Der Preis der Leidenschaft: Matthias Reim gesteht die höllischen Ehe-Prüfungen mit Christin Stark
Es war das Jahr 1990, eine Zeit des politischen Aufbruchs und grenzenloser Hoffnung in Deutschland. Mitten in diesen historischen Umbrüchen schlug ein Lied ein wie ein musikalischer Blitz: „Verdammt, ich lieb’ dich“. Fünf einfache Worte, gesungen mit einer rohen, ungeschminkten Ehrlichkeit, die im deutschen Schlager unbekannt war. Sechzehn unvorstellbare Wochen thronte dieser Song an der Spitze der Charts, verkaufte sich über zweieinhalb Millionen Mal und katapultierte seinen Schöpfer, Matthias Reim, über Nacht in den Olymp der deutschen Musik. Er war kein aalglatter Star, sondern ein Mann mit wilder Mähne, Lederjacke und einer Stimme, die so rau und ehrlich klang wie das Leben selbst. Er sang nicht nur über die Liebe; er schrie ihren Schmerz, ihre Leidenschaft und ihre unendliche Verzweiflung heraus.
Doch wer die raue Inbrunst dieses Jahrhundert-Hits von Matthias Reim kennt, ahnt die prophetische Wahrheit, die sich darin verbirgt: Sein Leben selbst sollte ein ständiger Tanz zwischen Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt werden – genauso intensiv, kompliziert und schmerzvoll wie die Zeilen seines größten Erfolgs. Nun, Jahre später, nach vier gescheiterten Ehen, sieben Kindern von sechs Frauen, dem finanziellen Ruin und dem unerträglichen Verlust eines Sohnes, bricht der Schlager-Titan sein Schweigen über das vermeintliche Happy End seiner fünften Ehe mit der 33 Jahre jüngeren Christin Stark. Hinter den strahlenden Lächeln und den harmonischen Glücksbildern verbarg sich eine tiefgreifende Prüfung: eine höllische Ehekrise, die ihre Liebe an die Grenzen des Erträglichen brachte.
Ein Leben komponiert aus Glück und Schmerz
Die Fakten seines Liebeslebens lesen sich wie ein tragisches Epos: vier Ehen, sieben Kinder von sechs verschiedenen Frauen. Matthias Reim sprach einst selbst von der Liebe als einem unkontrollierbaren Feuer, das wärmt und gleichzeitig verbrennt. Um den Mann zu verstehen, der er heute ist, muss man die tiefsten Täler durchmessen, die er durchschritten hat.
Seine erste Ehe mit Miriam Reim von 1985 bis 1992 brachte zwei Kinder hervor, darunter Sohn Bastian. Von Anfang an zogen dunkle Wolken auf, denn Bastian litt an einer schweren Krankheit, einer spastischen Lähmung. Zu sehen, wie sein eigener Sohn von Kindesbeinen an mit so vielen körperlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, war für Matthias, wie er später zugab, eine der schmerzhaftesten Herausforderungen seines Lebens. Es war ein stiller Kampf, der hinter den Kulissen geführt wurde, während die Welt zu den Klängen seines Welthits tanzte.
Die Ehe mit Miriam zerbrach auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Es folgten weitere intensive, aber kurzlebige Liebschaften und Ehen: mit Margot Scheuermeier, mit der er Sohn Julian bekam, und die leidenschaftliche Beziehung mit Schlagersängerin Michelle, aus der Tochter Marie-Luise hervorging. Schließlich heiratete er Sarah Stanik, mit der er zwei weitere Kinder, Romeo und Romy, bekam.
Doch nicht nur die Liebe, auch seine Karriere führte ihn an den Abgrund. Anfang der 2000er Jahre stand der Superstar vor dem Nichts: Millionen von Euro Schulden, das Ergebnis falscher Berater und gescheiterter Investitionen. Der Mann, der die größten Hallen gefüllt hatte, sah sich plötzlich mit den Schwierigkeiten des Lebens konfrontiert. Er musste kämpfen, Stück für Stück, getrieben von der Verantwortung für seine Kinder und der unbändigen Liebe zur Musik.
Die unerwartete Wendung und der tiefste Riss
Mitten in diesem komplexen Patchwork-Gefüge aus alten Wunden und neuen Hoffnungen schlug das Schicksal noch einmal eine unglaubliche Wendung ein. Im Jahr 2015, als Matthias Reim 58 Jahre alt war, klopfte es an seiner Tür. Davor stand eine Frau namens Claudia, die sich als seine Tochter vorstellte – das Ergebnis einer kurzen Jugendliebe, als Reim selbst noch ein Teenager war. Vier Jahrzehnte lang hatte er nichts von ihrer Existenz geahnt. „Als Claudia auftauchte, fühlte es sich für mich an, als stünde meine ganze Welt still“, erzählte er später. Es war Schock und unerwartete Gelegenheit zur Wiedergutmachung zugleich.
Doch der größte Schmerz, ein Schmerz, der tiefer schnitt als jede gescheiterte Ehe und jeder finanzielle Ruin, sollte ihm erst 2022 bevorstehen: der Tod seines Sohnes Bastian im Alter von nur 35 Jahren. Bastian, der stille Kämpfer, der sein ganzes Leben lang gegen seine schwere Krankheit angekämpft hatte, verstarb. Für Matthias war es ein Schock, von dem er sich vielleicht nie ganz erholen wird. „Bastian zu verlieren ist ein unerträglicher Schmerz“, sagte er danach mit brüchiger Stimme.
Christin Stark, seine heutige Ehefrau, gab einen seltenen Einblick in die Tiefe seiner Trauer. Sie erzählte, wie Matthias oft still dasaß, die Gitarre in der Hand, leise traurige Melodien spielte und mit seinem verlorenen Sohn zu sprechen schien. Dieser unermessliche Schmerz, so betonte sie, habe ihn zu einem noch sensibleren Menschen gemacht, der jeden Moment mit seiner Familie bewusster genießt.
Die Fünfte Liebe: Vom Mentor zum Ehemann
Inmitten dieses Schmerzes und der komplexen Familienverantwortung trat Christin Stark in sein Leben. Ihre Liebesgeschichte begann 2012 leise, fast unbemerkt, als eine rein berufliche Beziehung. Er, der etablierte Star und Mentor, nahm die 33 Jahre jüngere, aufstrebende Sängerin unter seine Fittiche. Doch aus der gemeinsamen Arbeit im Tonstudio wuchs eine tiefe Verbundenheit, ein gegenseitiges Verständnis, das über die Musik hinausging. Sie sah in ihm nicht nur den alternden Star, sondern den verletzlichen Mann hinter der rauen Fassade.
Trotz des Altersunterschieds von 33 Jahren und vieler Prophezeiungen eines schnellen Endes bewiesen sie das Gegenteil. Ihre Liebe war widerstandsfähig. Als Matthias 2015 mit einer schweren Herzmuskelentzündung kämpfen musste und alle Konzerte absagen musste, wich Christin nicht von seinem Krankenbett. „Sie war sein Fels in der Brandung“, bezeugten Freunde. Am 6. April 2020 gaben sie sich heimlich das Jawort, und mit der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Zoe im März 2022 schien das Glück perfekt. Matthias Reim, mit 64 Jahren noch einmal Vater geworden, schwebte im siebten Himmel.
Die höllische Prüfung im goldenen Käfig
Doch was die Öffentlichkeit nicht sah, war der Beginn einer Prüfung, die ihre Liebe an die Grenzen des Erträglichen bringen sollte. Hinter den glücklichen Posts verbarg sich eine Ehe im Ausnahmezustand. Auf der einen Seite Matthias, der getrieben von seiner finanziellen Vergangenheit und seiner Verantwortung für sieben Kinder geschworen hatte, nie wieder locker zu lassen. Er stürzte sich in die Arbeit, verbrachte Wochen im Studio und auf Tournee.
Auf der anderen Seite stand Christin: Sie war nun Mutter, aber auch eine ehrgeizige Künstlerin mit eigenen Ambitionen. Sie übernahm eine eigene Fernsehsendung, „Schlager des Monats“, und baute sich eine eigene, treue Fangemeinde auf. Hier schlich sich der Dämon ein, der viele Beziehungen im Rampenlicht zerstört: die Eifersucht.
Quellen aus dem engsten Umfeld berichteten von wachsenden Spannungen. Es war keine Untreue, sondern eine berufliche Eifersucht. Matthias, der Mentor, musste zusehen, wie seine Schülerin, seine eigene Frau, immer erfolgreicher, immer selbstständiger wurde. Jeder Erfolg von ihr, so heißt es, war für Reim ein zweischneidiges Schwert. Er war stolz, doch gleichzeitig nagte an ihm die Angst, sie könnte ihn überflügeln und nicht mehr brauchen.
Dieser Kontrollverlust war schwer zu ertragen für einen Mann, der es gewohnt war, im Zentrum zu stehen. Christin hingegen wollte ihre Flügel ausbreiten und als Christin Stark wahrgenommen werden, nicht mehr nur als „die Frau von Matthias Reim“. Ihr natürlicher Wunsch nach Eigenständigkeit stieß auf seine tiefsitzende Verlustangst, genährt durch so viele gescheiterte Beziehungen.
Die Situation eskalierte zu heftigen Streitereien. Es ging um Kleinigkeiten, um die Kindererziehung, um berufliche Entscheidungen, doch im Kern immer um dasselbe: den Kampf um die eigene Identität innerhalb der Beziehung. In einem seltenen Moment der Offenheit gestand Matthias Reim im Fernsehen: „Eine Beziehung mit mir ist nicht einfach. Ich bin ein komplizierter Mensch. Ich bin oft unterwegs, ich lebe für meine Musik. Das verlangt einer Frau alles ab.“
Die ultimative Lektion: Loslassen, um zu halten
Der Höhepunkt der Krise war erreicht, als Christin Stark mit dem Gedanken spielte, alles hinzuwerfen. Sie liebte ihn, aber sie drohte, in diesem goldenen Käfig an seiner Seite zu ersticken. Der Gedanke, nach all den gescheiterten Versuchen auch diese vielleicht letzte, große Liebe zu verlieren, muss für Matthias unerträglich gewesen sein.
Es war der Moment der Wahrheit: Matthias Reim musste erkennen, dass er, wenn er diese Frau halten wollte, sich selbst ändern musste. Er musste lernen loszulassen, ihr zu vertrauen und ihre Stärke nicht als Bedrohung, sondern als Geschenk zu sehen. Es war der ultimative Test für einen Mann, der sein Leben lang nach Liebe gesucht hatte und nun Gefahr lief, sie genau dann zu zerstören, als er sie endlich gefunden zu haben glaubte.
Was bleibt von dieser Geschichte? Wahre Liebe ist kein Märchenschloss, das man erreicht und dann für immer besitzt. Sie ist eine Entscheidung, die man jeden einzelnen Tag aufs Neue treffen muss. Matthias Reim, der Mann der gescheiterten Ehen, hat in dieser Krise seine wichtigste Lektion gelernt: Festhalten ist manchmal der sicherste Weg, jemanden zu verlieren. Er musste lernen, seiner Frau als gleichberechtigter Partner auf Augenhöhe zu begegnen.
Das Paar ist durch dieses Feuer gegangen und so scheint es, auf der anderen Seite gestärkt wieder herausgekommen. Ihre Liebe ist heute weniger märchenhaft, weniger perfekt für die Kameras, aber dafür ehrlicher, reifer und unendlich viel widerstandsfähiger. Matthias Reim bleibt ein Symbol – nicht nur für seine unsterbliche Musik, sondern auch für die unzerstörbare Resilienz des menschlichen Geistes. Er ist ein Überlebender, der nicht aufgab, die Liebe zu suchen, auch wenn sie ihn immer wieder verletzt hat. Seine Geschichte ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass das Leben kein gerader Weg ist, sondern eine Abfolge von Fehlern und Triumphen, und dass wahre Liebe immer einen hohen Preis fordert.