Die unsichtbare Wunde des “Handstand Lucky”: Ludwig Hofmaier (83) blickt zurück und offenbart die herzzerreißende Wahrheit hinter seinem berühmten Lächeln
Ludwig Hofmaier ist eine lebende Ikone der deutschen Unterhaltung. Für Millionen Zuschauer verkörperte der gebürtige Saaler an der Donau mit seinem verschmitzten Blick, seiner bayerischen Herzlichkeit und dem untrüglichen Geschäftssinn das, was viele am alten Deutschland lieben: Authentizität, Bodenständigkeit und entwaffnenden Humor. Besser bekannt als „Handstand Lucky“ – ein Spitzname, den er sich durch seine spektakulären akrobatischen Einlagen auf Kirchtürmen und Autodächern in den 60er- und 70er-Jahren erwarb – stahl er später als Antiquitätenhändler in der ZDF-Erfolgssendung Bares für Rares die Herzen der Nation.
Doch hinter der sonnigen Fassade, die ihn in ganz Deutschland so beliebt machte, verbarg sich stets eine stille, tiefe Traurigkeit. Heute, mit fast 84 Jahren, blickt Ludwig Hofmaier auf ein Leben voller Triumphe und Verluste zurück. Erstmals legt er nun offen, was seine engsten Vertrauten längst wussten, was das Publikum aber nur ahnen konnte: Die wahre Geschichte eines Mannes, der gelernt hat, mit einem Lächeln zu leben, obwohl ihn zwei Schicksalsschläge beinahe zerbrochen hätten. Er offenbart die Wahrheit über sich selbst, die erklärt, warum sein Lächeln nie ganz ehrlich, aber auch nie ganz verloren war.

Der Schatten der größten Liebe: Der Verlust, der die Welt zerbrechen ließ
Der größte Schmerz im Leben des Ludwig Hofmaier ist zugleich die Quelle seiner stillen Stärke: der Verlust seiner geliebten Frau. Sie war über Jahrzehnte hinweg seine Vertraute, seine Partnerin und sein Ruhepol nach einem rastlosen Leben. Sie verstand und stützte ihn wie kein anderer Mensch. Als sie starb, brach für den Mann, der immer in Bewegung war, die Welt zusammen. An die Stelle seiner unbändigen Energie trat eine lähmende Stille. „Ich war nie gut im Stillsein“, gestand er einmal, aber als sie ging, sei selbst die Stille zu laut geworden.
Die Frau, die er liebte, kannte beide Seiten des Handstand Lucky: den lebensfrohen, witzigen Händler und den sensiblen, verletzlichen Mann dahinter. Als sie schwer erkrankte, wich Ludwig Hofmaier kaum von ihrer Seite. Freunde berichteten, wie er tagelang schweigend im Krankenhaus saß und ihre Hand hielt. In seinem Blick lag alles: Angst, Liebe, Hilflosigkeit. Nach ihrem Tod zog er sich zurück. Die Antikgeschäfte, seine einstige Leidenschaft, lagen still. Die charakteristische Energie, die ihn auszeichnete, war verschwunden. Ein Kollege aus Bares für Rares beschrieb es treffend: „Er war da, aber nicht mehr ganz bei uns“.
Auch wenn er auf dem Bildschirm charmant, schlagfertig und verschmitzt blieb, versank er in den Drehpausen in Gedanken. Er sah auf alte Gegenstände, als suchte er in ihnen Trost, als wäre irgendwo in diesen Dingen ein Stück von ihr geblieben. Seine Tochter erzählte später offen über diese schwere Zeit: „Mein Vater hat sein Leben lang gelernt, stark zu sein“, sagte sie, „aber diese Stärke hat ihn fast zerbrochen“. Ludwig Hofmaier selbst fragte sich nach ihrem Tod lange, wofür er überhaupt noch weitermachen solle. „Alles, was ich tat, war früher für sie“, sagte er leise. „Ohne sie hatte das Leben keinen Klang mehr“.
Doch was ihn aufrecht hielt, war die Erinnerung. Er begann, alte Fotos anzusehen, Briefe zu lesen, ihre Stimme in Aufnahmen zu hören. Er weinte, er lachte, und er traf eine Entscheidung: Er lebte weiter. „Sie hätte nicht gewollt, dass ich aufhöre zu lachen“, sagte er schließlich. Diese Worte wurden zu seiner neuen Lebensphilosophie. Der Verlust seiner Frau bleibt seine größte Wunde, doch zugleich ist sie seine unsichtbare Kraft, die ihn auch heute noch trägt. „Ich sehe sie manchmal in einem Sonnenstrahl“, so Hofmaier, „und dann weiß ich, dass sie immer noch bei mir ist“.
Die Feuertaufe: Wie ein Desaster zum Wendepunkt wurde
Lange bevor der Handstand Lucky zum Fernsehstar avancierte, musste er eine zweite Katastrophe überstehen, die ihm beinahe alles nahm, was er besaß. In den frühen 1980er-Jahren führte Ludwig Hofmaier ein kleines, aber florierendes Antiquitätengeschäft in Regensburg. Es war nicht nur sein Lebensunterhalt, es war sein ganzer Stolz, sein Lebenswerk, das er mit bloßen Händen aufgebaut hatte. In einer einzigen Nacht wurde dieses Geschäft jedoch durch einen verheerenden Brand bis auf die Grundmauern zerstört.
Die Flammen vernichteten nicht nur kostbare Möbel, Gemälde und Uhren, sondern auch Erinnerungsstücke mit unersetzlichem emotionalem Wert, darunter ein altes Taschenmesser-Set, das ihm sein Vater geschenkt hatte. „Ich stand vor der Asche meines Lebenswerks“, erinnerte sich Hofmaier, „und wusste nicht, wo ich anfangen sollte“. Dieser Schicksalsschlag war ein brutaler Wendepunkt. Hofmaier, der Mann, der stets auf seine eigene Stärke vertraut hatte, stand plötzlich vor dem Nichts.
Doch anstatt in Verzweiflung zu versinken, bewies er jene unerschütterliche Zähigkeit, die ihn später zum Publikumsliebling machen sollte. Er begann von vorne. Er reiste durch Bayern, verkaufte auf Flohmärkten und sammelte wieder ein, was andere weggeworfen hatten. Viele erinnerten sich später daran, dass der Handstand Lucky nach jedem gelungenen Verkauf einen Handstand machte – nicht aus Eitelkeit, sondern als Geste der Dankbarkeit, dass das Leben ihm noch eine Chance gab. „Ich habe gelernt, dass man alles verlieren kann, aber niemals den Willen“, war die Philosophie, die ihn fortan begleitete.
Das Feuer traf ihn tief, doch er verwandelte die Lektion in eine neue Perspektive. Er begann, Antiquitäten nicht mehr als bloßen Besitz zu betrachten, sondern als Geschichten. Jedes alte Objekt, das er später bei Bares für Rares in den Händen hielt, erinnerte ihn daran, dass jedes Stück seine eigene Vergangenheit trägt, genau wie er selbst. Seine Frau berichtete, dass er nach dem Brand tagelang nicht schlafen konnte, aber niemals wütend war. „Er sagte immer, es war nur Holz, nur Metall. Das Herz schlägt weiter“. Diese Haltung rettete ihn.
Wenn man ihn heute danach fragt, was dieser Brand ihm genommen hat, antwortet er mit ruhiger Gelassenheit: „Materiell alles, menschlich nichts.“ Und was er gewonnen habe? „Demut“, sagt er, „und das Wissen, dass das Leben auch nach dem Feuer weitergeht“. Dieser Moment, der ihn beinahe zerstört hätte, wurde so zum Beginn eines neuen Kapitels.

Liebe ist eine Entscheidung: Die stürmische Geschichte einer langen Ehe
Ludwig Hofmaier gesteht freimütig: Liebe war für ihn nie einfach. Seine Ehe, die über Jahrzehnte Bestand hatte, war ebenso leidenschaftlich wie stürmisch. Es war ein beständiger Kampf zwischen Nähe und Freiheit, geprägt von zwei starken Charakteren, die einander liebten, aber auch immer wieder herausforderten.
Seine Frau verstand seinen unstillbaren Freiheitsdrang, seine Ruhelosigkeit, aber sie litt darunter, dass er selten stillstehen konnte. „Er war immer unterwegs, immer auf Achse“, erzählte sie einmal. „Er brauchte das Leben, das Risiko. Ich brauchte ihn“. Die langen Reisen als Antiquitätenhändler, wochenlang auf Flohmärkten und Auktionen quer durch Deutschland, forderten ihren Tribut. Zu Hause wartete seine Frau oft mit Geduld, doch auch mit wachsender Einsamkeit.
Besonders nach dem verheerenden Brand und in den Jahren des Wiederaufbaus geriet ihre Beziehung an ihre Grenzen. Finanzieller Druck, Enttäuschungen und das erbarmungslose Tempo des Lebens zogen tiefe Spuren. Es gab Zeiten, in denen das Schweigen lauter war als jeder Streit. „Wir waren manchmal so weit voneinander entfernt, obwohl wir im selben Raum standen“, erinnert sich Ludwig Hofmaier.
Trotz aller Spannungen hielten sie zusammen. Was sie verband, war mehr als nur Romantik – es war eine tiefe Loyalität. Seine Frau stand zu ihm, als er am Boden lag. „Ich habe vieles falsch gemacht“, gab er zu, „aber ich habe nie aufgehört, sie zu lieben.“ Sie war diejenige, die ihm half, wieder aufzustehen und ihn an seine Stärke erinnerte, wenn er zweifelte.
Auch als der Ruhm durch Bares für Rares kam, geriet die Ehe erneut unter Druck. Die Öffentlichkeit nimmt dich ein Stück weit gefangen, erzählte eine Bekannte. Doch statt sich zu trennen, suchten sie den Weg zueinander zurück. „Wir mussten uns neu kennenlernen“, sagte Ludwig Hofmaier später. „Nach so vielen Jahren bist du nicht mehr derselbe Mensch. Aber wenn du den anderen immer noch siehst, dann lohnt es sich“. Sie blieben zusammen, bis der Tod sie trennte. Ihre Liebe war keine makellose Romanze, sondern eine Geschichte voller Widersprüche und echter Gefühle. „Liebe“, so Hofmaier, „ist kein Zustand. Sie ist eine Entscheidung. Jeden Tag aufs Neue“.
Der stille Triumph: Würde im Alter und der Rückzug des Dealers
Mit 83 Jahren hat Ludwig Hofmaier vieles überlebt, was andere längst aufgegeben hätten. Doch auch an ihm ist die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Der Körper, der einst Handstände auf Brückengeländern vollführte und schwere Antiquitäten trug, ist müde geworden. Seit einigen Jahren kämpft er mit Gelenkproblemen, Herzschwäche und der allgegenwärtigen Müdigkeit des Alters. Ärzte rieten ihm zur Schonung, doch Stillstand war nie seine Stärke. „Ich will kein Pflegefall werden“, sagte er einmal lächelnd, „ich will gehen, solange ich noch lachen kann“.
Trotzdem musste er akzeptieren, dass sein Körper Grenzen zieht. 2020 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und verließ die Sendung Bares für Rares, in der er fast ein Jahrzehnt lang Millionen Menschen begeistert hatte. „Es war Zeit“, sagte er schlicht. „Der Körper hat es mir gesagt“.
Diese Entscheidung, die ihm schwerfiel, da Rückzug für einen lebenslangen „Untermenschen“ auch Einsamkeit bedeutete, brachte ihm zugleich inneren Frieden. Er las wieder mehr, ging spazieren, hörte alte Musik, die ihn an seine Frau erinnerte. „Ich bin alt, aber nicht fertig“, sagt er mit verschmitztem Blick. Sein Gesundheitszustand, insbesondere das Herz, verschlechterte sich stetig. „Das Herz ist wie eine alte Uhr“, beschreibt er es philosophisch. „Es läuft, solange man es aufzieht, und manchmal bleibt es einfach stehen, um auszuruhen“.
Trotz dieser Beschwerden blieb Ludwig Hofmaier geistig wach und humorvoll. Er verfolgt Fernsehsendungen, liest alte Artikel über seine frühen Auftritte und schreibt Notizen als Erinnerung an ein „wildes Leben“. „Alt werden ist nichts für Feiglinge“, bemerkt er augenzwinkernd, „aber es ist auch ein Geschenk“. Er weiß, dass seine Zeit begrenzt ist, doch er sieht dies als Gelegenheit, dankbar für das zu sein, was war und was bleibt. Seine größte Stärke ist die Fähigkeit, loszulassen, ohne zu verlieren. Denn wer so viel erlebt hat wie er, weiß: „Das Leben ist endlich, aber Erinnerungen sind unsterblich“.

Das wahre Vermächtnis: Ein Schatz, der nicht aus Geld besteht
Ludwig Hofmaier verstand Reichtum nie als Ziel. Sein Vermögen bestand nie nur aus Geld, sondern aus Geschichten, Erinnerungen und Dingen, die andere übersehen hätten. Zwar wird sein Vermögen durch die vielen Jahre als erfolgreicher Antiquitätenhändler und Fernsehstar auf rund eine Million Euro geschätzt, doch für ihn war Geld stets nur Mittel zum Zweck, nicht zum Anhäufen. „Ich habe nie gesammelt, um reich zu werden“, erklärte er einmal, „ich habe gesammelt, weil ich Dinge liebe, die eine Seele haben.“
Sein kleines Haus in Bayern, schlicht, gemütlich und voller Erinnerungen, ist sein wahres Königreich. Jeder Raum erzählt eine Geschichte, gefüllt mit alten Eichenholzschränken, vergilbten Fotos, Bücherstapeln. In seiner Küche hängt das vergilbte Foto seiner Frau über dem Esstisch – „Mein Herz mit Augen“, nannte er sie liebevoll. Er küsst es jeden Abend, bevor er schlafen geht, ein Ritual, damit sie weiß, dass er sie nicht vergessen hat.
Ludwig Hofmaier lebt heute umgeben von den Zeugnissen seiner Vergangenheit: schlicht, bescheiden und zufrieden. Er fährt noch immer seinen alten Wagen, den er liebevoll seinen „treuen Esel“ nennt. Er ist zufrieden mit wenig, solange er morgens seinen Kaffee trinken und das Radio einschalten kann. Wenn er über Reichtum spricht, meint er nicht das Materielle: „Ein Mensch ist nicht reich, weil er viel besitzt“, betont er, „sondern weil er nichts mehr braucht.“
Sein Lebensende verbringt er in dieser Haltung der Demut und Dankbarkeit. Er hat gesehen, wie Ruhm vergeht, Geld verschwindet und Häuser brennen. Was bleibt, ist das, was man geteilt hat: Liebe, Erinnerungen, Geschichten.
Ludwig Hofmaier hinterlässt etwas, das kein Geld der Welt kaufen kann: ein Lächeln in den Herzen der Menschen und das Gefühl von Wärme und Echtheit. Sein Leben war kein Märchen, sondern eine Geschichte, die zeigt, dass Würde, Humor und – vor allem – Liebe die wahren Schätze sind. Seine Liebe zu seiner Frau endete nicht, sie verwandelte sich in Erinnerung, Dankbarkeit und Frieden. Und wenn er manchmal leise sagt: „Ich hoffe, sie wartet auf mich“, dann spürt man, dass die wahre Liebe, die er so schmerzlich verlor, niemals stirbt. Sie ist sein Vermächtnis.
 
								 
								 
								 
								 
								