Nach 25 Jahren des Wartens: Wencke Myhre (78) heiratet Anders Eljas und findet Frieden nach der Krebs-Tragödie
Nach 25 gemeinsamen Jahren und unzähligen Höhen und Tiefen des Lebens hat die legendäre Sängerin Wencke Myhre schließlich ihrem Lebensgefährten, dem talentierten Musiker Anders Eljas, das Jawort gegeben. Ihre Liebe ist der Beweis dafür, dass wahre Liebe keine Eile braucht; sie verlangt nur nach der richtigen Person. Auch wenn es spät ist, ist diese Liebe ein Leben lang wertvoll. Heute blicken wir zurück auf den außergewöhnlichen Weg der norwegischen Sängerin, von den glanzvollen Bühnenauftritten über gesundheitliche Herausforderungen bis hin zu ihrem erfüllten Lebensabschluss im Alter von 78 Jahren.
Das zeitlose Lächeln und die eiserne Disziplin
Hört man heute den Namen Wencke Myhre, denkt man unweigerlich an ein Lächeln, das Generationen verzaubert hat. Doch hinter dieser strahlenden Fassade verbirgt sich eine Frau, die seit mehr als sechs Jahrzehnten das Gesicht der skandinavischen Unterhaltung prägt und bis heute als Symbol für Lebensfreude, Disziplin und Anpassungsfähigkeit gilt.
Ihr außergewöhnliches musikalisches Talent zeigte sich früh. Bereits in den frühen 1960er Jahren eroberte Wencke Myhre die Bühnen Skandinaviens mit einer Mischung aus Unschuld und Selbstbewusstsein. Was sie wirklich auszeichnete, war ihre Fähigkeit, sich sprachlich und kulturell anzupassen. Sie sang mit derselben Leichtigkeit auf Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Deutsch und Englisch und öffnete damit die Tür zum europäischen Markt. In Deutschland wurde sie zur „guten Laune aus dem Norden“.
Doch hinter dieser musikalischen Leichtigkeit verbarg sich eine eiserne Disziplin. Freunde und Kollegen berichten, dass Wencke eine Perfektionistin war, detailverliebt, anspruchsvoll und manchmal unnachgiebig. Sie wollte nicht nur gefallen, sie wollte überzeugen.
Die Krebs-Tragödie und die Heilung durch Musik
Als die Diagnose im Jahr 2010 kam, stand Wencke Myhre noch immer im grellen Licht der Bühne. Die Ärzte teilten ihr mit, dass sie an Brustkrebs erkrankt sei. Für viele wäre das ein Schock, ein Ende. Für Wencke war es ein Wendepunkt. Sie erzählte später in einem Interview: „Ich hatte keine Angst vor der Krankheit. Ich hatte Angst davor, meine Freude zu verlieren.“
Während sich andere aus der Öffentlichkeit zurückzogen, blieb Wencke sichtbar – nicht aus Eitelkeit, sondern aus Überzeugung. Sie wollte zeigen, dass Lebensmut keine Frage des Alters oder der Gesundheit ist. Sie stellte sich der Krankheit mit derselben Disziplin, mit der sie einst ihre Karriere aufgebaut hatte. Freunde berichten, dass sie selbst während der Behandlung oft Witze machte: „Wenn man lacht, kann der Krebs nicht mithalten.“ Ihre Energie und ihre unbeirrbare Fröhlichkeit waren ihr stärkstes Heilmittel.
Nach fast einem Jahr intensiver Therapie kam die erlösende Nachricht: krebsfrei. Doch für Wencke Myhre war das nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Lebensabschnitts. Sie begann, ihr Dasein bewusster zu gestalten, nicht mehr im Tempo der Showbranche, sondern im Rhythmus des Herzens. Sie konzentrierte sich auf das, was wirklich zählte: Familie, Gesundheit, Natur. Sie teilte mit: „Früher habe ich gesungen, um andere glücklich zu machen. Heute singe ich, weil es mich heilt.“
Die Risse im Privatleben und das schmerzhafte Ende
Wencke Myhres privates Liebesleben war eine stille Bühne privater Kämpfe und Verluste. Sie hatte drei Ehen und vier Kinder.
Ihre erste Ehe mit dem dänischen Zahnarzt Torbenfriis Möller war ein Versuch, bürgerliches Familienleben mit Ruhm zu vereinen. Die Ehe zerbrach nicht aus mangelnder Liebe, sondern aus der Erkenntnis, dass zwei Lebensentwürfe kaum Bestand haben konnten.
Ihre zweite Ehe mit dem deutschen Regisseur Michael Pfleger begann wie ein Märchen, endete jedoch tragisch. Pfleger kämpfte mit Depressionen und der Rastlosigkeit der Branche. Als Pfleger sich 1991 das Leben nahm, zerbrach etwas in ihr. Der Tod ihres Mannes war nicht nur ein persönlicher Verlust, sondern ein Bruch im Vertrauen zum Leben selbst. Nur die Musik half ihr, den Schmerz zu verarbeiten.
Ihre dritte Ehe mit dem norwegischen Hotellier Arthur Buchardt brachte ihr Stabilität und ein Gefühl von Zuhause. Obwohl die Ehe vier Jahre hielt, zerbrach auch sie in der Erkenntnis: „Ich brauchte Freiheit. Er brauchte Ordnung.“
Wencke glaubt nicht an das perfekte Glück, sondern an das gelebte. Sie idealisiert die Liebe nicht; sie lebt sie mit all ihren Rissen und Farben.
Wahre Liebe braucht keine Eile
Es heißt, wahre Liebe finde einen erst dann, wenn man aufgehört hat, nach ihr zu suchen. Für Wencke Myhre traf dieser Satz mit poetischer Genauigkeit zu. Nach Jahren des Erfolgs, der Trauer und des Alleinseins war ihr Herz müde geworden. Dann kam Anders Eljas – ein Komponist und Dirigent, der sowohl die Bühne als auch sie verstand.
Sie lernten sich Ende der 1990er Jahre kennen. Was als berufliche Zusammenarbeit begann, entwickelte sich rasch zu einer seelischen Verbindung. Er verstand die Härte und den Preis des Ruhms. Zunächst hielten sie ihre Liebe diskret. Später zogen sie zusammen. Für Wencke war diese Beziehung anders. Anders schenkte ihr die Freiheit, die sie ihr ganzes Leben lang gesucht hatte, und zugleich die Geborgenheit, die sie nie ganz gefunden hatte.
„Er ist mein Zuhause geworden“, sagte sie einmal, „Nicht ein Ort, sondern ein Mensch, bei dem ich endlich ankommen konnte.“
Im Laufe der Jahre wurde immer wieder gefragt, warum sie nach so langer Zeit nicht heirateten. Wenckes Antwort war stets dieselbe: „Wir brauchen kein Papier, um zu wissen, dass wir zusammengehören.“
Im Jahr 2022, nach 25 gemeinsamen Jahren, gaben Wencke Myhre und Anders Eljas ihre Hochzeit offiziell bekannt. Es war keine große Gala, sondern eine kleine Zeremonie im engsten Kreis irgendwo an der norwegischen Küste. Für sie war diese späte Hochzeit keine ein Anfang, sondern eine Vollendung – ein Zeichen der Dankbarkeit für die Zeit, die Liebe und die Beständigkeit.
Sie verkörpern eine Haltung, die in unserer Zeit selten geworden ist: die Fähigkeit, das Leben nicht zu beschleunigen, sondern es vollständig zu leben. Die Geschichte von Wencke Myhre endet nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem Lächeln – einem stillen, zufriedenen, echten Lächeln. Das ist die schönste Botschaft, die sie uns hinterlässt: Glück ist kein Zufall, sondern die Summe all jener Momente, in denen man Ja sagt zum Leben, zur Liebe und zu sich selbst.