Die Wollnys im Ausnahmezustand: Servet nach wildem Junggesellenabschied verschwunden – Kaltfüßigkeit oder Absturz?
Der Countdown zur Traumhochzeit von Loredana Wollny und ihrem Verlobten Servet hat begonnen. In der malerischen Kulisse der Türkei, vor den Augen von 150 geladenen Gästen, sollte der Bund fürs Leben geschlossen werden – der Höhepunkt einer Liebe, die die Herzen der Zuschauer seit Langem berührt. Doch die letzten Stunden vor dem großen Ja-Wort wurden von einem Zwischenfall überschattet, der selbst für die turbulente Großfamilie Wollny schockierend war. Servet, der Bräutigam in spe, war nach seinem Junggesellenabschied, der alle Erwartungen übertraf, spurlos verschwunden.
Die Anspannung lag bereits Tage vor dem Event in der Luft. Eine Hochzeit in einem fremden Land, die Koordination von 150 Gästen, die Mischung aus deutschen und türkischen Traditionen – all das sorgte für einen nervösen Wirbel, selbst bei Familienoberhaupt Silvia Wollny. Doch bevor das Brautpaar gemeinsam in den Hafen der Ehe segeln konnte, stand eine unumgängliche Hürde an: der traditionelle Junggesellenabschied. Während Loredana ihren Mädelsabend in Ruhe mit Mama Silvia und ihren Schwestern zelebrierte, wurde Servet von den Wollny-Männern in die Mangel genommen.
Die Männer, angeführt von Familienmitgliedern wie Peter, hatten einen Tag voller Überraschungen und Herausforderungen für Servet geplant. Der Bräutigam selbst gab sich im Vorfeld zerknirscht und amüsiert zugleich. „Ich weiß nicht, was sie vorhaben, ich mache nur, was sie sagen“, grinste er, seine Nervosität jedoch kaum verbergend. Und mit einem scherzhaften Verweis auf das nahende Eheleben fügte er hinzu: „In zwei Tagen habe ich ein Halsband.“ Diese Worte, im Angesicht der kommenden Feierlichkeiten gesprochen, sollten im Nachhinein eine prophetische, beinahe unheilvolle Note erhalten.
Der Tag begann vielversprechend mit einer ausgelassenen Bootsfahrt entlang der türkischen Küste. Die Sonne schien, das Meer glitzerte, und vor allem: Der Alkohol floss schnell und in Strömen. Die Wollny-Männer kannten keine Gnade und feierten nach allen Regeln der Kunst. Doch sie wollten Servet nicht nur betrinken, sie wollten ihn auch mit einer deutschen Tradition konfrontieren, die dem türkischen Bräutigam völlig fremd war: dem Bauchladen.
Plötzlich forderte Peter den ahnungslosen Servet auf: „Du verkaufst die Sachen.“ Der Bauchladen, gefüllt mit pikanten und humorvollen Artikeln, sollte den Bräutigam dazu bringen, seine letzte Freiheit auf die Probe zu stellen und dabei seine Schüchternheit abzulegen. In der Türkei ist dieser Brauch unbekannt, was die Aktion für Servets deutsche Verwandtschaft umso lustiger machte. Servet stellte sich der Herausforderung, auch wenn ihm die Aufgabe sichtlich unangenehm war. Seine Freunde hingegen feierten die Aktion umso mehr. Doch schon hier begannen die ersten Zweifel, wenn auch nur im Scherz, aufzukommen: „Vielleicht hat er kalte Füße gekriegt“, witzelte jemand aus der Runde – ein Satz, der Loredana am nächsten Morgen kalt den Rücken hinunterlaufen sollte.
Der Abend fand seinen Höhepunkt in einem lokalen Lokal. Die Stimmung war aufgeheizt, als eine Bauchtänzerin die Bühne betrat. Es war die klassische Junggesellen-Atmosphäre: laut, ausgelassen und hemmungslos. Mitten in dieser Feier, tief in der Nacht und sichtlich betrunken, griff Servet zum Handy. Es war der Moment der Wahrheit, in dem er seine emotionale Verbindung zu Loredana inmitten des Chaos bekräftigen musste. Er rief sie an und versicherte ihr unter Alkoholeinfluss: „Ich liebe dich.“ Es war ein kleiner, intimer Moment, der zeigte, dass trotz des wilden Gelages seine Gedanken bei seiner zukünftigen Frau waren – ein Moment, der Loredana kurzzeitig beruhigte.
Servets Freunde, stolz auf ihre Organisation, waren am Ende des Abends glücklich: „Wir sind glücklich. So viel Programm hatten wir nicht erwartet.“ Doch das, was sie am nächsten Morgen erwartete, übertraf jedes Drehbuch.
Als Loredana am nächsten Morgen erwachte, war ihre erste Handlung, nach ihrem Verlobten zu suchen. Es war der Tag vor der Hochzeit, der Tag der letzten Vorbereitungen und der Tag, an dem das Brautpaar eigentlich die Ruhe vor dem Sturm genießen sollte. Doch Servet war weg. Spurlos verschwunden.
Die Panik stieg in Loredana auf. Die scherzhaften Bemerkungen vom Vortag hallten in ihrem Kopf wider. War er wirklich abgehauen? Hatte der Stress, die Fremdheit des Brauchs, die überwältigende Feier dazu geführt, dass er kalte Füße bekommen hatte? Die Wollny-Schwestern versuchten zunächst, die Situation zu entschärfen. Silvana, immer für einen lockeren Spruch zu haben, witzelte: „Vielleicht hat er kalte Füße gekriegt.“ Doch dieser Witz traf Loredana mitten ins Herz. Für sie war es kein Spaß. Die Vorstellung, dass die gesamte Hochzeit im letzten Moment platzen könnte, die 150 Gäste, die Familie, der ganze Aufwand – es war ein Albtraum.
Die Verzweiflung breitete sich aus, bis Peter, der die ganze Zeit über im Bilde war, schnell Entwarnung gab. Der Schock wich langsamer Erleichterung. Peter erklärte: „Der liegt bei uns drüben im Wohnzimmer. War gestern ein bisschen länger. Er wollte nicht bei dir ins Zimmer stürmen.“
Servet hatte sich, offenbar aus Scham oder Rücksicht, nicht in Loredanas Zimmer getraut, da er noch stark unter dem Einfluss des Alkohols stand und sich seiner Lage bewusst war. Er hatte die Nacht im Wohnzimmer der Männer-WG verbracht, um Loredana den Anblick des verkaterten Bräutigams zu ersparen.
Endlich fand Loredana ihren Verlobten. Die Erleichterung war ihr ins Gesicht geschrieben: „Egal, ich habe ihn gefunden. Das ist schon mal die Hauptsache.“ Die Tränen der Anspannung, die beinahe geflossen wären, wichen einem liebevollen Blick und einer gewissen Verärgerung.
Als Loredana Servet schließlich zur Rede stellte und fragte, warum er nicht zu ihr gekommen sei, gestand der Bräutigam ehrlich, was jeder in der Großfamilie ahnte, aber niemand so direkt erwartet hatte. Servet, sichtlich gezeichnet von der wilden Nacht, antwortete: „Ich habe ein bisschen einen Riss von letzter Nacht.“
Dieser Satz fasste das ganze Drama zusammen. Es war keine Kaltfüßigkeit im klassischen Sinne, kein Verrat am Eheversprechen. Es war schlichtweg der totale Absturz, die körperliche und emotionale Überforderung nach einer Feier, die die Wollny-Männer bis zum Äußersten getrieben hatten. Servet war nicht vor seiner Liebe geflohen, sondern vor seinem eigenen Zustand.
Der Vorfall, der sich schnell in der türkischen Unterkunft der Wollnys herumsprach, sorgte für viel Gesprächsstoff. Es war die perfekte Anekdote für die Hochzeitsansprache, ein Beweis dafür, dass Servet trotz seiner kulturellen Unterschiede die wilden Traditionen der deutschen Großfamilie annahm – selbst wenn er dafür bezahlen musste.
Für Loredana war es eine Achterbahn der Gefühle, eine letzte Prüfung vor dem Altar. Sie musste erkennen, dass ihr zukünftiger Mann zwar wild feiern kann, aber auch reif genug ist, sie nicht mit seinem Zustand zu belasten. Die Hochzeit konnte nun stattfinden, befreit von allen Zweifeln. Das Drama um den verschwundenen Bräutigam wurde zu einer weiteren unvergesslichen Geschichte in der turbulenten Chronik der Familie Wollny. Es war der Schock vor der großen Liebe, der nun mit doppelter Erleichterung und einem noch festeren Versprechen gefeiert werden konnte. Der Junggesellenabschied hatte seinen Zweck erfüllt: Er hatte Servet an seine Grenzen gebracht, ihn aber auch seine Liebe zu Loredana bekräftigen lassen. Die Wollnys konnten aufatmen, und die Hochzeitsglocken durften endlich läuten.
Dieser Vorfall, so harmlos er im Wohnzimmer endete, warf ein Schlaglicht auf die tiefen Emotionen, die eine Hochzeit mit sich bringt. Die Angst vor dem Verlust, die Unsicherheit in den letzten Momenten der Freiheit und die tiefe, unerschütterliche Sehnsucht nach dem gemeinsamen Glück. Die Suche nach Servet war eine Metapher für die Suche nach der letzten Gewissheit. Loredana hat ihn gefunden – und damit auch die Gewissheit, dass ihr „Halsband“ (wie Servet es nannte) aus Liebe und Vertrauen geschmiedet ist.