Es sollte der Beginn eines romantischen Märchens werden, basierend auf Wissenschaft, Vertrauen und dem Mut, sich auf einen völlig fremden Menschen einzulassen. Doch was sich in der aktuellen Staffel von „Hochzeit auf den ersten Blick“ (HadeB) 2025 abspielt, lässt nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Experten fassungslos zurück. Was passiert, wenn das fundamentale Regelwerk des Experiments – die absolute Unbekanntheit der Partner – plötzlich außer Kraft gesetzt wird? Und was, wenn der frischgebackene Ehemann sich statt als strahlender Ritter als tollpatschiger Actionheld versucht, der dafür von seiner Angetrauten statt Küssen nur Flüche erntet? Willkommen im Chaos der Ehe von Marin und Frank.
Ein Morgen voller Versprechungen – und erster Risse
Dabei fing alles so vielversprechend an. Der Morgen nach der Hochzeit, oft der erste Moment der Wahrheit, in dem die Aufregung des Ja-Worts der Realität weicht, schien für Marin und Frank wie aus dem Bilderbuch. Frank, offensichtlich bemüht, seiner neuen Frau jeden Wunsch von den Augen abzulesen, hatte ein Frühstück arrangiert, das Herzen schmelzen lässt. Blumen, kleine Aufmerksamkeiten, liebevolle Gesten – Marin war sichtlich gerührt. Sie wischte sich sogar eine Träne aus dem Augenwinkel; ein Moment puren Glücks, der die Hoffnung nährte, dass die Experten hier ein perfektes „Match“ gefunden hatten. Die Chemie schien zu stimmen, die sogenannte „Wolke 7“ war greifbar nah.
Doch wie so oft im Reality-TV ist die Idylle trügerisch und von kurzer Dauer. Der Übergang vom romantischen Frühstück zur harten Realität eines gemeinsamen Alltags – oder in diesem Fall einer gemeinsamen Aktivität – erfolgte abrupt und schmerzhaft.

Das Yoga-Debakel und der missglückte Heldenmut
Die erste gemeinsame Bewährungsprobe stand an: Ein Yoga-Outdoor-Workout. Eigentlich eine Gelegenheit, Harmonie und Körperkontakt aufzubauen. Doch schon hier zeigten sich erste Risse in der Kommunikation und Vorbereitung. Frank, vielleicht zu sehr auf Romantik und zu wenig auf Sport eingestellt, hatte schlichtweg keine passende Kleidung dabei. Die Unlust war ihm anzusehen; er wollte die Stunde am liebsten „skippen“. Ein klassischer Fehlstart in die gemeinsamen Aktivitäten.
Was dann folgte, hätte jedoch kein Drehbuchautor absurder schreiben können. Eine Unachtsamkeit, eine glitschige Treppe und das Unglück nahm seinen Lauf: Die Tasche der Yogalehrerin stürzte in die Tiefe, direkt Richtung Meer. In einem Anflug von impulsivem Heldenmut – oder vielleicht dem Wunsch, die schlechte Stimmung durch Tatkraft zu retten – zögerte Frank keine Sekunde. Er eilte zur Rettung der Tasche und landete dabei selbst im Wasser.
Eine Szene, die in einem Liebesfilm vielleicht mit einem lachenden Kuss und dem Abtrocknen des Helden geendet hätte, löste bei Marin das komplette Gegenteil aus. Statt Bewunderung gab es blankes Entsetzen und harsche Worte. „Das war eine selten dumme Aktion, finde ich gerade ziemlich scheiße“, kommentierte sie den Vorfall unverblümt. Die romantische Fassade bröckelte nicht nur, sie wurde vom Salzwasser weggespült. Der Held war nass, die Braut war sauer, und die Stimmung war am Boden.
Der eigentliche Schock: „Ich kenne ihn!“
Doch während man das „Taschen-Gate“ noch als unglückliches Missgeschick oder erste eheliche Meinungsverschiedenheit hätte abtun können, lauerte im Hintergrund eine Bombe, deren Explosion das gesamte Experiment in Frage stellt.
Szenenwechsel: Das Paar sitzt im Auto, unterwegs in die Flitterwochen. Ein Moment der Ruhe, könnte man meinen. Doch plötzlich fällt der Satz, der jedem „Hochzeit auf den ersten Blick“-Fan und vor allem den Experten das Blut in den Adern gefrieren lässt. Marin erkennt ihren Bräutigam. Es ist kein vages Gefühl, kein „Er kommt mir bekannt vor“. Nein, es ist Gewissheit.
„Ich kenne ihn“, platzt es heraus. Wie sich herausstellt, sind Marin und Frank keine Unbekannten. Sie haben eine gemeinsame Vorgeschichte. Zwei bis drei Telefonate, ein früheres Dating – die Details kommen nur stückweise ans Licht, aber die Implikationen sind gewaltig. Das Kernkonzept der Sendung, das „First Look“-Prinzip, bei dem sich zwei völlig Fremde erst am Altar begegnen und ohne Vorurteile kennenlernen, ist damit hinfällig.
Experten in Alarmbereitschaft: Ist das Experiment gescheitert?
Für das Experten-Team rund um Beate Quinn ist diese Enthüllung der Super-GAU. „Das war für uns alle ein Schock“, gibt die erfahrene Paartherapeutin zu. Die sorgfältige Auswahl, die psychologischen Tests, das wissenschaftliche Matching – all das basiert auf der Annahme, dass die Kandidaten bei Null anfangen.
Wenn zwei Menschen sich bereits „beschnuppert“ und damals offensichtlich nicht für eine Beziehung entschieden haben (sonst wären sie ja nun ein Paar und nicht in dieser Show), starten sie nicht bei Null, sondern mit einer Hypothek. Alte Eindrücke, vielleicht sogar alte Enttäuschungen oder Vorurteile, sind sofort wieder präsent. Der unvoreingenommene Blick, die Chance, sich neu zu verlieben, weil man muss und weil die Wissenschaft es sagt, wird durch die banale Realität früherer Dating-Versuche konterkariert.

Vorteil oder Fluch?
Marin selbst scheint zunächst zu glauben, dass diese Vorgeschichte ein Vorteil sein könnte. Man kennt sich ja schon, die erste Hürde ist genommen. Doch die Realität im Auto spricht eine andere Sprache. Die Stimmung ist nicht vertraut-liebevoll, sondern angespannt. Das Wissen um die Vergangenheit baut eine Mauer auf, statt Brücken zu schlagen.
Es entsteht der fatale Eindruck, dass die essentiellen Bausteine einer HadeB-Ehe fehlen: Das echte, neugierige Kennenlernen, das Überraschungsmoment, das blinde Vertrauen in das Neue. Wenn die Basis schon vor dem Ja-Wort brüchig war – warum sollte sie jetzt, unter dem Druck der Kameras und einer rechtlich bindenden Ehe, plötzlich halten?
Ein Ausblick voller Fragezeichen
Die Zuschauer bleiben mit einer brennenden Frage zurück: Kann ein bewusster Neustart gelingen, wenn die Vergangenheit mit im Ehebett liegt? Frank und Marin müssen nun nicht nur die üblichen Hürden einer Fremden-Ehe meistern, sondern auch klären, warum es beim ersten Mal nicht geklappt hat – und ob Franks missglückte Rettungsaktionen und Marins scharfe Zunge überhaupt kompatibel sind.
Die Entscheidung wird in den kommenden Folgen fallen, doch eines ist sicher: Dieser Start war mehr als holprig. Ob aus diesem Chaos noch Liebe wachsen kann oder ob der „Skandal 2025“ als schnellste Scheidung in die Geschichte eingeht, bleibt abzuwarten. Für Unterhaltung – und reichlich Diskussionsstoff in den sozialen Medien – ist jedenfalls gesorgt.