Gelegenheit im Filmgeschäft. Der angesehene Produzent Stanley Kramer besetzte sie an der Seite von Gary Cooper in Fred Zinnemanns „High Noon“ – eine Rolle, die ihr Talent der Welt präsentieren sollte. Doch statt allgemeiner Begeisterung gab es gemischte Kritiken. Manche zweifelten an ihren Fähigkeiten. Doch Grace ließ sich davon nicht entmutigen. Im Gegenteil, die Kritik motivierte sie nur noch mehr, sich zu beweisen. Ihr Durchhaltevermögen zahlte sich bald aus, als sie eine entscheidende Rolle in „Mogambo“ bekam, ein großer Erfolg, der sie als aufstrebenden Star etablierte. Doch mit dem Ruhm kamen auch neue Herausforderungen. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit war Fluch und Segen zugleich: Bewunderung, aber auch ständige Beobachtung.
1954 erreichte ihre Karriere neue Höhen, als sie in Alfred Hitchcocks „Dial M for Murder“ an der Seite von Ray Milland spielte. Was eigentlich nur eine weitere spannende Filmrolle sein sollte, wurde zu einem Skandal, als sie eine Affäre mit dem verheirateten Milland begann. Die Beziehung sorgte für Schlagzeilen und brachte Unruhe in ihr Privatleben. Doch trotz dieser Turbulenzen glänzte Grace weiterhin beruflich. Im selben Jahr spielte sie in „The Country Girl“ eine Rolle, die ihr einen Oscar einbrachte und ihren Platz als eine der gefeiertsten Schauspielerinnen Hollywoods festigte.
Das Märchen beginnt: Begegnung mit Fürst Rainier III.
Während Grace Kelly den Glanz ihres Erfolgs genoss, drohten die Gerüchte über ihr Liebesleben ihren Ruhm zu überschatten. Ihre angeblichen Romanzen mit Kollegen wurden zum Lieblingsthema der Boulevardpresse. Doch gerade als es schien, dass ihr Ruf durch Klatsch zerstört werden würde, kam das Schicksal mit einer Wendung daher, wie sie kein Drehbuch besser hätte schreiben können. 1955 lernte Grace Kelly beim Filmfestival in Cannes Fürst Rainier III. von Monaco kennen. Ein formelles Fotoshooting im Fürstenpalast wurde zur schicksalhaften Begegnung. Doch hinter dem Glanz und der königlichen Fassade verbargen sich Kämpfe, Geheimnisse und Opfer – Aspekte aus Grace Kellys Leben, die die Welt nie ganz zu sehen bekam.
Interessanterweise war Grace Kelly mit einem anderen Mann verlobt, als sie Fürst Rainier III. kennenlernte. Im Jahr 1955 reiste Grace Kelly zum Filmfestival von Cannes nach Frankreich, wo sie zu einem Fotoshooting für ein Magazin mit Fürst Rainier III. von Monaco eingeladen wurde. Laut Biography machte sie einen kurzen Abstecher zum Fürstenpalast in Monaco für die Aufnahmen, bevor sie nach Cannes zurückkehrte. Ihre Freundin, die „Vom Winde verweht“-Darstellerin Olivia de Havilland, erinnerte sich später gegenüber People, dass Grace völlig verzaubert gewesen sei. Sie war wie im Bann. Doch während das Treffen mit Rainier wie ein Märchen wirkte, war Grace bereits verlobt – mit dem Modesigner Oleg Cassini. Briefe, die bei einer Cassini-Auktion entdeckt wurden, deuten darauf hin, dass sie tief in ihn verliebt war, was ihre plötzliche Sinnesänderung umso überraschender machte. Cassini selbst sprach sie einmal auf ihre Entscheidung an und soll zu seiner Ex-Verlobten gesagt haben: „Einer der Gründe, warum ich glaube, dass du diesen Mann heiratest, ist, weil das das beste Drehbuch ist, das du je in deinem Leben bekommen hast.“ Und in vielerlei Hinsicht war es tatsächlich die Rolle ihres Lebens. Doch hinter dem Glanz des königlichen Lebens erwies sich ihre Ehe als weitaus komplexer als jede Hollywood-Romanze. Jahre später vertraute Grace laut dem Buch „Once Upon a Time“ ihrer Freundin Charlotte Winston ihre Reue an: „Weißt du, wenn meine Mutter nicht so schwierig gewesen wäre, was Oleg Cassini anging, hätte ich ihn wahrscheinlich geheiratet“, gestand sie. „Diese eine Entscheidung hat meine ganze Zukunft verändert.“
Eine arrangierte Ehe? Die politischen und finanziellen Interessen
Hatte Grace Kelly eine arrangierte Ehe? Zwar war die Ehe von Grace Kelly und Fürst Rainier III. nicht offiziell arrangiert, doch viele spekulieren, dass sie alles andere als eine Liebesheirat war. Laut J. Randy Taraborrellis „Once Upon a Time“ deutete Grace selbst an, dass ihre Eltern einen großen Einfluss auf die Entscheidung hatten und sie unter Druck setzten, den Fürsten zu heiraten. Aber warum hätte ein Monarch überhaupt ein solches Arrangement nötig? Damals war Monacos Unabhängigkeit an ein heikles Abkommen mit Frankreich gebunden. Wie in „Grace Kelly: The Secret Life of a Princess“ erläutert wird, wäre Monaco in den Besitz Frankreichs übergegangen, wenn die Familie Grimaldi keinen Thronfolger hervorgebracht hätte. Vor dem Treffen mit Grace war Rainier mit einer französischen Schauspielerin liiert, die angeblich keine Kinder bekommen konnte. Um ähnliche Probleme zu vermeiden, musste Grace sich vor der Verlobung einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, um sicherzustellen, dass sie Erben zeugen konnte. Nachdem sie den Test bestanden hatte und ihr Vater eine Mitgift von erstaunlichen 2 Millionen Dollar bot, trafen sich Rainier und Grace nur zwei Wochen lang, bevor er um ihre Hand anhielt.
Doch jenseits der politischen Aspekte glauben einige, dass auch finanzielle Überlegungen eine Rolle spielten. Laut dem Filmproduzenten Robert Evans in seiner Autobiografie „The Fat Lady Sings“ kam die Idee möglicherweise sogar vom griechischen Reeder Aristoteles Onassis, der beträchtliche Besitztümer in Monaco hatte. Evans behauptet, Onassis habe Rainier überzeugt und gesagt, die richtige Braut könnte für den Tourismus in Monaco das bewirken, was die Krönung von Königin Elizabeth für Großbritannien getan hat.
Chaos und Glamour: Die „Hochzeit des Jahrhunderts“
Wie jede royale Hochzeit war auch die Eheschließung von Fürst Rainier III. und Grace Kelly im Jahr 1956 ein globales Spektakel. Fast 2000 Journalisten berichteten über die Zeremonie. Und wie Brautjungfer Marie Rambo erinnerte, es waren mehr Pressevertreter als Gäste dort. MGM filmte sogar die gesamte Veranstaltung und übertrug sie live an über 30 Millionen Zuschauer in ganz Europa. Obwohl königliche Hochzeiten immer prunkvoll sind, war der Zeitpunkt dieser besonders bedeutsam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die aufwendige Hochzeit von Grace und Rainier zum Symbol für Hoffnung, Wohlstand und die idealisierte Märchenromanze der 50er Jahre. Ihr Sohn, Fürst Albert, sprach später in People über die Wirkung: „Sie hat bei den Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was sie für Monaco bedeutet hat, für Menschen auf der ganzen Welt. Das ist etwas Unvorstellbares.“
Trotz der märchenhaften Außendarstellung hatte Grace selbst einen eher humorvollen Blick auf das Ganze. Statt die „Hochzeit des Jahrhunderts“ nannte sie es „der Karneval des Jahrhunderts“. Laut Fürst Albert empfand seine Mutter das Erlebnis als überwältigend, so sehr, dass sie und Rainier in der Hochzeitsnacht einfach nur schlafen gingen.
Das Ende einer Ära: Grace Kellys Abschied von Hollywood
War Grace Kellys glamouröses Hollywoodleben vorbei? Als eine der gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods führte Grace Kelly in den Jahren vor ihrer Hochzeit ein lebendiges gesellschaftliches Leben. Besonders 1954 war ein bedeutendes Jahr: Sie erhielt ihre erste Oscar-Nominierung für „Mogambo“, gewann einen Golden Globe und unterzeichnete einen 7-Jahres-Vertrag mit MGM. In dieser Zeit begann sie auch die Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock, der nicht nur ihre Karriere formte, sondern auch ein enger Freund und Mentor wurde. Doch ihre Hochzeit mit Fürst Rainier im Jahr 1956 bedeutete das abrupte Ende ihrer Hollywood-Karriere.
Laut „Once Upon a Time: Behind the Fairy Tale of Princess Grace and Prince Rainier“ versuchte sie, den Kontakt zu alten Freunden aufrechtzuerhalten, lud sie oft zu offiziellen Veranstaltungen in den Palast ein. Doch die Verbindung ihres früheren Lebens mit dem strengen königlichen Protokoll erwies sich als schwierig. Wenn ihre Freunde sie ermutigten, locker zu sein und Spaß zu haben, soll Rainier angeblich zusammengezuckt sein. Ein Gefühl, das auch ihre Hofdame Madge TV Bacon teilte, die einmal bemerkte: „Diese Vertraulichkeit zerstört mit einem Schlag die sorgfältig inszenierte Darstellung rund um den Fürsten und die Fürstin.“ Trotz der Einschränkungen durch das Hofleben verlor Grace nie den Wert echter Freundschaften aus den Augen. Noch 1982, im Jahr ihres Todes, sprach sie in einem Interview mit ABCs „20/20“ über ihre Bedeutung und sagte schlicht: „Meine Freunde sind mir sehr wichtig.“
Grace Kelly vermisste die Schauspielerei zutiefst. Sie hatte nie erwartet, dass ihre Ehe mit Fürst Rainier bedeuten würde, ihre Leidenschaft für die Schauspielerei aufzugeben. Schon in jungen Jahren träumte sie davon, auf der Bühne zu stehen, und schaffte es schließlich nach Hollywood, wo sie ein gefeierter Star wurde. Selbst Jahre nach ihrem Rückzug ließ sie das Verlangen nie los. „Ich vermisse das Schauspielern“, gab sie 1964 zu. „Wenn einen einmal das Schauspielfieber gepackt hat, wird man es nie ganz los.“ Doch eine Rückkehr in ihrer Karriere war keine Option, nicht mit Rainiers Missbilligung. Er ging sogar soweit, ihre Filme in Monaco verbieten zu lassen und erklärte gegenüber der Presse berüchtigt: „Ich will nicht, dass meine Frau arbeitet.“ Sein Widerstand hielt die gesamte Ehe über an.
Wie der Biograph James Spada gegenüber der South Florida Sun Sentinel erklärte, suchte Grace schließlich Zuflucht in Gedichtlesungen, um sich künstlerisch auszudrücken. Doch Rainier weigerte sich jahrelang, daran teilzunehmen. „Er war kein emotional großzügiger Mensch“, bemerkte Spada. Und nicht nur ihr Ehemann war gegen ihre Rückkehr nach Hollywood. Viele in Monaco dachten genauso. 1962, als Alfred Hitchcock sie einlud, die Hauptrolle in „Marnie“ zu übernehmen, reiste ein Reporter der Los Angeles Times nach Monaco, um die öffentliche Meinung einzufangen. Die Reaktion war eindeutig: „Ich hätte keinen Respekt mehr vor ihr gehabt, wenn sie nach Hollywood gegangen wäre“, erklärte eine Verkäuferin unverblümt. „Und unser Land hätte an Ansehen verloren.“ Letztlich lehnte Grace die Rolle ab und damit auch die Karriere, die sie so sehr liebte.
Ein kleiner Weg zurück: Der Vorstandsposten bei 20th Century Fox
Nachdem Grace Kelly sich damit abgefunden hatte, dass ihre Schauspielkarriere endgültig vorbei war, widmete sie sich voll und ganz ihrer neuen Rolle als Fürstin. Sie erfüllte ihre royalen Pflichten mit der gleichen Disziplin, Anmut und Freundlichkeit, die sie auch als Schauspielerin ausgezeichnet hatten. Doch Mitte der 1960er Jahre ergab sich unerwartet eine Gelegenheit, durch die sie zumindest ein kleines Stück zu ihrem früheren Leben zurückfinden konnte. 1976 meldete sich ihr früherer Agent Jay Kanter mit einem besonderen Angebot: 20th Century Fox wollte sie in den Vorstand berufen – als erste Frau überhaupt in dieser Position. Zu Kanters Überraschung sagte Grace zu. Sie übernahm die normalen Aufgaben eines Vorstandsmitglieds: „Die Interessen der Aktionäre, Budgets genehmigen, so etwas eben“, erinnerte er sich später in „Once Upon a Time: Behind the Fairy Tale of Princess Grace and Prince Rainier“.
Doch für Grace war nicht nur die geschäftliche Seite reizvoll, es war vor allem die Chance, wieder Teil der Unterhaltungswelt zu sein. Die Vorstandssitzungen fanden in Los Angeles und New York statt, was ihr eine gute Ausrede zum Reisen bot. „Sie sind ein Geschenk des Himmels“, soll sie Kanter gesagt haben. Wie sie einmal erklärte: „So komme ich wenigstens viermal im Jahr aus Monaco raus.“
Die Schattenseiten der Ehe: Gerüchte über Affären
Hatten sowohl Fürst Rainier als auch Grace Kelly Affären? Abgesehen von ihren sehr unterschiedlichen Hintergründen, die natürlich für Spannungen in ihrer Ehe sorgten, standen Grace Kelly und Fürst Rainier III. auch in ihrer romantischen Beziehung vor Herausforderungen. Gerüchte über außereheliche Affären rankten sich um beide und fügten ihrer Ehe weitere komplizierte Ebene hinzu. Laut der Promi-Biografin Wendy Leigh zögerte Rainier nicht lange, sich anderweitig umzusehen. In ihrem Buch „True Grace“ behauptete Leigh, dass der Fürst bereits innerhalb eines Monats nach der Hochzeit mit mindestens drei anderen Frauen involviert gewesen sei. „Grace war gedemütigt und äußerst unglücklich“, schrieb sie und beschrieb Rainiers engeren Kreis als „zweifelhaft“. Grace selbst schien sich der Affären ihres Mannes schmerzlich bewusst zu sein. Sie soll sich ihrem Friseur anvertraut und gesagt haben: „Ich weiß, dass mein Mann Affären mit anderen Frauen hat. Das frustriert mich sehr und macht mich sehr unglücklich.“
Aus dem Gefühl des Verrats heraus soll Grace angeblich selbst alte Romanzen wieder aufleben lassen haben. Es hieß, sie habe frühere Liebschaften mit Marlon Brando und Frank Sinatra neu entfacht. Einige Berichte behaupten sogar, sie und Sinatra hätten einen heimlichen Kurzurlaub in Cap Ferrat verbracht. Ihre Affäre soll mehrere Jahre gedauert haben.
Das komplizierte Familienleben und die Sehnsucht nach Glück
Ihr Familienleben war nicht besonders innig. Grace Kelly und Fürst Rainier III. hatten drei Kinder: Fürst Albert, Prinzessin Caroline und Prinzessin Stéphanie. Für die Außenwelt schien ihre Familie das perfekte Bild von märchenhafter Fruchtbarkeit und Wohlstand zu verkörpern. Doch hinter den Palastmauern war das Familienleben deutlich komplizierter. Während eines Großteils ihrer Kindheit wurden die Grimaldi-Kinder hauptsächlich von ihrer Nanny, Maureen, betreut. „Für meinen Bruder und mich war Maureen die wichtigste Bezugsperson in unserem Leben“, erzählte Caroline in „Albert II of Monaco: The Man and the Prince“. „Als wir klein waren, standen wir Maureen wahrscheinlich näher als unseren Eltern.“ Sie erinnerte sich sogar daran, wie sie und Albert jedes Jahr weinten, wenn Maureen in ihren Jahresurlaub ging.
Das heißt aber nicht, dass es keine Bindung zu den Eltern gab. Besonders Albert stand seiner Mutter näher als seinem berühmt distanzierten Vater. Vielleicht, weil er verstand, was sie für ihr neues Leben geopfert hatte. „Hierherzukommen und sich auf eine bestimmte Weise verhalten zu müssen, muss für sie am Anfang schwer gewesen sein“, reflektierte er, merkte aber an, dass er sie nie klagen hörte. Rainier selbst gab später zu, dass er sich gewünscht hätte, ein präsenterer Vater gewesen zu sein: „Mein einziges Bedauern ist, dass ich in den zarten Jahren meiner Kinder nicht ausreichend für sie da war“, sagte er einmal. „Und es ist zu spät, um die verlorene Zeit wieder gutzumachen.“
War Grace Kelly in ihrer Ehe unglücklich? Nachdem Hollywood-Ikone Grace Kelly zur Fürstin von Monaco wurde, glaubten viele, dass sie in ihrem neuen Leben mit tiefer Unzufriedenheit zu kämpfen hatte. Laut „High Society: The Life of Grace Kelly“ gestand sie einem Reporter einmal: „Ich erwarte nicht glücklich zu sein, und ich suche nicht nach Glück.“ Die Biografie legt nahe, dass sie sich zwar nicht in einem dauerhaften Zustand tiefer Depression befand, aber Phasen von Traurigkeit und Einsamkeit durchlebte. Grace selbst deutete an, wie schwer ihr die Umstellung auf das Leben in Monaco fiel. In einem Interview mit „20/20“ im Jahr 1982 bemerkte sie: „Mittelmeerländer akzeptieren Veränderungen nicht sehr leicht.“ Ihre Erfahrung wurde oft mit der von Prinzessin Diana verglichen, die ebenfalls unter dem Leben im Königshaus litt. Interessanterweise trafen sich die beiden Frauen einmal, und Diana erinnerte sich später an diese Begegnung: „Ich erinnere mich daran, wie ich Fürstin Grace traf, wie wundervoll und gelassen sie war, aber unter ihr war aufgewühltes Wasser. Ich habe das gesehen.“ Im Gegensatz zu Diana sprach Grace nie offen über mögliche Depressionen. Dennoch ist es leicht vorstellbar, wie schwer es für sie gewesen sein muss, ihre Hollywood-Karriere aufzugeben und sich in einer völlig neuen Welt zurechtzufinden. Wie der Biograph Jeffrey Robinson anmerkte, wurde Grace unmittelbar nach der Heirat mit Fürst Rainier III. in ihre royalen Pflichten hineingeworfen – und das, obwohl sie nicht einmal fließend Französisch sprach.
Der Fluch der Grimaldis und ein tragisches Ende
Fürst Rainier III. und Grace Kelly hatten nie wirklich Privatsphäre. Ähnlich wie die unermüdlichen Paparazzi, die die britische Königsfamilie belagern und letztlich zu Prinzessin Dianas tragischem Tod beitrugen, hatten auch Fürst Rainier III. und Grace Kelly kaum oder gar keine Privatsphäre. Wie Jay Jorganson, Autor von „Grace Kelly: Hollywood Dream Girl“, erklärte: „Das Einzige, worüber sie sprach, war Zeit“, und bemerkte, dass Grace nicht erkannt hatte, wie selten es sein würde, einen ruhigen Moment allein mit ihrem Ehemann zu verbringen. „Sie sagte, dass sie ein bisschen Privatsphäre haben wollte.“ Interessanterweise war Monaco, als Grace und Rainier Mitte der 50er Jahre heirateten, noch nicht der glamouröse Spielplatz der Reichen, der es heute ist. Der Biograph Jeffrey Robinson beschrieb es als ein „abgelegenes Nest“ und erklärte: „Die Elektrizität und die sanitären Anlagen stammten aus dem 19. Jahrhundert, und selbst die Telefone funktionierten nicht.“ Bei einem solch drastischen Lebenswandel und der ständigen Beobachtung durch die Öffentlichkeit ist es kaum verwunderlich, dass ihre Ehe oft kompliziert und anstrengend war. Der Mangel an Privatsphäre betraf nicht nur Grace und Rainier, sondern auch ihre Kinder. In einem Interview im Jahr 1982 verriet Prinzessin Grace, dass die Paparazzi so hartnäckig waren, dass ihre Tochter Prinzessin Stéphanie heimlich im Kofferraum des Autos zu ihren Gymnastikstunden gebracht werden musste, nur damit die Paparazzi ihr nicht folgen.
Waren Fürst Rainier III. und Grace Kelly vielleicht doch wirklich verliebt? Nach Grace Kellys Tod im Jahr 1982 meldeten sich viele Menschen zu Wort, die über die Schwierigkeiten in ihrer Ehe mit Fürst Rainier III. sprachen. Doch es ist ebenso möglich, dass ihre Entscheidung, Hollywood zu verlassen, einfach ein bewusster Schritt war, ihr neues Leben als Ehefrau und Mutter zu akzeptieren. In einem „20/20“-Interview im selben Jahr sprach Grace die anhaltenden Boulevardgerüchte rund um ihre Ehe an: „Die Paparazzi erfinden Dinge, sie erfinden Romanzen“, sagte sie. „Laut der Presse lassen mein Mann und ich uns ständig scheiden, was auch nicht stimmt.“ Obwohl Rainier während der Ehe immer wieder Untreue nachgesagt wurde, glauben manche, dass er Grace aufrichtig liebte. Laut „My Days with Princess Grace of Monaco“ erholte sich Fürst Rainier nie vom Verlust Graces und heiratete nie wieder. Auch sein Sohn, Fürst Albert, bestätigte dies in einem Interview bei „In Depth with Graham Bensinger“ und sagte, sein Vater sei zutiefst betroffen vom Tod Graces gewesen, und er sei danach nicht mehr derselbe Mann.
Grace Kelly starb am 14. September 1982 in Monte Carlo, nachdem sie während der Fahrt eine Hirnblutung erlitten hatte. Der darauffolgende Autounfall in Cap-d’Ail an der Côte d’Azur endete tödlich.
Ist die Fürstenfamilie von Monaco verflucht? Die Grimaldi-Dynastie, wie auch einige andere historische Adelsgeschlechter, gilt als von einem Jahrhunderte alten Fluch belegt. Ursprünglich aus Genua in Italien stammend, übernahm die Familie Grimaldi im Jahr 1419 offiziell die Kontrolle über Monaco. Fürst Rainier III.s Urgroßvater, Albert I., war der Herrscher, der 1911 Monacos erste Verfassung einführte. Doch lange davor hatte dunkle Folklore bereits einen Schatten auf die Familie geworfen. Der Legende nach entführte und vergewaltigte Fürst Rainier I. im 13. Jahrhundert eine Frau, die er für eine schöne Jungfrau hielt, nur um zu erfahren, dass sie in Wahrheit eine Hexe war. Der Überlieferung nach belegte sie die Blutlinie der Grimaldis mit einem Fluch: „Niemals wird ein Grimaldi im Ehestand wahres Glück finden.“ Ob wahr oder nicht, die Geschichte war der Familie nicht gerade wohlgesonnen. Wie die Independent schamlos formulierte: „Skandale, Scheidungen und Gerüchte über Untreue verfolgen sie seit Jahrzehnten, weshalb manche sie als Europas dysfunktionalste Familie bezeichnen.“ Angesichts der gut dokumentierten Turbulenzen in der Ehe von Fürst Rainier III. und Grace Kelly, voller Gerüchte über Seitensprünge sowie Graces tragischem und frühem Tod, ist es nicht schwer zu verstehen, warum viele glauben, dass der sogenannte Grimaldi-Fluch noch immer über der Familie liegt.
Grace Kellys Leben als Fürstin – war es wirklich so tragisch, wie manche glauben, oder war es einfach der Preis dafür, in eine Monarchie einzuheiraten? Die Enthüllungen kurz vor Fürst Rainiers Tod geben einen tiefen Einblick in die komplexen Realitäten hinter dem königlichen Glanz, eine Geschichte, die weit über das hinausgeht, was das Publikum einst für ein Märchen hielt.